Aufatmen, aber Schiri-Ärger beim VfB: Fossi fühlt sich "wie ein Affe"

Der Bann ist gebrochen: Mit dem 1:0 gegen den SC Verl hat Aufsteiger VfB Oldenburg am Sonntag den ersten Saisonsieg eingefahren. Die Erleichterung darüber war groß, mit der Schiedsrichter-Leistung war Trainer Dario Fossi jedoch alles andere als zufrieden.

Schiri-Leistung "katastrophal"

Mit seiner Analyse zum Spiel war Fossi im Interview mit "MagentaSport" bereits in den letzten Zügen, als er noch auf Schiedsrichter Assad Nouhoum zu sprechen kam. Der 28-Jährige feierte am Sonntag sein Debüt in der 3. Liga, bekam vom Trainer des VfB Oldenburg jedoch "kein gutes Zeugnis" ausgestellt. "Die Schiedsrichter-Leistung war in meinen Augen katastrophal", schimpfte der 41-Jährige. "Man kann nicht für jedes Foul Gelb geben." Insgesamt zückte Nouhoum gleich zehnmal Gelb.

Auch Fossi wurde verwarnt, weil er sich nach 84 Minuten aus Sicht des Unparteiischen zu vehement über einen nicht gegebenen Handelfmeter aufgeregt hatte. Der VfB-Coach konnte das überhaupt nicht nachvollziehen: "Eine gelbe Karte zu bekommen, weil ich einmal was gesagt habe, geht für mich nicht." Vor allem die Art und Weise der Kommunikation Nouhoums war Fossi ein Dorn im Auge: "Es wurde kein Kontakt, kein Gespräch gesucht. Auch wenn es emotional war, würde ich mir wünschen, dass man auf dem Platz mehr redet."

Insbesondere in der Situation, als Fossi Elfmeter reklamierte. In Richtung des Schiri-Debütanten sagte er: "Dann komm raus und rede mit mir. Aber komm nicht zu mir, sag mir, das geht so nicht, und lass mich da wie ein Affe stehen." Zumal es aus Sicht des Deutsch-Italieners ein "ganz klarer Handelfmeter" gewesen sein, als Verls Michel Stöcker den Ball im Strafraum gleich zweimal unerlaubt mit der Hand spielte.

Sieg "immens wichtig"

Doch bei allem Ärger über die Schiedsrichter-Leistung überwog am Ende die Erleichterung, im fünften Spiel den ersten Sieg eingefahren zu haben – auch wenn die Leistung nicht die beste war. "Das hat ein paar Körner gekostet. Es ging über den Willen, und dadurch haben wir uns den Sieg verdient." Im Vorfeld der Partie habe der Aufsteiger "den Druck verspürt, irgendwie gewinnen zu müssen", sagte Fossi. "Von daher war das immens wichtig heute. Ein Riesenkompliment an das Team." Als Siegtorschütze feiern lassen durfte sich Rafael Brand, der nach 33 Minuten per Volley zum Tor des Tages traf. "Wer die Tabellenkonstellation gesehen hat, dann war es schon fast ein Do-or-die-Spiel", sagte der 27-Jährige und war "sehr stolz" auf das Team: "Jeder hat für den anderen gekämpft."

Allerdings auch mit nicht immer ganz fairen Mitteln: In der 89. Minute warf Brand, der zu diesem Zeitpunkt bereits ausgewechselt war, vor einem Verler Einwurf einen zweiten Ball ins Feld, um Zeit von der Uhr zu nehmen. "Ganz fair war das nicht, aber manchmal brauchst du solche Mittel, um so dreckige Spiele zu gewinnen", meinte der Mittelfeldspieler grinsend. "Ich habe zu den Jungs gesagt, dass wenn es die Situation gibt, wo wir den Ball ins Feld werfen müssen, dann mache ich das und nehme die gelbe Karte gerne in Kauf."

Es waren auch unnötige Aktionen wie diese, die für das Kartenfestival gesorgt haben – und Nouhoum bei seinem Debüt keine einfache Partie bescherten. Durch den so wichtigen Sieg hat der Aufsteiger nun die Abstiegsplätze verlassen und will sich ins Mittelfeld vorarbeiten. Die nächste Chance auf drei Punkte gibt es am 29. August (Montag) beim MSV Duisburg.

   

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