Batz nach Zittersieg in Duisburg: "Sind keine Spitzenmannschaft"

Beim 1. FC Saarbrücken waren alle geflashed. Nach dem letztlich vogelwilden 4:3-Erfolg bei Abstiegskandidat MSV Duisburg prägte eine kaum greifbare Mischung aus Erleichterung über einen gerade noch geretteten Drei-Tore-Polster einerseits und Ernüchterung wegen der fahrlässigen Unzulänglichkeiten in der Schlussphase gerade eben nach einem solch klaren Vorsprung die Stimmung im Lager der Sieger.

"Hätten auch mit leeren Händen dastehen können"

"Die zweite Halbzeit hat gezeigt, dass wir keine Spitzenmannschaft sind", analysierte der überragende FCS-Torhüter im "MagentaSport"-Interview mit spürbarer Verärgerung den fahrigen Auftritt seiner Vorderleute nach sicheren 3:0- und 4:1-Führungen: "Eine Spitzenmannschaft spielt das 3:0 souverän nach Hause." Nur allein Batz war es aus Sicht der Saarländer am Ende zu verdanken, dass die drei Punkte nach Saarbrücken gingen.

Auch sein Trainer Uwe Koschinat konnte den ersten Erfolg des Aufstiegsaspiranten nach dem Jahreswechsel vor der Abfahrt des Mannschaftsbusses zunächst nicht auf Anhieb einordnen: "Emotional bin ich noch gar nicht wieder richtig eingepolt", gestand der erfahrene Coach nach der Achterbahnfahrt der Gefühle für sein Team auf der Pressekonferenz der Trainer nach Spielschluss Probleme bei der Analyse: "Bis um die 70. Minute sah es so aus, dass wir einen sicheren Auswärtssieg hinlegen. Wir haben eine gute Spielanlage und lange die Kontrolle gehabt und auch schon über strategische Wechsel nachgedacht haben. Aber am Ende hätten wir auch mit leeren Händen dastehen können."

In der Endabrechnung reichten Saarbrücken die Treffer von Sebastian Jacob (12.), Robin Scheu (64.) und Doppelpacker Adriano Grimaldi (68. und 78.) mit seinen Saisontreffern neun und zehn aber nicht nur zum fünften Auswärtserfolg, sondern auch zur Erhaltung des direkten Kontaktes zur angestrebten Führungsgruppe: Als Tabellenfünfter hat der FCS unverändert nur zwei Punkte Rückstand sowohl auf den ersten Aufstiegsplatz als auch den Relegationsrang.

"Nach vorne berauschend und wacklig nach hinten"

Koschinat erschien beim Blick auf das Tabellenbild unter dem Eindruck des turbulenten Spielverlaufs allerdings das Leistungsvermögen seines Teams als leicht überbewertet. "Wir haben nicht auf nüchterne Art gewonnen, sondern berauschend nach vorne und wacklig nach hinten. Wir haben gut gespielt, aber nicht so perfekt, dass man von uns als Spitzenmannschaft reden könnte", meinte der 50-Jährige.

Gleichwohl schwor Schlussmann Batz sein Team noch auf dem Platz für die anstehenden Spiele der Englischen Woche am Mittwoch gegen Aufsteiger Borussia Dortmund II und drei Tage später beim souveränen Spitzenreiter 1. FC Magdeburg auf die Bestätigung wenigstens ihrer Rolle als Jäger ein: "Wir sollten und auch über den ersten Sieg in 2022 freuen, uns schnell regenerieren und dann wieder ein möglichst gutes Spiel liefern."

   

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