Beschlossen: Bundesweit Geisterspiele zum Jahresauftakt

Was sich am Montag bereits andeutete, haben Bund und Länder bei Beratungen am Dienstag nun offiziell beschlossen: Ab dem 28. Dezember, und somit auch zum Jahresauftakt, müssen sämtliche Fußballspiele in Deutschland wieder vor leeren Rängen stattfinden – und zwar bundesweit. Es ist die Rückkehr der Geisterspiele, die es flächendeckend zuletzt in der vergangenen Saison gab.

Sorge wegen Omikron-Variante

"Überregionale Großveranstaltungen dürfen nicht mehr mit Publikum stattfinden, das betrifft insbesondere Fußballspiele", verkündete Bundeskanzler Olaf Scholz bei einer Pressekonferenz nach der Bund-Länder-Runde am Dienstagabend. Grund für die Maßnahme ist die steigende Ausbreitung der Corona-Variante Omikron. Zwar sind die Infektionszahlen mit der Virusvariante in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern vergleichsweise niedrig (nur 112 Fälle bis Mitte Dezember), doch in Großbritannien und Dänemark stiegen die Zahlen zuletzt stark an. Die Sorge: Omikron könnte die Infektionszahlen auch hierzulande derartig in die Höhe treiben, dass das Gesundheitssystem überlastet wird.

Das Robert-Koch-Institut befürchtet, dass Omikron bereits Anfang Januar 2022 die Mehrzahl der Infektionsfälle in Deutschland ausmachen könne. Es könnte zu mehreren Zehntausend Infektionen durch die Virus-Variante kommen – täglich. Deshalb wurden am Dienstag auch Kontaktbeschränkungen sowie weitere Maßnahmen beschlossen, die ab dem 28. Dezember in Kraft treten. Scholz sprach davon, dass es das Ziel sei, das Land auf die nächste Corona-Welle vorzubereiten: "Wir dürfen die Augen davor nicht verschließen, zumal die Omikron-Variante nach bisherigen Erkenntnissen ansteckender ist und sich somit schneller verbreitet." Scholz warb erneut dafür, sich impfen und boostern zu lassen.

Wohl vorerst bis Ende Januar

Bis wann das Verbot von Zuschauern gilt, ist noch nicht bekannt. Vermutlich aber bis mindestens Ende Januar, sodass in der 3. Liga zunächst die Spieltage 21 bis 24 von Geisterspielen betroffen sein dürften. Ob es schon ab Februar wieder zu Teil-Zulassungen in den Stadien kommen kann, wird von der Ausbreitung der Corona-Variante in den nächsten Wochen abhängen. Zuletzt durften die Stadien maximal zur Hälfte beziehungsweise mit 15.000 Fans ausgelastet werden. In Sachsen und Bayern sind Geisterspiele schon seit einigen Wochen an der Tagesordnung.

Derweil soll eine Verlängerung der Corona-Hilfen für den Profisport (im Fußball ab der 3. Liga) beschlossen werden. Mit dem Geld aus dem Topf können die Vereine ihre Einnahmeausfälle zumindest größtenteils abfedern. Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey sprach diesbezüglich von einem "wichtigen Signal".

   
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