Aufsteiger Kiel: 13 Tage Party, dann beginnt das Abenteuer

Dem vorzeitigen Aufstieg sei Dank: Die Kicker von Holstein Kiel und ihre Fans können ausgiebig feiern. 13 Tage dürfte der Party-Marathon dauern. Dann gilt der Fokus dem Abenteuer Zweite Liga. Und das bedeutet eine Rechnung mit mehreren Unbekannten.

Das Team bleibt weitgehend zusammen

Die Holstein-Sause begann am Sonnabend um 15:18 Uhr in Großaspach, als der 1:0-Sieg und damit die Rückkehr ins Bundesliga-Unterhaus nach 36 Jahren feststand. Die Mannschaft feierte auf dem Rasen mit den 1.500 Kieler Schlachtenbummlern, bevor es per Flieger über Hamburg zurück in die Heimat ging. Vor dem Holstein-Stadion warteten kurz vor Mitternacht 3.000 Fans auf das Team. Nach ausgiebigem gemeinsamem Jubel ließen es die Spieler in einer Kieler Diskothek krachen – um nach kurzem Schlaf für drei Nächte nach Mallorca zu jetten. Im letzten Saisonspiel am Sonnabend wird die Feier im ausverkauften Stadion gegen den Halleschen FC fortgesetzt. Bis dahin sollten sich die Profis berappelt haben, denn immerhin geht es noch im Fernduell mit dem MSV Duisburg um die Meisterschaft der Dritten Liga. Anschießend fahren die Störche im Autokorso rund vier Kilometer durch die Stadt, um auf dem Rathausplatz den Jubel der Fans zu genießen – eine Premiere für die KSV. Bislang hat dort nur der THW seine vielen Erfolge im Handball gefeiert.

Damit nicht genug: Diverse Empfänge stehen an, unter anderem im Schleswig-Holsteinischen Landtag. Eine letzte Chance, das Team zu sehen, bietet sich am Vatertag, wenn im heimischen Stadion das Landespokalfinale gegen den Regionalliga-Absteiger SV Eichede ansteht. Während die Spieler dann ihren Urlaub antreten, haben die Verantwortlichen eine Mammutaufgabe vor sich, um den Verein für die nächste Saison aufzustellen.

Das gilt weniger für die Mannschaft. Der Aufstiegskader bleibt weitgehend zusammen. Mit Mittelfeld-Turbo Steven Lewerenz hat ein weiterer Schlüsselspieler seinen Vertrag verlängert, und auch Akteure, die zuletzt nicht erste Wahl waren, bleiben an der Förde: Ilir Azemi, Tim Siedschlag, Manuel Janzer und Mathias Fetsch. Fragezeichen stehen noch hinter Mittelstürmer Marvin Ducksch, der das goldene Tor in Großaspach erzielte, und Linksverteidiger Christopher Lenz. Während St. Pauli seinen Stürmer wohl zurück will, scheint Lenz bei Union Berlin keine große Rolle in den Planungen zu spielen. Als einziger Abgang steht bisher Innenverteidiger Eidur Sigurbjörnsson fest, auf der anderen Seite sollen zwei bis vier neue Spieler verpflichtet werden. "Aber wir werden keinen großen Umbruch machen", kündigt KSV-Sportchef Ralf Becker in den "Kieler Nachrichten" an.

Größter Knackpunkt ist das Stadion

Das größte Fragezeichen ist das klapprige Holstein-Stadion. Ein finanzieller Kraftakt (die Rede ist von zehn Millionen Euro) ist nötig, um die Arena zumindest provisorisch auf DFL-Standard zu bringen. 5.000 zusätzliche Plätze, ein stärkeres Flutlicht, größere Kabinen und ein besserer Medien-Service müssen her.

Auf lange Sicht will die KSV ein komplett neues Stadion für bis zu 25.000 Zuschauer. Und hier wird’s knifflig: Sowohl die Stadt Kiel, der das Grundstück gehört, als auch das Land Schleswig-Holstein halten sich bedeckt, wenn es um die Finanzierung geht. Sie wissen: Holstein hat potente Sponsoren in der Hinterhand. Der Poker ums Geld könnte in den nächsten Jahren ebenso nervenaufreibend werden wie die Partien der Störche in Liga zwei.

 

 

   

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