Aue startet demütig: "Wäre unseriös, von Aufstieg zu sprechen"
Zum bereits 22. Mal in seiner Karriere hat Aue-Coach Pavel Dotchev am Mittwoch zum Trainingsauftakt gebeten. 22 Akteure, darunter sechs Neuzugänge, standen zum Aufgalopp auf dem Platz. Nachdem in der letzten Saison nur drei Punkte zum Relegationsplatz gefehlt hatten, gehen die Blicke nun nach oben. Den Aufstieg als Ziel ausrufen wollen die Verantwortlichen aber nicht.
Mehr "Killerinstinkt" gefordert
Eine gute Mannschaft aufbauen, einen einstelligen Tabellenplatz erreichen und in den DFB-Pokal einziehen: In der letzten Saison waren die Ziele der Veilchen komplett aufgefangen. "Es war sogar mehr drin. Uns haben nur drei Punkte zum Relegationsplatz gefehlt", blickt Dotchev in der "Freien Presse" zurück. Ziel sei es nun, den nächsten Schritt zu gehen – ohne den Aufstieg zur Vorgabe zu machen. "Es wäre unseriös, jetzt davon zu sprechen", betont der 58-Jährige. "Ich möchte jetzt nicht mit der Brechstange kommen und sagen, dass wir aufsteigen. Das ist erstens nicht meine Art, zweitens wird es sehr schwierig." Schließlich will die halbe Liga oben mitspielen.
Damit sich die Veilchen in der Tabelle gegenüber der Vorsaison weiter steigern, komme es auf einen besseren "Killerinstinkt" vor dem Tor an, wie Dotchev klarmacht: "Das habe ich letztes Jahr vermisst." Trotz einer Vielzahl von Chancen waren den Sachsen nur 51 Treffer gelungen, was zusammen mit Regensburg den Tiefstwert der Top 8 darstellte. In der neuen Saison wollen es die Veilchen besser machen – und am Ende mindestens Fünfter werden, nachdem zuletzt Rang 6 herausgesprungen war.
Dotchev sieht Aue breiter aufgestellt
Bei der Verpflichtung von Neuzugängen verzichtete Aue auf große Namen, sieht sich mit den bisherigen sechs Neuen Pascal Fallmann (Rapid Wien), Can Özkan (Arminia Bielefeld), Mika Clausen (FC St. Pauli II), Ricky Bornschein (Greuther Fürth II), Maxim Burghardt (Wacker Burghausen) und Jonah Fabisch (1. FC Magdeburg) aber breiter aufgestellt. "Das bringt mehr PS auf die Straße", so Dotchev, der nur zwei Stammplätze neu besetzen muss, nachdem Tim Danhof und Marco Schikora die Veilchen verlassen hatten. Doch zu sicher sollte sich von den anderen Stammkräften niemand sein: "Wenn sich jemand in der Vorbereitung aufdrängt, dann habe ich kein Problem, etwas zu verändern."
Vorerst sind die Kaderplanungen abgeschlossen, gleichwohl halten die Veilchen noch Ausschau nach einem weitere Innenverteidiger sowie einem Mann für die Offensive. Nachlegen wird Aue aber wohl erst, wenn die Nachwuchstalente Finn Hetzsch (auf Leihbasis) Luc Elsner und Franco Schädlich abgegeben wurden. Gut möglich, dass sich schon in den kommenden Tagen etwas tut, ehe am Wochenende ein Testspiel-Doppelpack gegen Münchenbernsdorf (Samstag) und Oelsnitz (Sonntag) ansteht.