Ausschuss-Vorsitzender Eilers warnt vor Folgen der Pandemie

Die 3. Liga blickt auf das turbulenteste Jahr ihrer Geschichte zurück. Die Corona-Pandemie hat den Klubs mächtig zugesetzt – und noch seien die Folgen in letzter Konsequenz nicht abzusehen, warnt Tom Eilers, Vorsitzender der Drittliga-Ausschusses, in einem Interview auf der DFB-Homepage.

Wie geht es weiter?

Schon seit über neun Monaten hält das Coronavirus die ganze Welt in Atmen – und hat auch die 3. Liga kräftig durcheinander gewirbelt. Eine dreimonatige Saison-Unterbrechung, öffentliche Streitigkeiten zwischen den Klubs und dem DFB, elf Spieltage in fünf Wochen, Geisterspiele und Existenzängste: Noch nie zuvor war die Liga vor derart große Herausforderungen gestellt wie in diesem Jahr. Bereits jetzt ist klar: Auch in den kommenden Monaten wird Corona weiterhin das vorherrschende Thema sein. "Wir können bis heute nicht sagen, wie es im Fußball und in der 3. Liga genau weitergeht", sagt Eilers und warnt: "Die Folgen der Pandemie sind in letzter Konsequenz noch nicht abzusehen." Überstehen alle Klubs die Krise? Wird das öffentliche Interesse am Fußball und an der 3. Liga nach Corona abnehmen? Quälende Fragen, die derzeit nicht beantwortet werden können. Daher appelliert Eilers an die Klubs: "Wirtschaftliche Unvernunft ist aktuell eine noch schlechtere Idee als sie es sonst ohnehin schon ist."

"Müssen uns durchkämpfen"

Aus Sicht des Funktionärs des SV Darmstadt 98 sei die 3. Liga bislang aber einigermaßen solide durch die Krise gekommen: "Rückblickend haben wir im März in der 3. Liga im ersten Schritt sehr vorausschauend und früh die Aussetzung des Spielbetriebs beschlossen." Selbstkritisch räumt Eilers aber ein, nach dem Lockdown "ein bisschen zu lange gebraucht" zu haben, um die "Folgeszenarien für die Saison 2019/2020 konsequent und klar darzustellen". Dennoch hält der 50-Jährige die Entscheidung, die Saison sportlich zu Ende zu spielen, weiterhin für die "einzig richtige". Und nach wie vor ist Eilers davon überzeugt, dass es keine "andere Option für die 3. Liga als Profispielklasse hätte geben können". Nun gehe es darum, die Corona-Krise zu überstehen: "Wir müssen uns durchkämpfen, bis wieder halbwegs Normalität einkehrt." Die Luft im Unterhaltungsbereich, zu dem auch der Profifußball gehöre, werde immer dünner. Jedoch habe der Fußball die Kraft, "nicht sofort einzuknicken".

3. Liga habe sich "extrem gut entwickelt"

Um den Vereinen eine Perspektive in der 3. Liga zu ermöglichen, "müssen wir weiterhin versuchen, die Vermarktungspotenziale und die Erlöse für die Klubs zu verbessern", betont Eilers. Dies sei bereits vor Corona als "eines der wichtigsten Ziele für die 3. Liga" im Ausschuss gesetzt worden. Insgesamt – konkret in der öffentlichen Wahrnehmung, ihrer Organisation und ihrer Infrastruktur – habe sich die 3. Liga seit ihrer Gründung 2008 "extrem gut entwickelt", sagt der Ausschuss-Vorsitzende. Die 3. Liga sei eine "super Liga" und habe sich als eingleisige Profispielklasse bewährt. "Das ist nach zwölf Jahren klar festzuhalten." Inwiefern die Pandemie Auswirkungen auf die Entwicklung der Spielklasse haben wird, werden die nächsten Monate zeigen.

   
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