Aufstiegskampf: Warum 1860, der FCS und Mannheim raus sind
Da waren es nur noch vier: Während Magdeburg, Kaiserslautern, Braunschweig und Osnabrück weiter um den Aufstieg kämpfen, sind 1860 München, der 1. FC Saarbrücken und Waldhof Mannheim raus. liga3-online.de nennt die Gründe.
Schwache Hinrunde: Während 1860 in der Rückrundentabelle immerhin Fünfter ist und einen durchaus aufstiegstauglichen Punkteschnitt von 1,9 aufweist, standen zum Ende der Hinrunde gerade mal 25 Punkte aus 18 Partien zu Buche – das macht einen Schnitt von nur 1,4. Hätte 1860 zu Beginn der Saison ähnlich stark performt wie in der Rückrunde und wäre nicht zwischenzeitlich siebenmal in Folge ohne Sieg geblieben, wären die Löwen jetzt wohl noch oben dabei.
Schwach in den Topspielen: Die letzten Spiele gegen Osnabrück (2:3), Saarbrücken (1:1) und Mannheim (0:3) haben gezeigt, warum es nicht für ganz oben reicht: In den Topspielen war der Löwe nicht bissig genug. Gerade mal eine von elf Partien gegen eine Mannschaft aus den Top7 konnte 1860 für sich entscheiden.
Schiedsrichter-Entscheidungen: "Uns hat das Matchglück bei einigen Schiedsrichter-Entscheidungen gefehlt", sagte Trainer Michael Köllner am Dienstag. Schon 16 Mal sind die Löwen in dieser Saison benachteiligt worden – so häufig wie kein anderer Drittligist. Am vergangenen Samstag etwa hätte im Spiel gegen Osnabrück das 1:0 für den VfL nicht zählen dürfen. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass die Löwen schon elfmal von Fehlentscheidungen profitierten und in dieser Rangliste den fünften Platz belegen.
Zu viele Führungen aus der Hand gegeben: 21 Mal lag 1860 München vorne, konnte aber nur 14 Spiele anschließend auch gewinnen. Sechs endeten remis, eines ging gar verloren. Der 1. FC Kaiserslautern (21 Führungen, 18 Siege) und Eintracht Braunschweig (20, 17) schneiden hier deutlich besser ab. Schmerzhaft waren vor allem die späten Gegentore gegen Saarbrücken, Meppen und Braunschweig (Hinrunde).
Schwach in den Topspielen: Wenn es drauf ankam, patzte der 1. FC Saarbrücken regelmäßig. So konnte der FCS gegen Mannschaften aus den Top 8 der aktuellen Tabelle nur zehn von 42 möglichen Punkten holen. Besonders in den Derbys gegen Mannheim und Kaiserslautern sah der FCS nicht gut aus und verbuchte gerade mal einen Zähler.
Echte Typen fehlen: Vor allem bei der Derby-Niederlage in Kaiserslautern wurde einmal mehr deutlich: dem FCS fehlt es an echten Typen. Während Lautern trotz Unterzahl mit beeindruckender Mentalität dagegenhielt und alles reinwarf, bemerkte Uwe Koschinat bei seinem Team eine "schlechte Körpersprache". Torhüter Daniel Batz ging sogar noch einen Schritt weiter und schimpfte: "Wir brauchen keine elf Schwiegersöhne auf dem Platz."
Türkgücü-Aus: Kein anderer Drittligist wurde durch den Rückzug von Türkgücü München so sehr benachteiligt wie der 1. FC Saarbrücken. Als einziger Klub verlor der FCS gleich sechs Punkte und rutschte dadurch vom dritten auf den vierten Platz ab. Davon erholten sich die Saarländer anschließend nicht mehr.
Abgänge nicht kompensiert: Vor der Saison verlor der FCS mit Marin Sverko, Nicklas Shipnoski und Anthony Barylla drei Leistungsträger. Kompensiert werden konnten die Abgänge nicht. Robin Scheu etwa, der für Shipnoski kam, war bislang erst an fünf Toren beteiligt.
Fehlende Kaderbreite: Rein nominell hat der SV Waldhof mit 29 Spielern einen größeren Kader als etwa der 1. FC Kaiserslautern (28) oder der 1. FC Saarbrücken (24). Allerdings fehlt es an der qualitativen Breite, da nicht alle Positionen gleichwertig gut besetzt sind. Auf der offensiven Außenbahn wird es hinter Marc Schnatterer schnell dünn, dasselbe gilt im Mittelfeld für die Positionen hinter Marco Höger.
Top-Torjäger außer Form: Mit zehn Toren nach 17 Spielen gehörte Dominik Martinovic anfangs zu den besten Angreifern der 3. Liga. Doch seitdem kam in 14 Partien nur noch ein weiterer Treffer hinzu – und das, obwohl er fast immer durchspielte.
Offensiv-Probleme: Dass Martinovic trotz der Tatsache, seit Anfang Dezember nur einmal getroffen zu haben, weiterhin der Top-Torjäger der Kurpfälzer ist, spricht für sich. Mit insgesamt nur 45 Toren stellt Mannheim den schwächsten Angriff aller Spitzenteams. An Torchancen mangelt es dabei nicht, vielmehr fehlt dem Waldhof die nötige Effektivität. "Wir haben einfach zu wenig Ertrag bei unserem Aufwand rausgeholt", sagte Kapitän Marcel Seegert zuletzt.
Keine Konstanz: Nachdem Mannheim zum Ende der Hinrunde noch Dritter war, belegt der SVW in der Rückrundentabelle lediglich den zehnten Platz. Um ganz oben dabei zu bleiben, fehlte die nötige Konstanz. Nie gelangen mehr als zwei Siege in Folge, zudem erlaubten sich die Buwe zu viele schwächere Auftritte – wie etwa am Montag gegen den SC Freiburg II (0:1).