Backhaus hadert mit Pleite: "In der Dramatik noch nicht verloren"

Bitterer Nachmittag für Alemannia Aachen: Trotz Blitz-Führung und einer Vielzahl an Chancen ging der Aufsteiger gegen Tabellenführer Erzgebirge Aue als Verlierer vom Platz. Trainer Heiner Backhaus war niedergeschlagen und haderte mit der Chancenverwertung. 

20:5 Torschüsse, aber nur ein Tor

Nein, an der Leistung seiner Mannschaft hatte Backhaus nicht viel auszusetzen – und sprach bei "MagentaSport" entsprechend von einer "Superleistung gegen den Spitzenreiter". Sein Team sei "klar die bessere Mannschaft" gewesen. Dass am Ende dennoch eine Niederlage zu Buche stand, lag zum einen an der Effizienz der Veilchen, die aus zwei Chancen zwei Tore machten, und zum anderen an der schwachen Chancenwertung der Alemannia.

"Am Ende müssen wir uns fragen, warum wir bei so viel Investment so ein Spiel verlieren", haderte Backhaus und hielt fest: "In der Dramatik habe ich auch noch nicht verloren." Vor allem im ersten Durchgang war Aachen nach dem Blitztreffer von Soufiane El-Faouzi nach nur 36 Sekunden deutlich überlegen. "Aus meiner Wahrnehmung müssen wir mit mindestens zwei, wenn nicht sogar drei Toren führen. Wir haben nichts zugelassen – nicht einen Torschuss", so Aachens Coach. Am Ende wies die Statistik satte 20 Torschüsse auf. "Dann musst du so ein Spiel gewinnen."

Kein Vorwurf an Johnen

Neben dem Chancenwucher haderte Backhaus auch mit dem Schiedsrichter: "Vor dem 1:1 gibt es eine Ecke, die keine war." Die TV-Bilder legen nahe, dass der Ball zuvor bereits im Aus war. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass das Tor – Aachen war zu diesem Zeitpunkt in Unterzahl, da Meyer behandelt werden musste – dann aus einem klaren Fehler von Keeper Marcel Johnen resultierte, der den Ball nicht festhielt, sondern durchrutschen ließ. "Den muss man festhalten", urteilte Backhaus, war aber weit davon entfernt, dem 21-Jährigen einen Vorwurf zu machen: "Den Großteil des Aufstiegs haben wir ihm zu verdanken. Dass ein Junge in seinem Entwicklungsprozess so ein Ding macht, wird ihn stärker machen."

Auch insgesamt sei die Partie "wichtig für den Lernprozess", vor allem im Hinblick auf die Effizienz. "Wir werden jetzt nicht vogelwild, sondern wissen genau, was wir geleistet haben", blieb Backhaus trotz der zweiten Pleite in Folge gelassen. Die anstehende Länderspielpause soll nun dazu genutzt werden, weiter an den Feinheiten zu arbeiten, ehe in zwei Wochen im Heimspiel gegen Viktoria Köln wieder drei Zähler her sollen.

   

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