Arminia Bielefeld: Das Potential angedeutet

Am vergangenen Sonntag war der DSC Arminia Bielefeld in der 1. Runde des DFB-Pokals gegen den SV Sandhausen aktiv. Nachdem die Ostwestfalen in der 3. Liga bisher klar hinter den Ansprüchen und Erwartungen zurückhängen, zogen sie gegen den Zweitligisten überraschend deutlich und souverän mit 4:1 in die 2. Runde ein und können sich über zusätzliche 268.000 Euro freuen. Dazu kommen auch noch die Einnahmen aus einem attraktiven Flutlichtspiel gegen einen Erst- oder Zweitligisten am 28. oder 29. Oktober. Gegen den SVS sahen 7305 Zuschauer die Leistungssteigerung der Arminia.

Die Defensive stark verbessert

Was man in der ersten Hälfte des Spiels ganz klar erkennen konnte, war die Furcht vor erneuten kapitalen Abwehrfehlern. Schon in den Ligaspielen gegen Mainz II, Halle und Osnabrück zeigte sich die Viererkette mehrfach verunsichert und verschuldete einige Gegentreffer. Gegen den Zweitligisten galt es daher erst einmal sicher zu stehen. Zugegeben, die Gäste vom Hardtwald zeigten nicht unbedingt den Drang in der Offensive aktiv zu werden. Daher ist es schwierig zu beurteilen, wie aussagekräftig die Leistung der vier Verteidiger am Ende war. Lediglich Kulovits und Thiede kamen für den SVS in der ersten Hälfte zu Abschlüssen. Mit zunehmender Spieldauer bekamen die Arminen sichtlich mehr Zutrauen, was besonders in einem Solo von Julian Börner in der 40. Minute deutlich wurde. Fünf Gegenspieler ließ der Innenverteidiger stehen, bevor er an der Strafraumgrenze des Gegners im letzten Moment gestoppt wurde. Das Gegentor zum 1:4 war dann eher wieder die Leistungsklasse der ersten Ligaspiele, was aber auch an der austrudelnden Partie in der Schlussviertelstunde gelegen haben könnte.

In einen Rausch gespielt

Dass nun aber auch noch an drei von vier Toren die Verteidigung der Bielefelder direkt beteiligt war, ist wohl ein Stück Ironie des Fußballs. Das 1:0 durch Sebastian Schuppan, nach Vorlage von Florian Dick, war zwar einem Abwehrfehler der Gäste geschuldet, doch spätestens danach merkte man den Gastgebern die freigesetzte Energie an. Frei nach dem Motto "Wenns läuft, dann läufts" zeigten die Schützlinge von Norbert Meier in der 2. Hälfte die beste Leistung der letzten Monate. Besonders das Traumtor von Fabian Klos, nach erneuter Vorlage von Florian Dick, war der absolute Knotenlöser für den DSC. Vergab der Stürmer gegen Osnabrück noch beste Chancen, versenkte er ausgerechnet den schwierigsten Ball der Saison. Bezeichnend dazu erkundigte sich Gästetorwart Manuel Riemann kurz nach dem 2:0 bei Klos nach dessen Treffer, worauf sich dieser ein Lachen nicht verkneifen konnte. Die anschließende Demütigung des Zweitligisten mit einem zwischenzeitlichen 4:0 lag auch an dem Auseinanderfallen der Gästedefensive. Doch besonders das 4:0 durch Müller, nach toller Vorarbeit von Klos, zeigte die spielerischen Möglichkeiten beim Drittligisten.

Das Ergebnis nicht überbewerten

Dennoch wirkten die Akteure nach der Partie gefasst. Sebastian Schuppan gab im Interview zu Protokoll, dass man auch das 1:5 gegen Halle nicht überbewertet hätte und das auch diesmal nicht tun würde. Und genau das ist es wohl, was man aus dem Spiel ziehen muss. Der SV Sandhausen war in der Defensive überraschend anfällig, sodass drei Treffer am Ende auf Fehler der Gäste zurückzuführen waren. Doch auch die gilt es erst einmal auszunutzen, was zuletzt in Bielefeld nicht immer gelang. In jedem Fall hat die neue Arminia erstmals gezeigt, zu was sie fähig sein kann, wenn das Selbstvertrauen groß genug ist. Am kommenden Samstag hat man im Heimspiel gegen Fortuna Köln die Chance aus einer Eintagsfliege vielleicht eine Serie zu starten.

FOTO: Schmidt

   

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