Am Längeren Hebel #53: Serien wie im Märchen

Liebe Leser zu aller erst einmal muss ich mich entschuldigen, dass ich euch letzte Woche versetzt habe. Ein gewisser Uli H aus München (nicht ich) kam mir dazwischen. Das ist aber auch schon alles, was ihr von mir in Sachen Hoeneß lesen werdet. Ich weigere mich noch etwas dazu zu sagen. Ich habe mir also eine kleine Pause gönnen müssen. Diese Woche aber in gewohntem Tempo rein ins Geschehen der 3. Liga. So wie es sein muss.

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Cinderella Köhler

Heimlich still und leise, ja fast unbemerkt  ist der einstige Abstiegskandidat Hallescher FC zu einer absolut konstanten Größe der Liga geworden. Nur sechs Mannschaften stehen noch vor der Truppe von Sven Köhler. Sven Köhler, das ist doch der, über dessen Entlassung man noch in der Winterpause diskutierte? So ist es. Da stand der HFC noch auf einem Abstiegsplatz und dann diese Rückrunde. Der Klassenerhalt ist mit 41 Punkten zwar rechnerisch noch nicht fixiert, die Punktzahl reichte aber bisher noch jedem Drittligateam. Und mal ehrlich? 4:1 gegen den Jahn. Habt ihr ernsthaft Zweifel daran? Der Etat für die nächste Saison ist mit 5,5 Millionen Euro über dem Schnitt der Liga und auch mit dem fast-geschassten Erfolgstrainer Köhler ist man sich so gut wie einig. Hier fehlen wohl nur noch Details. So schnell kann es gehen im Fußball. Manchmal ist es doch besser, wenn die Vereinsoberen nicht zocken. Ein Schelm, wer Böses hinter diesem Satz vermutet. Ach ja: Der Gewinner der Woche ist in logischer Konsequenz der Hallescher FC, nur für die Chronisten unter euch. Der HFC, der soviel richtig gemacht hat, dass es eigentlich fast ein Märchen sein muss. Die Story der Cinderella-Männer aus der Saalestadt. Cindy (als Kurzform) ist ja den Klischees nach auch ein ganz beliebter Name in der Region. Informationen zu Geburtenrate und Namensgebung in dieser Zeit nehme ich nur zu gerne an.

Süden im Süden der Tabelle

Fast ebenso leise wie der HFC nach oben marschiert ist, ist  die SpVgg Unterhaching auf einen Abstiegsplatz gerutscht. Quasi im Tausch. Und dann auch noch die Niederlage beim Mitkonkurrenten aus Burghausen. Die nüchterne Bilanz: Platz 18. Der Blick auf das Restprogramm? Nicht zwingend lohnenswert aus Hachinger Sicht. Schade, denn das Team spielt wirklich Fußball. Ja ich weiß, das tun die anderen Teams auch. Aber das System, das Manuel Baum der Truppe eingeimpft hat, ist wirklich ein sehr ansehnliches. Ich gehe fast sogar so weit und sage: den Schönsten. Aktives Angreifen, der Ball läuft. Leider zu oft auch davon und ins eigene Tor. Sterben in Schönheit? Auch irgendwie märchenhaft. Jetzt bin ich leider kein Märchenkenner. Auch hierzu nehme ich Zuschriften – wie immer – nur zu gerne in Empfang. Und wenn wir schon dabei sind: Wisst ihr, welche Namen Kinder in der Münchner Vorstadt haben?

Jahn Regensburg ist auch so ein Thema. Bayern die Zweite. Fünf Spiele ohne Sieg und der Blick muss nach unten wandern. Das könnte noch ungemütlich werden. Selbst der Vorstand scherzt schon: „Das einzig beständige beim Jahn ist die Unbeständigkeit“ Na hoffentlich vergeht Ihnen das Lachen nicht ganz bald, meine Herren. Halle jedenfalls hat viermal laut gelacht am Wochenende. Folglich ist Jahn Regensburg mein Verlierer der Woche. Der Sieben… ähh Fünfschläfer. Und noch ein Team für das es langsam zappenduster wird. Saarbrücken. Das lass ich einfach so stehen. Muss ja nicht immer alles kommentieren. Eigentlich ist ja sowieso schon immer alles gesagt, wenn ich zum „Längeren Hebel“ bitte – nur eben halt von mir noch nicht.

Was soll ich dazu noch sagen? Nichts. Jetzt ist ja wirklich alles gesagt. Und ich bin ohne Uli Hoeneß ausgekommen. Fußball ohne Hoeneß? Undenkbar eigentlich und doch machbar. Das haben wir in dieser Ausgabe geleistet. Vielen Dank und bis nächste Woche.

„stay tuned“ und eine märchenhafte Woche

Uli Hebel

Folgt ihm auf Twitter: @ulihebel

 

FOTO: Flohre Fotografie

   

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