Aufstiegsspiele: 1860-Auswärtssieg mit Schönheitsfehlern

Der TSV 1860 München hat sich in den Aufstiegsspielen zur 3. Liga eine hervorragende Ausgangsposition erarbeitet. Die Bayern siegten beim 1. FC Saarbrücken mit 3:2 und können dennoch nicht vollends zufrieden sein. Das Spiel bot indes Spektakuläres.
Trotz Nachlässigkeiten: Vieles spricht für 1860
Die eigene Mannschaft gewinnt das Hinspiel um den Aufstieg in die 3. Liga auswärts mit 3:2, der Trainer jedoch nimmt das Wort "Katastrophe" in den Mund. Was zunächst nicht recht zusammenpasst, wird bei einem Blick auf den Spielverlauf durchaus plausibel. So bezog sich 1860-Trainer Bierofka weniger auf das Endergebnis als auf die Tatsache, dass seine Mannschaft 65 Minuten in Überzahl spielte und trotzdem bis zum Ende um den Sieg bangen musste.
Auch Kapitän Felix Weber zeigte sich nach dem Spiel vor allem erleichtert und erkannte: "Es war alles drin." Tatsächlich hatte die Partie so ziemlich alles zu bieten, um auch den letzten Zuschauer von den Sitzen zu reißen. Keine Minute war gespielt, da stand Routinier Sascha Mölders bereits das erste Mal richtig. Einen Eckball drückte er am Fünfmeterraum über die Linie. Es entwickelte sich ein rasantes Spiel, das nach dem berechtigten Platzverweis für FCS-Stürmer Behrens eigentlich zugunsten der Münchener Löwen zu kippen schien.
Ähnlich sah das Gäste-Trainer Bierofka im "Kicker": Die ersten 40 Minuten waren "optimal", berichtete der 39-Jährige, "das 2:2 in Überzahl zu bekommen, war allerdings eine Katastrophe." Diese nahm ab der 44. Minute ihren Lauf: Jänicke netzte eine Flanke von Wenninger sehenswert ein. Nachdem Patrick Schmidt (75.) die erneute Führung der Münchner durch Karger (47.) abermals ausglich, stand das Völklinger Ausweichstadion Kopf. In den letzten 15 Spielminuten entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe, das der überragende Mölders mit seinem zweiten Treffer für die Löwen entschied (84.).
"Es ist erst ein Spiel vorbei"
Vor dem Spiel wäre wohl jeder Sechziger mehr als zufrieden mit einem 3:2-Sieg in Völklingen gewesen. Unzufriedenheit ist sicherlich auch nach dem kuriosen Spielverlauf in Völklingen nicht angebracht. Trotzdem muss sich das Bierofka-Team eines vorwerfen lassen, wie Kapitän Weber zugab: "Wir hätten mehr Tore machen müssen." Tatsächlich ist gegen ein derart starkes Team von Saarbrücken-Trainer Dirk Lottner auch mit den Auswärtstreffern im Rücken noch längst nichts gewonnen. Denn momentan, mahnte auch Daniel Bierofka, "ist erst ein Spiel vorbei."