Aufstiegskampf ohne den SVWW? "Qualität fehlt im Moment“
Für den SV Wehen Wiesbaden könnte das Aufstiegsrennen schon vor dem Saisonendspurt gelaufen sein. Durch die 0:1-Heimpleite gegen Abstiegskandidat MSV Duisburg ist die angepeilte Aufstiegszone für die Hessen schon fast außer Sichtweite geraten.
"Nicht so stark, dass man gewinnen musste"
"Ich hatte nicht das Gefühl, dass man das Spiel verlieren muss. Wir waren aber auch nicht so stark, dass man es gewinnen musste", bilanzierte Wiesbadens Trainer Markus Kauczinski im "MagentaSport"-Interview nach dem Dämpfer für seine Mannschaft durch das Siegtor der Zebras von Aziz Bouhaddouz (62.) und fügte ernüchtert hinzu: "Die Qualität fehlt im Moment.“
In diesem Moment allerdings könnte Wiesbaden die ganze Saison verloren gehen. Statt in der Spitzengruppe um die Zweitliga-Rückkehr zu spielen, stecken die Rot-Schwarzen im grauen Mittelmaß der unteren Tabellenhälfte ohne Aussicht auf kurzfristigen Kontakt wenigstens auf den Relegationsrang fest – sechs Zähler fehlen derzeit. Die durch den zuvor ersten Erfolg des Jahres bei Schlusslicht TSV Havelse aufgekommene Hoffnung auf eine Aufholjagd ist vorerst wieder verflogen – zumal Punkte aus den nächsten beiden Spielen bei Spitzenreiter 1. FC Magdeburg (Samstag) und gegen Aufstiegskandidat 1. FC Saarbrücken (13. Februar) keine Selbstverständlichkeit sein werden.
"Bei einem Tor geht Spiel in andere Richtung"
Aus Kauczinskis Sicht war die mangelnde Kaltblütigkeit seiner Spieler bei der Verwertung ihrer Chancen vor allem in der Anfangsphase nach dem Seitenwechsel ausschlaggebend für das enttäuschende Endergebnis. "Bei einem Tor geht das Spiel in eine andere Richtung, weil die Kräfte nachließen und dann wie so oft am Ende einer Englischen Woche eine Aktion entscheidend gewesen ist", haderte der SVWW-Coach auf der Pressekonferenz nach Spielschluss mit den ungenutzten Tormöglichkeiten der Platzherren.
Entsprechend musste die Schlussoffensive seiner Mannschaft für Kauczinski beinahe zwangsläufig erfolglos bleiben. "Da haben wir es mit der Brechstange versucht, aber auch immer wieder Fehler gemacht und leichte Ballverluste gehabt. Dadurch waren wir auch nicht mehr so klar, um etwas sauber herauszuspielen." Anlass zu Zufriedenheit sah Kauczinski offenbar einzig durch die Fahrkarte von Bouhaddouz 15 Minuten nach seinem Siegtor bei einem Foulelfmeter: "Der geht nicht rein, weil es keiner war“, kritisierte der 51-Jährige die Strafstoßentscheidung von Schiedsrichter Patrick Hanslbauer: "Solch eine Situation passiert in jedem Spiel in einem Sechzehner mindestens 20-mal."