Angespannte Hallenser hoffen auf Prestige-Sieg gegen RB Leipzig

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) beschert den Fußballfans in Sachsen und Sachsen-Anhalt zum Jahresabschluss kurz vor Weihnachten noch mal einen echten Leckerbissen. Der Hallesche FC gastiert am Samstag (Anpfiff 14 Uhr, live im Ticker auf liga3-online.de) bei RB Leipzig und möchte sich mit einem Sieg für die bittere 0:1-Pleite im Hinspiel revanchieren. Die Männer von der Saale gehen als Tabellenfünfzehnter allerdings als klarer Außenseiter in das Duell mit dem Zweiten aus der Messestadt.

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Zorniger: "Eine unberechenbare Mannschaft"

Die Leipziger haben als Aufstiegsfavorit nach der Heimpleite gegen Rostock die richtige Reaktion gezeigt und sieben Punkte aus den letzten drei Partien geholt. Es hätten sogar neun sein können, doch trotz guter Leistung reichte es am vergangenen Spieltag in Münster vor allem auf Grund der mangelnden Chancenverwertung nur zu einem 0:0. Gegen den Lokalrivalen aus dem nur etwa 40 Kilometer entfernten Halle möchte Kapitän und Toptorjäger Daniel Frahn den eigenen Anhang nun zum Jahresabschluss "mit drei Punkten beschenken." Der 8-Tore-Mann selbst wartet seit mittlerweile fünf Spielen auf einen eigenen Treffer und hofft, seine Durststrecke gegen Halle beenden zu können. Sein Trainer Alexander Zorniger kann gegen den HFC bis auf die längerfristigen Ausfälle Coltorti, Franke und Morys personell aus dem Vollen schöpfen. Auch Außenverteidiger Anthony Jung ist nach einem Infekt wieder ins Training eingestiegen. Zorniger schätzt die Hallenser als "unberechenbare Mannschaft ein, die kompakt und aggressiv spielt und mit Akaki Gogia an guten Tagen einen der herausragenden Individualisten der Liga" in den eigenen Reihen hat. Trotzdem weiß der 46-Jährige nach eigener Aussage ganz genau, "wie wir Halle schlagen können."

"Angespannte Stimmung" beim HFC

Während die Leipziger auf einem Aufstiegsplatz überwintern werden, befindet sich der Hallesche FC in gänzlich anderen Tabellenregionen. Nach einem äußerst schlechten Saisonstart und zuletzt nur einem Sieg aus sieben Spielen belegt die Mannschaft von Sven Köhler mit zwei Punkten Vorsprung auf die Abstiegsränge Platz 15. Köhler ist sich der "angespannten Stimmung, wenn man von den letzten drei Spielen zwei verloren hat und dann zu RB Leipzig fährt" natürlich bewusst und hofft, drei Euro ins Phrasenschwein inklusive, "den Bock in Leipzig umzustoßen." Entscheidend dabei mithelfen könnte Halles Topstürmer Timo Furuholm, der zuletzt allerdings außer Form war und wie Frahn auf Leipziger Seite an Ladehemmung leidet. Der Finne wartet seit drei Spielen auf ein Tor und konnte bei seinen letzten neun Auftritten lediglich einmal einnetzen. Sein Sturmkollege Pierre Merkel trainierte unter der Woche erstmals wieder mit der Mannschaft und könnte zumindest eine Option für den Kader sein. Für den etatmäßigen Kapitän Maik Wagefeld kommt ein Einsatz laut HFC-Coach Köhler dagegen nach seinem überstandenen Achillessehnenanriss noch zu früh. Der Mittelfeldchef klagte nach dem Donnerstagstraining erneut über Schmerzen und wird erst im kommenden Jahr sein Comeback feiern.

Brisantes Duell vor toller Kulisse

Die Atmosphäre in der Red Bull Arena dürfte einem Derby zum Abschluss des Spieljahres mehr als gerecht werden. Bis zum Donnerstag waren fast 16.000 Tickets verkauft, etwa 4.000 an HFC-Fans. Der DFB stufte die Partie als Hochsicherheitsspiel ein. Unter der Woche hatte sich die Fanszene aus Halle darüber beschwert, dass RB nicht mehr Karten für Auswärtsfahrer zur Verfügung stellt und, wie beispielsweise gegen Rostock, zusätzlich zum Auswärtsblock einen weiteren Sektor öffnet. Laut Vereinsaussage aus Leipzig wird davon "aus Sicherheitsgründen" abgesehen.

Voraussichtliche Aufstellungen:

RB Leipzig: Domaschke – Müller, Hoheneder, Willers, Heidinger – Kimmich, Ernst, Kaiser – Poulsen, Frahn, Thomalla

Hallescher FC: Kleinheider – Brügmann, Kojola, Franke, Ziebig – Becken, Müller – Ziegenbein, Gogia, Bertram – Furuholm

   
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