Anfangs Derby-Loblied: "Außergewöhnlich und überragend"

Sechster Sieg im siebten Spiel: Dynamo Dresden ist voll auf Kurs und wies am Sonntag auch Erzgebirge Aue in die Schranken. Trainer Markus Anfang stimmte im Nachgang ein Loblied auf seine Mannschaft an – zumal es fünf Siege in Folge schon lange nicht mehr bei Dynamo gegeben hat.

"Werbung für den Fußball"

Erst wurde sich eingehakt, dann geschunkelt und schließlich gehüpft: Ausgelassen feierten die Fans nach Spielende zusammen mit der Mannschaft den Derbysieg. "Wir haben hochverdient gewonnen", befand Trainer Markus Anfang nach Spielende – und war voll des Lobes für den starken Auftritt seines Teams. "60 Minuten lang haben wir ein außergewöhnlich gutes Spiel gemacht und eine überragende erste Halbzeit gespielt." Der 49-Jährige stimmte ein regelrechtes Loblied auf seine Mannschaft an: "Die Jungs haben es richtig gut gemacht, richtig guten Fußball gespielt mit viel Ballbesitz, viel Kontrolle, guten Laufwegen, vielen Strafraumsituationen und Riesenchancen. Das war Werbung für den Fußball." Gerade in den ersten 15 Minuten hat Dynamo die Veilchen schwindelig gespielt.

Das einzige Manko: "Wir haben zu wenige Tor gemacht. Wir können mit 3:1 oder 4:1 in die Pause gehen. Das müssen wir uns auf die Fahne schreiben." Ein Eigentor von Vukancic (8.) brachte Dynamo in Führung, ehe Borkowski kurz vor Schluss das 2:0 nachlegte (84.). Doch nicht nur offensiv, sondern auch defensiv wusste Dynamo an diesem Abend zu überzeugen. "Die Jungs haben hinten raus alles reingeworfen und mit purer Leidenschaft verteidigt", lobte Anfang.

Unverständnis über Platzverweis

Ganz zum Schluss wurde es allerdings "nochmal stressig", nachdem Tom Berger für zwei Fouls an Aues Marco Schikora jeweils Gelb gesehen hatte und nach 89 Minuten wieder vom Platz musste. Anfang hatte für die Entscheidung von Schiedsrichter Harm Osmers kein Verständnis: "Wenn du das Foulspiel siehst, dann waren da mehrere von in der Kategorie", sagte er zur zweiten gelben Karte. Und bei der ersten Aktion habe Berger seinen Gegenspieler nicht gesehen. "Er will den Ball spielen. Im Normalfall verletzt er sich da selber. Daher war Gelb eher unangebracht."

An der Seitenlinie hatte Anfang sich über den Platzverweis derart aufgeregt, dass er dafür ebenfalls Gelb sah und von seinem Co-Trainer Florian Junge beruhigt werden musste. "Wenn ich noch weniger Emotionen zeige, schlafe ich ein", meinte der Dynamo-Coach dazu. Die stressige Schlussphase führte dazu, dass Aue in der Nachspielzeit noch zum Anschlusstreffer kam, doch am Derbysieg der SGD änderte das nichts mehr.

"Ansage an die Konkurrenz"

Als Osmers das Spiel beendet hatte, sei dies ein "berauschendes Gefühl" gewesen, sagte Zimmerschied. Anschließend mit den Fans feiern zu können, "ist natürlich etwas besonderes". Auch die Mannschaft werde den Sieg "ein bisschen feiern, aber nicht zu doll, denn es geht Schlag auf Schlag weiter". Mit dem Derbyerfolg haben sich die Schwarz-Gelben an der Tabellenspitze abgesetzt und liegen nach nur sieben Spielen schon vier Punkte vor Platz 2 – das gab es in der 3. Liga zuletzt in der Saison 2015/16, als Dynamo ebenfalls an der Spitze stand – und später in die 2. Liga aufstieg.

Schon jetzt über den Aufstieg zu reden, sei aber "noch zu früh", befand Zimmerschied, wobei er zugeben musste: "Sechs Siege aus sieben Spielen sind schon eine Ansage an die Konkurrenz! Jetzt gegen den bisherigen Zweiten im Derby gewonnen zu haben, ist auch noch mal eine Ansage." Zumal es der fünfte Sieg in Folge war – das schaffe Dynamo zuletzt vor acht Jahren. Nummer sechs soll am kommenden Sonntag in Essen folgen. Ob Robin Meißner dabei sein kann, ist noch offen, nachdem er in der Schlussphase einen Cut davontrug und nach Spielende ins Krankenhaus musste.

   

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