DSC gegen VfL: Polizei und Fans mit neuem Konzept zufrieden

Mit der Ankündigung, bei ausgewählten Spielen zukünftig weniger Polizisten einzusetzen, sorgte NRW-Innenminister Ralf Jäger zu Beginn der vergangenen Wochen für großes Aufsehen. Der 53-Jährige begründete die Maßnahme damit, dass man Kosten reduzieren müsse, um die Polizei dort einzusetzen, wo "sie gebraucht wird". Hierzu startet die NRW-Polizei ein Pilotprojekt für die Dauer von vier Spieltagen. Auch das Spiel zwischen Arminia Bielefeld und dem VfL Osnabrück am vergangenen Samstag war von dieser Maßnahme betroffen. Bei den Fans beider Vereine kam das Konzept gut an. "Sehr angenehm war der Fanmarsch zum Stadion ohne enge Begrenzung durch die Polizei. Jeder konnte in seinem Tempo gehen, es gab weniger Gedränge und insgesamt war es entspannter. Es war schön zu sehen, wie die neue Strategie von den Fans angenommen wurde. Darauf lässt sich zukünftig aufbauen – hoffentlich auch außerhalb von NRW", so der VfL-Fanbeauftragte Christian Sprengelmeyer.

Auch die Polizei war zufrieden

Auch Ulrike Polenz, die für die Gästebetreuung beim DSC Arminia zuständig ist, zieht ein positives Fazit: "Für unsere Gästefans freut es mich, wenn sie in Bielefeld ohne Polizeikessel und in fanfreundlicher Atmosphäre begrüßt werden können. Das trägt durchaus zu besserer Stimmung und weniger Konflikten bei – wie sich beim Spiel gegen Osnabrück erneut gezeigt hat." In der Tat: Rund um das Derby kam es nur zu kleineren Auseinandersetzungen, wie die Polizei mitteilte. Nach einer Beleidigung gegenüber Polizeibeamten wurde ein Bielefelder Fan im Vorfeld des Fußballspiels am Bahnhof zur Verhinderung weiterer Straftaten in Gewahrsam genommen, sodass er das Spiel verpasste. Nach der Partie warf ein Bielefelder Fan mit einem Bierbecher, der zufällig einen Reporter des WDR traf. Der Fan wurde festgenommen. Gegen ihn wurde Strafanzeige erstattet. Bei einer körperlichen Auseinandersetzung im Stadion wurde ein Osnabrücker Fan leicht verletzt, er wurde mit einem Rettungswagen zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus gebracht. Auf der Siegfriedstraße versuchten nach dem Spiel circa 80 bis 100 Bielefelder Fans eine Osnabrücker Fangruppe zu erreichen. Die Polizei konnte ein Aufeinandertreffen der beiden rivalisierenden Gruppen verhindern. Insgesamt zog die Polizei ein zufriedenstellendes Fazit:  "Alles blieb weitgehend friedlich. Die Strategie eines reduzierten Personaleinsatzes hat sich für die Polizei bewährt."

"Dauerhafte Anpassung der Polizeitaktik"

Wie die beiden Fanklub-Verbände in einer gemeinsamen Pressemitteilung erklärten, hoffen sie, dass die Testphase in anderen Städten ebenfalls erfolgreich verläuft und "in eine dauerhafte Anpassung der Polizeitaktik mündet". Man sei der Auffassung, dass das neue Konzept die Chance biete, "die Spieltagsgestaltung effektiv zu verbessern: Mehr Freiräume an Spieltagen, um verantwortungsbewusste Selbstregulierung innerhalb der Fangruppen zu fördern und nicht zuletzt um die Belastung der Polizei zukünftig – natürlich unter Aufrechterhaltung der Sicherheit – zu verringern."

FOTO: Flohre Fotografie

 

 

 

   

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