Anfang hadert: "Nicht die bessere Mannschaft hat gewonnen"
Beim 2:3 gegen die SV Elversberg kassierte Dynamo Dresden am Samstagnachmittag die dritte Niederlage im fünften Spiel und bleibt weiter im Mittelmaß stecken. Trainer Markus Anfang haderte mit der Pleite – und in zwei Szenen auch mit dem Schiedsrichter.
Kritik am Unparteiischen
Sven Jablonski hatte die Partie gerade abgepfiffen, als Anfang auf den Unparteiischen zukam und ihn zur Rede stellte. Dabei ging es zum einen um eine Szene aus der Nachspielzeit der ersten Halbzeit, als Jablonski dem Ausgleichstreffer von Borkowski wegen eines vermeintlichen Foulspiels von Knipping die Anerkennung verwehrte. "Ich kann es nicht nachvollziehen", sagte Anfang im Nachgang bei "MagentaSport". Denn ein Foulspiel war in den TV-Bildern nicht zu erkennen, der Treffer hätte somit zählen müssen. Zum anderen war Anfang mit der Nachspielzeit von nur drei Minuten nicht einverstanden: "Es sind Tore gefallen, es gab Wechsel und Unterbrechungen. Daher verstehe ich nicht, warum es nur drei Minuten gab."
Doch auch wenn der Ärger groß war: Am Schiedsrichter wollte Anfang die zweite Pleite in Folge keineswegs festmachen. "Wir hatten genug Chancen, daher müssen wir es nicht auf den Schiedsrichter schieben. Wenn wir die Tore nicht machen, brauchen wir uns nicht beschweren." Vor allem in der zweiten Halbzeit erspielten sich die Sachsen zahlreiche Gelegenheiten, trafen aber allein dreimal Aluminium. In Minute 78 sogar doppelt, als erst ein Borkowski-Schuss an die Latte gelenkt wurde und Schäffler den Nachschuss ebenfalls an den Querbalken setzte. "Diese Szene war bezeichnend für unser Spiel heute", sagte Anfang, der seiner Mannschaft "keinen Vorwurf" machen wollte. "Außer, dass wir kein Tor machen."
Spiel zu Beginn "hergeschenkt"
Worüber allerdings zu reden sein wird, ist die Anfangsphase, in der Dynamo zwei Gegentreffer nach Standards kassierte (4. / 20.). "In dieser Phase waren wir nicht auf dem Platz und haben das Spiel hergeschenkt", bemängelte Anfang und merkte an: "Wir müssen konsequenter verteidigen." Auch Ahmet Arslan, der beide Dynamo-Tore erzielte (40. / 90.+2), war bedient: "Es darf nicht passieren, dass wir solche Tore kassieren. Wir haben in den Situationen versagt, das kreide ich mir auch selbst an. Und dass wir dann hintergelaufen sind, ist einfach scheiße." Entsprechend konnte er das Pfeifkonzert der Fans nach Spielende nur allzu gut nachvollziehen. "Die Fans sind enttäuscht. Wir auch."
Anfang war die Enttäuschung im "Magenta"-Interview ebenfalls anzumerken, wobei er festhielt: "Es hat nicht die bessere Mannschaft gewonnen. Wir hätten mindestens einen Punkt verdient gehabt, aber davon können wir uns nichts kaufen. Elversberg war einfach brutal effektiv." Sein Team habe "noch viel Luft nach oben" und müsse "einfacher stabiler" werden. Am besten schon bis zum kommenden Sonntag, wartet dann doch das Sachsenderby in Aue.