Bahn im Interview: "Eine große Zahl, auf die ich stolz bin"

"Bax" goes Top 10: Mit seinem 300. Einsatz in der 3. Liga ist Bentley Baxter Bahn von Alemannia Aachen im Rekordspieler-Ranking auf Platz zehn vorgerückt. Mit liga3-online.de spricht der Tausendsassa der 3. Liga über Highlights seiner Drittliga-Karriere, Ziele für die Zukunft und den angepeilten Klassenverbleib mit der Alemannia im Spiel bei der U23 des VfB Stuttgart am Samstag.

"Fühle mich noch nicht alt"

liga3-online: Beim 1:0 gegen den VfL Osnabrück absolvierten Sie Ihr 300. Spiel in der 3. Liga. Was bedeutet Ihnen diese Zahl, Herr Bahn?

Bentley Baxter Bahn: Es ist schon eine große Zahl, die aber auch zeigt, dass ich alt geworden bin. (lacht) Auch, wenn ich mich noch nicht alt fühle. Es schaffen nicht viele, so viele Spiele in einer Liga zu absolvieren. Daher bin ich schon stolz darauf. Noch ist aber lange nicht Schluss.

An welche Highlights erinnern Sie sich am liebsten zurück?

Der Aufstieg mit dem F.C. Hansa Rostock in die 2. Bundesliga in der Saison 2020/21 war schon ein unvergessliches Erlebnis. Ansonsten gab es zahlreiche umjubelte Last-Minute-Siege und emotionale Tor-Momente, die immer noch präsent sind.

Sind Sie eher stolz, dass es schon so viele Spiele in der 3. Liga sind oder etwas traurig, dass Sie nicht mehr Partien in höheren Ligen absolviert haben?

Es waren bisher 30 Spiele in der 2. Bundesliga – also genau ein Zehntel meiner Drittliga-Einsätze. Ich hätte einige der Drittligapartien gern gegen Bundesligaspiele eingetauscht. Leider hat es dafür nicht gereicht. Jetzt hoffe ich, dass mit der Alemannia noch einige Spiele in der 3. Liga dazu kommen.

"Zeit in Rostock war sehr besonders"

Die 300 Partien absolvierten Sie für sieben unterschiedliche Vereine. Wo hatten Sie Ihre schönste Zeit?

Die schönste Zeit ist immer im Hier und Jetzt. Das hört sich vielleicht wie eine Floskel an, aber ich fühle mich mit meiner Familie brutal wohl in Aachen. Wir haben bei Heimspielen im Schnitt mehr als 25.000 Zuschauer im Stadion – egal, gegen wen es geht. Ich genieße es, bei der Alemannia zu sein und freue mich auf das, was noch kommt. Wir haben eine tolle Gemeinschaft. Ansonsten war die Zeit in Rostock sehr besonders. Einerseits wegen des bereits angesprochenen Aufstiegs in die 2. Bundesliga. Andererseits aber auch, weil mein Sohn dort geboren ist. Nicht zu vergessen ist die Zeit in Halle, in der wir mit einem kleinen Kader und vielen jungen Spielern Vierter geworden sind. Zwar hat es damals für den großen Sprung nicht gereicht. Aber es war dennoch eine großartige Saison.

Aachen ist ein Traditionsverein mit großer Fanbase. Wie erleben Sie die Alemannia in Ihrem ersten Jahr?

Der Verein hat elf Jahre in der Regionalliga gespielt. Jetzt – nach der Rückkehr in die 3. Liga – ist die Euphorie in der gesamten Stadt zu spüren. Wir haben den zweitbesten Zuschauerschnitt nach Dynamo Dresden. Egal, wo ich in der Stadt unterwegs bin: Alle klopfen mir auf die Schulter und sind dankbar, dass die Alemannia wieder Profifußball spielt. Der Zusammenhalt hier in Aachen ist unglaublich. Ob auf dem Platz oder auf den Rängen: Jeder gibt 100 Prozent für diesen Verein.

Wie viele Spiele in der 3. Liga kommen noch dazu? Es sind nur noch 48 Partien bis zum Rekordspieler Robert Müller!

Stand jetzt ist es kein konkretes Ziel von mir, Rekordspieler der 3. Liga zu werden. Vielleicht kommt das noch, wenn ich kurz davor stehe. Aktuell liegt der Fokus auf den letzten drei Saisonpartien und dann auf der Vorbereitung für die nächste Saison. Wir wollen uns in der kommenden Spielzeit noch mehr belohnen und noch bessere Ergebnisse erzielen.

"Bin nicht als Partymonster bekannt"

Welche Ziele verfolgen Sie generell noch in Ihrer Karriere?

Ich will möglichst lange so fit bleiben, wie ich es gerade bin. Ich habe weiterhin keine muskulären Probleme, tue dafür aber auch sehr viel und achte auf meine Fitness. Das mache ich so schon mein ganzes Leben lang.

Mit Alemannia Aachen stehen sie kurz vor dem Klassenverbleib. Mit einem Sieg bei der U 23 des Vfb Stuttgart am Samstag wären Sie endgültig gerettet. Was erwarten Sie für ein Spiel?

Der VfB ist eine Mannschaft, die einen sehr guten Fußball spielt und brutal gute Kicker hat. Aber wir fahren mit dem klaren Ziel nach Stuttgart, um den Klassenverbleib klarzumachen.

Ist schon eine große Party geplant?

Dafür bin ich der falsche Ansprechpartner. (lacht) Ich bin ohnehin nicht als Partymonster bekannt. Wir tun gut daran, uns zunächst auf das Sportliche zu konzentrieren. Danach ergibt sich sicher auch spontan etwas. Und so ist es ohnehin meist am besten.

   

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