Amtlich: Timo Schultz ist neuer Trainer des VfL Osnabrück

Die Spatzen pfiffen es bereits von den Dächern, nun herrscht auch offiziell Klarheit: Timo Schultz ist neuer Trainer des VfL Osnabrück. Das gaben die Lila-Weißen am Dienstag bekannt. Der 47-Jährige tritt die Nachfolge von Marco Antwerpen an, der vor zweieinhalb Wochen entlassen worden war.
Zuletzt beim 1. FC Köln
Aus Sicht von Direktor Fußball Joe Enochs passt Schultz perfekt in das gesuchte Profil der Lila-Weißen und erfülle dies "sowohl mit seiner Kompetenz als Fußballlehrer als auch menschlich", wird der US-Amerikaner in einer Mitteilung der Niedersachsen zitiert. Schultz habe vielfältige Erfahrungen im Nachwuchsleistungszentrum und im Seniorenbereich gesammelt. Zudem stehe er für einen Fußball, "der von viel Dynamik, hoher Laufbereitschaft, Offensivdrang, taktischer Flexibilität und intensivem Pressing geprägt war", so Enochs. Demnach sei Schultz ein "absoluter Teamplayer", könne er doch sowohl einzelne Spieler als auch eine Mannschaft weiterentwickeln.
Auch Geschäftsführer Michael Welling hebt hervor, dass sich die jeweiligen Vorstellungen von Fußball decken würden und auch eine zwischenmenschliche Basis vorhanden sei. "Wir freuen uns deshalb sehr, dass wir Timo Schultz für den VfL gewinnen konnten. Wir sind davon überzeugt, dass er mit seiner Persönlichkeit, mit seiner Fachkompetenz und seinem Fußballstil zum VfL, zu unserer Mannschaft und zur Brücke passt", so Welling.
Zuletzt trainierte Schultz zwischen Januar und Juni 2024 den 1. FC Köln in der Bundesliga, konnte den Abstieg der Rheinländer aber nicht verhindern und musste nach nur 18 Spielen mit lediglich drei Siegen wieder gehen. Auch beim FC Basel saß Schultz zu Beginn der Saison 2023/24 nur in elf Partien auf der Bank. Besser lief es zuvor beim FC St. Pauli, beim dem der 47-Jährige 92 Mal an der Linie stand – bei einem Punkteschnitt von 1,45. Davor hatte er bereits mehrere Jugendteams der Kiezkicker trainiert, war Co-Trainer sowie Teammanager. Über Erfahrung in der 3. Liga verfügt Schultz nicht – zumindest als Trainer. Denn als aktiver Profi bestritt er einst 259 Spiele in der damals noch drittklassigen Regionalliga Nord. Außerdem kam er 69 Mal in der 2. Liga und viermal in der Bundesliga zum Einsatz.
"Habe richtig Lust"
Den VfL kennt er aus seiner aktiven Zeit noch sehr gut, hat er doch gegen keinen anderen Klub mehr Spiele absolviert (16). "Auch seitdem ich Trainer bin haben sich die Wege sowohl im Nachwuchs als auch im Lizenzbereich mehrfach gekreuzt", so Schultz, der "richtig Lust" auf die Aufgabe beim VfL habe. "Die Gespräche mit Joe Enochs, Daniel Latkowski und Michael Welling haben mich absolut bestärkt. Im Austausch mit den Gremienvertreter konnte ich auch einen Eindruck vom VfL Osnabrück als familiären, aber ambitionierten Klub erhalten. Ich freue mich hier zu sein und darauf die Mannschaft, das Funktionsteam und insgesamt alle neuen Kolleginnen und Kollegen kennenzulernen."
Bei den Lila-Weißen folgt der 47-Jährige auf Marco Antwerpen, der vor zweieinhalb Wochen trotz des Klassenerhalts nach einer historischen Aufholjagd entlassen worden war. Offenbar aufgrund von "atmosphärischen Störungen" zwischen dem Coach und Teilen der Mannschaft, wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" berichtet hatte. Antwerpen hat jedoch Klage gegen die offenbar fristlos ausgesprochene Kündigung eingelegt, sodass es nun zu einem Schlichtungsverfahren beim DFB kommt. Sollten sich beide Seiten nicht einig werden, droht ein Verfahren vor dem Arbeitsgericht.