Aussetzung der Pacht: Stadt über FCK-Vorgehen verärgert
Dicke Luft zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und der Stadt. Wie der Verein gegenüber der Stadiongesellschaft kommunizierte, sind die Roten Teufel angesichts der Coronakrise finanziell arg gebeutelt. Deswegen setzt der Klub vorerst die Zahlung der Stadionpacht aus, was im Rathaus für Verärgerung sorgt.
Zuschauereinnahmen fehlen FCK
Kaiserslauterns Oberbürgermeister Klaus Weichel soll nach Informationen der "Rheinpfalz" wenig erfreut gewesen sein, als er die E-Mail des 1. FC Kaiserslautern an die Stadiongesellschaft bekam. Darin sollen die Roten Teufel begründet haben, dass der Verein in der derzeitigen Phase die Zahlung der Pacht für das Fritz-Walter-Stadion einstellen wird.
Grund dafür ist natürlich die Coronakrise, die den FCK – wie viele andere Vereine auch – an den Rand der Liquidität treibt. Da in Kaiserslautern zudem sämtliche Großveranstaltungen bis zum 10. Juli untersagt wurden, was durch Bund- und Länder am Mittwoch sogar bis zum 31. August ausgeweitet wurde, kann der Klub in dieser Spielzeit nicht mehr mit Zuschauereinnahmen rechnen. Und ohne die geht es aktuell nicht weiter.
"Pflicht zur Zahlung bleibt bestehen"
Somit wird die letzte Rate der Pacht in Höhe von 105.000 Euro aufgeschoben – insgesamt zahlt der 1. FC Kaiserslautern in dieser Saison 425.000 Euro an Miete für die Heimspielstätte. Das Justiz- und Verbraucherschutzministerium ermöglichte diesen Vorgang per Gesetz, verweist laut "Kicker" aber auch darauf: "Die Pflicht des Pächters zur fristgerechten Zahlung bleibt auch in dieser Zeit bestehen. Zahlungsrückstände aus dem Zeitraum 1. April bis 30. Juni 2020 berechtigen nur – für die Dauer von 24 Monaten – nicht zur Kündigung."
Das Geld vom Verein an die Stadiongesellschaft wird also fließen müssen, nur zu einem späteren Zeitpunkt. Über die Art und Weise der Kommunikation zeigt sich die Stadt aber wenig erfreut, immerhin hätte es keine Vorwarnung oder persönliche Gespräche diesbezüglich gegeben. Dabei steht für den FCK noch eine Unterschrift unter einem neuen Pacht- und Betreibervertrag aus, der die Drittliga-Miete des Stadions auch in den kommenden Jahren auf 625.000 Euro senkt. Diesbezüglich will OB Weichel das fertige Vertragswerk auf Auswirkungen einer möglichen Planinsolvenz des Vereins prüfen zu lassen.