Aufatmen in Chemnitz: Der erste Schritt ist getan
In Erfurt gab es für den Chemntzer FC bisher wenig zu holen. Dies änderte sich am Sonntag, als die Himmelblauen aufgrund einer starken zweiten Halbzeit 2:0 (0:0) gewannen. Vor dem Nachholspiel gegen Energie Cottbus setzte der CFC ein starkes Zeichen. Der Schlüssel zum Erfolg lag allerdings nicht in der Offensive.
Erfurt vergibt, Chemnitz trifft
Endlich ist er da, der erste Sieg des Chemnitzer FC in der Rückrunde. Und der ist auch bitter nötig gewesen! Schließlich hatte der Abstand zu einem Nichtabstiegsplatz vor dem sonntäglichen Gastspiel in Erfurt bereits drei Punkte betragen. Dank eines 2:0-Erfolgs konnte dieser Rückstand egalisiert werden. Mit 34 Punkten aus 30 Spielen befindet sich die Köhler-Elf aktuell auf dem 16. Tabellenplatz. Bis es soweit kommen konnte, hatten die Himmelblauen insbesondere in Halbzeit eins ein hartes Stück Arbeit zu bewältigen. Zunächst zeigten die Gastgeber eine reifere Spielanlage. Daniel Brückner und Sebastian Tyrala waren die Schaltstationen im Spiel von RWE und initierten den einen oder anderen guten Angriff. Einen dieser Vorstöße hätte Tyralla selbst zur Führung abschließen müssen (22.), doch parierte Kevin Kunz den Flachschuss des Erfurter Kapitäns glänzend per Fußabwehr. Von einem Fink-Schuss ans Außennetz des RWE-Gehäuses abgesehen, besaß der CFC dagegen keine weitere nennenswerte Chance. Dies sollte sich im zweiten Durchgang schnell ändern. Erst traf Jamil Dem (61.) mit einem schönen Kopfstoß nach Freistoß von Anton Fink. Nur elf Minuten später schaltete erneut Fink nach einem Pfostenschuss von Stefano Cincotta am schnellsten und bediente den im Rückraum lauernden Tim Danneberg, der aus zehn Metern zum 2:0 einschob (72.). Erfurt wirkte danach zwar bemüht, der CFC ließ jedoch nicht den geringsten Anschein erwecken, sich noch die Butter vom Brot nehmen zu lassen.
Köhler beweist glückliches Händchen
An der taktischen Grundausrichtung hat Sven Köhler von der Papierform her nicht viel geändert. Weiterhin agiert der CFC in einem 4-2-3-1-System. Und weiterhin ist Anton Fink nicht als Stoßstürmer gesetzt, sondern mimt den Part des offensiven Mittelfeldspielers. Allerdings seit Anfang dieser Woche ohne Spielführerbinde, denn diese trägt nach Finks freiwilligem Rücktritt vom Kapitänsamt Abwehrspieler Kevin Conrad. Und dennoch hat sich das Spiel des CFC merklich geändert. Erstmals seit dem 30. Januar beim 2:5 in Kiel durfte Stefano Cincotta von Beginn an starten. Nicht nur durch seine indirekte Vorarbeit zum 2:0 zeigte der Nationalspieler Guatemalas, dass dieses Vertrauen in seine Fähigkeiten berechtigt war. Auf der linken Außenbahn war deutlich mehr Zug, als in den vorangegangenen Partien. Für einen weiteren Lichtblick sorgte Tom Scheffel, der nach überstandenem Kreuzbandriss erstmals in dieser Saison von Beginn an startete. Dem Chemnitzer Eigengewächs gelang auf Anhieb das, was Fabian Stenzel in den letzten Partien nicht zu Stande brachte – die rechte Abwehrseite dicht zu machen. Ein erster Etappensieg ist durch den Erfolg gegen den direkten Konkurrenten im Abstiegskampf gemacht. Trainer Sven Köhler ist nach seinem ersten Sieg als CFC-Trainer nun endgültig in Chemnitz angekommen. "In der zweiten Hälfte haben wir nicht unverdient die Tore gemacht. Wir waren kampf- und laufstark. Wir sind froh, wieder im Rennen zu sein“, so Köhler. Gegen Energie Cottbus kann er nun „nachwaschen“ und mit dem ersten Heimsieg unter seiner Regie etwas Druck vom Kessel nehmen und mit Cottbus und Erfurt zwei Kontrahenten hinter sich lassen.