DFB-Appell: Schnorrenberg fürchtet Wettbewerbsverzerrung
Mit dem Heimspiel gegen Hansa Rostock (Samstag, 14 Uhr) startet der Hallesche FC in zwei Mammutwochen: Innerhalb von 14 Tagen stehen bis Ende November fünf Spiele an – zwei Englische Wochen in Folge also. Trainer Florian Schnorrenberg hofft, dass nicht noch eine dritte hinzukommt – und appelliert daher an den DFB.
"Das wäre Wettbewerbsverzerrung"
Schon zweimal war der HFC in dieser Saison von corona-bedingten Spielabsagen betroffen, die erste Partie (Auswärtsspiel in Duisburg) wird am kommenden Dienstag nachgeholt. In der Woche darauf wird regulär am Dienstag und Mittwoch gespielt, sodass den Saalestädtern nun zwei Englische Wochen hintereinander bevorstehen. Sollte der DFB die abgesagte Partie gegen die SpVgg Unterhaching dann direkt für Anfang Dezember ansetzen, wäre der HFC sogar dreimal in Folge unter der Woche gefordert. "Es ist unser großer Wunsch, keine drei Englischen Wochen am Stück spielen zu müssen", sagte Schnorrenberg auf der Pressekonferenz vor der Partie gegen Rostock und appellierte: "Ich hoffe, der DFB schaut nicht nur auf seinen Terminkalender, sondern denkt auch an die Vereine und die Spieler. Ansonsten wäre das aus meiner Sicht Wettbewerbsverzerrung."
Denn ein solches Mammut-Programm droht maximal noch der SpVgg Unterhaching und dem SC Verl, die ebenfalls zwei Spiele im Rückstand sind. "Drei Englische Wochen in Folge wäre unglaublich viel, das Verletzungsrisiko ist hoch. Einige Jungs kommen gerade erst zurück. Das wäre für die Belastungssteuerung nicht gut", sagte Schnorrenberg und hofft, dass die Partie gegen Verl erst im Januar ausgetragen wird – zumal im Dezember noch eine reguläre Englische Woche ansteht.
Keine einfache Aufgabe also für den DFB, zumal auch der SV Meppen nach diesem Spieltag mit zwei Partien im Rückstand sein wird. Und nicht ausgeschlossen, dass in den nächsten Wochen noch weitere Absagen hinzukommen. "Aktuell ist es noch vertretbar", meint Schnorrenberg zum bereits jetzt verzerrten Terminkalender. "Aber bei vier oder fünf Spielen Differenz wäre es unglaublich schwer. Der Landespokal muss ja auch noch gespielt werden."
Reaktion gegen Hansa?
Am Samstag geht es für den HFC zunächst aber gegen Hansa Rostock – und um eine Reaktion nach der 1:6-Pleite bei 1860 München am vergangenen Samstag. "Der Ärger war groß, die Verarbeitung dauerte natürlich etwas länger", gestand Schnorrenberg ein. In der Analyse machte der HFC-Coach "viele individuelle und technische Fehler" aus. Die gilt es nun gegen Rostock abzustellen.
Denn der 43-Jährige weißt: "Hansa hat eine gute Defensive und befindet sich in guter Form." In der Tat: In acht Partien kassierte die Kogge lediglich acht Gegentore, zudem sind die Ostseestädter seit sechs Partien ungeschlagen. "Wir müssen vieles richtig machen, wenn wir ein Tor schießen wollen." Julian Guttau droht derweil auszufallen, nachdem er unter der Woche im Training ausgerutscht war. Immerhin: Einen Faserriss oder eine Zerrung erlitt der 21-Jährige nicht, konnte am Donnerstag aber nicht trainieren. Sein Ausfall wäre durchaus bitter – zumal der HFC für das anstehende Mammut-Programm jeden Mann braucht.