Bis zu elf Ausfälle: Dynamo mit Personalsorgen gegen den FCI
Nach zuletzt drei Siegen in Serie empfängt Dynamo Dresden am Samstag (14 Uhr) den FC Ingolstadt zum Absteiger-Duell. Dabei müssen die Sachsen im Duell Sechster gegen Siebter definitiv auf sechs Spieler verzichten. Es könnten jedoch noch fünf weitere Ausfälle dazu kommen. Dennoch glaubt Trainer Markus Anfang an die Qualitäten seiner Truppe.
Fünf Spieler wackeln
Markus Anfang musste sich eines Spickzettels bedienen, um bei der Masse keinen Namen zu vergessen: Luca Herrmann, Panagiotis Vlachodimos (beide Knie-OP), Robin Becker (Muskelbündelriss), Christian Conteh (Verstauchung des Sprunggelenks), Manuel Schäffler (Muskelverletzung) und Jong-min Seo (Knöchelbruch) werden den Sachsen am Wochenende definitiv fehlen. Und als wäre das nicht schon schmerzhaft genug, stehen auch noch einige Fragezeichen im Raum.
Ahmet Arslan klagt über einen Infekt, hat in dieser Woche noch nicht trainiert. "Die Wahrscheinlichkeit, dass er dabei sein wird, ist gering", so Coach Anfang. Gleiches gelte für Michael Akoto, der aus der Partie in Duisburg ein Schädelhirntrauma davongetragen hatte und ebenfalls noch nicht wieder fit ist. Niklas Hauptmann plagt eine Entzündung im Fuß. "Es sieht leider nicht so gut aus", sagte der Dynamo-Coach. Jan Shcherbakovski hatte am Mittwoch einen Schlag aufs Knie bekommen. "Ich weiß nicht, wie es sich entwickelt." Und Paul Will hatte nach der Einheit am Donnerstag über Adduktorenprobleme geklagt. "Der Doc schaut sich das an", berichtete der Anfang.
Zudem ist Paul Lehmann zur U19-Nationalmannschaft berufen. Es gibt jedoch Rücksprache mit dem DFB-Trainerteam. Sollten Dynamo tatsächlich alle genannten Spieler ausfallen, soll der 18-jährige Innenverteidiger der SGD zur Verfügung stehen. "Sonst würde es eng werden. Aber sonst sind alle da", sagte Anfang durchaus sarkastisch und sorgte damit für einen Lacher.
Kader ist "konkurrenzfähig"
Dabei gibt es angesichts der angespannten Lage eigentlich nichts zu lachen: "Es ist schon ein bisschen schwieriger, wenn du im taktischen Bereich arbeiten möchtest", gewährte Anfang einen Einblick in die etwas problematischere Trainingsarbeit bei Dynamo. Ein Elf-gegen-Elf sei kompliziert umzusetzen. Deshalb musste die U19 aushelfen und Spieler stellen. Wie ausgedünnt der Kader am Samstag wirklich sein wird, soll sich am morgigen Freitag herausstellen. "Wichtig ist, dass die Jungs überprüft haben, ob es geht. Daher brauchen sie mindestens das Training am Freitag." Heißt: Wer von den angeschlagenen auch am Tag vor dem Spiel nicht auf dem Platz steht, wird ausfallen.
Doch Bange wird Anfang mit Blick auf das Duell gegen die Schanzer nicht. "Wir haben gute Jungs im Kader. Die Saison ist lang, deshalb ist es wichtig, dass wir einen entsprechenden Kader haben." Und den hat Dynamo nach Ansicht des 48-Jährigen, der die Mannschaft auch mit allen Ausfällen als "konkurrenzfähig" ansieht.
"Viel individuelle Qualität auf dem Feld"
Dank der vergangenen drei Partien, die allesamt ohne Gegentreffer gewonnen werden konnten, verfügen die Hausherren auch über das nötige Selbstvertrauen, um trotz der dünneren Personaldecke gegen die Ingolstädter bestehen zu können. "Wir wollen die Serie fortsetzen – vor allem zu Hause. Wir wollen kämpfen, alles dafür tun, unser Tor zu verteidigen." Wichtig ist dem Coach auch, dass die Chancen und guten Möglichkeiten besser ausgespielt werden.
Es wäre gut, "wenn wir nach vorn auch mal einen Angriff so durchziehen könnten, wie es ansatzweise in den vergangenen Spielen möglich war". Denn auf Seiten beider Teams ist man sich einig, dass es kein Chancen-Feuerwerk geben wird – FCI-Stürmer Pascal Testroet hatte sich ebenfalls dahingehend geäußert. Die wenigen Szenen müssen deshalb so effizient wie möglich ausgespielt und ausgenutzt werden. "Es ist nicht so, dass wir keine Tore geschossen haben. Es ist viel individuelle Qualität auf dem Feld", so Anfang. Das könne entscheidend sein. "Wir haben unseren Plan, haben unsere Lösungen. Die entscheide Frage ist: Wie gut setzen wir das durch, wie leidenschaftlich wird es verteidigt?