Auch Oral in Rage: "Habe nicht gesehen, dass wir Glück hatten"

Neben Waldhof-Coach Bernhard Trares, der nach der 0:2-Pleite in Ingolstadt gegen den Schiedsrichters wütete, war auch Tomas Oral, Trainer der Ingolstädter, in Rage. Nicht wegen des Unparteiischen, sondern aufgrund der Auslegung der strittigen Szenen und der Bewertung der Partie.

Abseits? "Kann man nicht sehen"

Für rund 60 Sekunden durfte Waldhof Mannheim am Mittwochabend jubeln, nachdem Kevin Koffi einen Freistoß im Tor untergebracht hatte. Doch dann entschied Schiedsrichter Robert Kempter nach einem Signal seines Assistenten auf Abseits und gab den Treffer nicht. Während Trares außer sich war, den Schiedsrichter verbal attackierte und die rote Karte sah, konnte Oral die Diskussionen nur bedingt nachvollziehen – und lieferte sich einen verbalen Disput mit Telekom-Kommentator Andras Mann: "Wie soll ich die Szene kommentieren?", fragte er, als ihm die Wiederholung der Situation eingespielt wurde. "Aus der Perspektive, also bitteschön, kann man nicht sagen, ob es kein Abseits war."

Dass Mann dagegen eine Abseitsposition erkannte, brachte Oral in Rage: "Sie sehen die Szene nicht, der Linienrichter stand doch besser zum Ball. Wenn die Szene, wie Sie sagen ’sehr schwierig' war, dann brauchen wir doch nicht darüber diskutieren, dass es ein klares Tor war." Auch aufgrund des fehlenden Video-Beweises könne man nicht sagen, "ob es eine Fehlentscheidung ist. Es kann schon sein, dass er ein paar Zentimeter im Abseits steht", widersprach Oral Mann vehement. FCI-Kapitän Stefan Kutschke hätte den Treffer derweil gegeben: "Der Waldhof hat ein reguläres Tor erzielt", meinte der Stürmer. 

Glück? Oral widerspricht

Auch in der Szene nach 41 Minuten, als Kaya gegen Flick zu Boden ging und es Elfmeter für Ingolstadt gab, erkannte Kutschke keinen Kontakt. Oral sah die Szene dagegen anders: "Das ist ein gefährliches Spiel", schimpfte der 41-Jährige. "Wenn er den Kopf nicht zurückzieht, gibt es einen ganz klaren Elfmeter. Er geht mit dem Bein auf Kopfhöhe.  Muss er ihn erst treffen, damit es einen Elfmeter gibt? Daher weiß ich nicht, warum wir darüber diskutieren. Das pfeife ich in jedem Training ab." Auf den Hinweis des Kommentators, Flick habe Kaya aber nicht getroffen, entgegnete Oral: "Da gibt es kein Aber". liga3-online.de-Experte Babak Rafati stimmte derweil Mann zu und erklärt in seiner Analyse, dass es statt des Elfmeters einen indirekten Freistoß hätte geben müssen. Auch die Darstellung, sein Team habe Glück gehabt, wollte der FCI-Coach nicht so stehen lassen. "Ich habe nicht gesehen, dass wir Glück gehabt haben. Fakt ist, dass wir über 90 Minuten die klar bessere Mannschaft waren. Wir haben nur eine halbe Torchance zugelassen. Der Sieg geht daher absolut in Ordnung."

Auf die Frage, ob der FCI nun wieder Jäger statt Verfolger sei, reagierte Oral ebenfalls gereizt: "Was ist ein Verfolger, was ist ein Jäger? Ich sehe nicht, dass wir ein Jäger sein sollen. Wir haben noch drei Spiele und sind gut beraten, in jeder Partie 100 Prozent abzurufen." Fakt ist aber, dass Ingolstadt nach zuletzt zwei Siegen in Folge erstmals seit dem 25. Spieltag wieder einen Platz unter den Top4 belegt. Und weil Bayern II momentan Tabellenführer ist, würde jener vierte Rang derzeit zur Relegation berechtigen. Am Sonntag geht es für die Schanzer nach Meppen, anschließend warten noch Magdeburg (H) und 1860 (A). Bei Keeper Fabian Buntic, der in der Situation mit dem nicht gegebenen Waldhof-Treffer mit Nico Antonitsch zusammengeprallt, auf den Boden gekracht war und wenig später ausgewechselt werden musste, rechnet Oral mit einer schnellen Rückkehr. 

 

   

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