"Gänsehaut": Boyd-Wechsel zum FCK offiziell bestätigt
Jetzt ist der Transfer-Coup offiziell! Terrence Boyd wechselt vom Halleschen FC zum 1. FC Kaiserslautern. Das gaben die Pfälzer am Samstag offiziell bekannt. Zur Vertragslaufzeit machten die Roten Teufel keine Angaben.
"Freue mich extrem"
Nachdem sich der 30-jährige Stürmer am Freitag mit dem FCK geeinigt und sich auf den Weg von Halle nach Kaiserslautern gemacht hatte, durchlief er anschließend den obligatorischen Medizincheck und setzte nun seine Unterschrift unter den Vertrag: "Die Fans der Roten Teufel, der Betzenberg, die Historie des FCK – da bekomm’ ich Gänsehaut wenn ich nur dran denke", wird der Angreifer in einer Vereinsmitteilung zitiert. "Ich freue mich extrem auf die Aufgabe bei diesem großen Traditionsverein, bin sehr stolz darauf, jetzt auch ein Teil davon zu sein und kann’s kaum erwarten, loszulegen. Ich will meinen Teil dazu beitragen, dass wir nachhaltigen Erfolg haben."
Dass Boyd zum FCK wechseln könnte, steht schon seit längerer Zeit im Raum. Bereits vor einem Jahr war der US-Amerikaner mit den Roten Teufeln in Verbindung gebracht worden, hatte sich aber für einen Verbleib in Halle entschieden. Entsprechend groß war die Hoffnung des HFC, den 30-Jährigen langfristig binden zu können. Doch im Rahmen der Verhandlungen der vergangenen Wochen hatte Boyd dem Klub mitgeteilt, "dass er den Verein definitiv nach dieser Saison Richtung Kaiserslautern verlassen wird", wie Präsident Jens Rauschenbach am Freitag berichtete. Gleichzeitig habe der gebürtige Bremer in den letzten Tagen "klar den Wunsch geäußert, schon in der Winterpause frühzeitig wechseln zu können", so Rauschenbach. Diesem Wunsch habe der Klub "nach langen Diskussionen mit der sportlichen Leitung und dem Verwaltungsrat entsprochen".
Sehr zur Freude von FCK-Sportchef Thomas Hengen: "Mit Terrence haben wir den Spielertyp Stoßstürmer bekommen, der unserem Offensivspiel weitere Optionen gibt. Als sich hier die Möglichkeit eines Transfers eröffnet hat und klar war, dass eine solche Persönlichkeit wie Terrence Boyd, der auch charakterlich gut in unsere Truppe passt, auf dem Markt ist, mussten wir dem nachgehen."
FCK zahlt wohl 300.000 Euro
Da der Stürmer beim HFC noch bis zum Saisonende unter Vertrag stand, zahlt der FCK nach Angaben der "Mitteldeutschen Zeitung" eine Ablösesumme von rund 300.000 Euro. Zum Vergleich: Bei "transfermarkt.de" wird Boyds Marktwert auf 400.000 Euro taxiert. Kein Schnäppchen, dafür erhält der FCK mit Boyd einen Spieler, der perfekt in das Anforderungsprofil des gesuchten Angreifers passt. Angesichts von "erst" 32 Toren in 21 Spielen hatten sich die Pfälzer zuletzt nach Verstärkung für die Offensive umgeschaut – und diese im US-Amerikaner nun gefunden.
Der 30-Jährige war im Sommer 2019 vom kanadischen Klub Toronto FC aus der amerikanischen MLS nach Halle gewechselt und stand 90 Mal für die Rot-Weißen auf dem Platz. Dabei erzielte er 40 Tore und bereitete 17 Treffer vor. In der vergangenen Saison war der gebürtige Bremer mit 18 Treffern zweitbester Drittliga-Torjäger nach Sascha Mölders (22 Tore), auch in der Spielzeit davor sammelte er starke 25 Scorerpunkte. Momentan steht Boyd bei sieben Toren, konnte aufgrund von kleineren Verletzungen und einer Rot-Sperre aber auch erst 17 Spiele absolvieren.
Gegen Berlin noch nicht im Kader
Insgesamt blickt der frühere Jugendspieler von Hertha BSC und Borussia Dortmund auf 85 Drittliga-Spiele mit 56 Scorerpunkten zurück, hinzukommen 42 Partien in der 2. Liga (für Darmstadt und Leipzig) sowie sieben Bundesliga-Einsätze im Trikot von Darmstadt 98. In der MLS kam er elfmal zum Einsatz, außerdem bestritt er 59 Erstliga-Spiele in Österreich (Rapid Wien). Zuletzt musste der Ex-Nationalspieler der USA (14 Partien) aufgrund von Leistenproblemen passen, war am Mittwoch aber wieder ins Training eingestiegen.
Beim Heimspiel gegen Viktoria Berlin am Samstag wird er aufgrund der noch nicht vorliegenden Spielberechtigung nicht im Kader stehen, möglicherweise aber am kommenden Dienstag im Duell bei 1860 München. Bereits am 29. Januar kommt es für Boyd dann zum Wiedersehen mit dem HFC, der einen seinen Leistungsträger verloren hat. Im Tausch zieht es Elias Huth vom FCK nach Halle, außerdem haben sich die Saalestädter mit Joscha Wosz verstärkt.
Boyds Vorstellung im Video:
Ihr wisst, wir hauen Sachen erst raus, wenn sie offiziell sind – und wir freuen uns, dass er jetzt endlich ein Roter Teufel ist 😈💪 Herzlich Willkommen auf dem #Betze, @TBoyd91! Hier gibt’s direkt die ersten Worte unseres Neuzugangs. pic.twitter.com/pehBvQS8TP
— 1. FC Kaiserslautern (@Rote_Teufel) January 22, 2022