Am längeren Hebel #34: Auf das Besentliche kommt es an

Drei Spieltage in eine Ausgabe. Drei ist auch das Stichwort. Was für ein Donnerstag. In Amerika gibt es den Throwback Thursday. In Liga 3 den Throw-Away Thursday. Drei Trainer in drei Stunden und die Erkenntnis: Wenn jeder seinen Senf dazu gibt muss ich das auch. Ich hoffe, ich erreiche meine Leser noch und meine Ansprache hat sich nicht mit der Zeit abgenutzt. Hab ich ein Glück, dass ich die „Hebel raus“-Rufe nicht hören kann – außer ihr sendet mir eine Voice-Mail. Steht liga3-online.de hinter dem Hebel, an dem ich sitze? Die englische Woche hat diesmal tatsächlich etwas Englisches, das Hire und vor allem das Fire. Aber genug der billigen Witzkonstruktionen, wir schalten in den gewohnten Modus:

Elversberg`sche Serie – Hirsch sei Dank

Sieger der Spieltage: Die SV Elversberg, mit sieben aus drei. Ein Punkt gegen Münster, je drei in Burghausen und zum ersten Mal zuhause gegen RB Leipzig. Neue Besen kehren besser? Neu-Trainer Hirsch wartet seinerseits mit dem Pfund einer perfekten Bilanz als Argument auf. Das sieht nicht immer alles rosig aus, was die SVE anbietet, aber unter uns: Interessiert das am Ende wirklich jemanden, sollte man über dem Strich stehen? Wohl kaum. Das „Wie“ kehrt der Besen dann unter den Tisch, egal ob alt oder neu. Elversberg ist vor den Abstiegsrängen (und sogar über Münster) und ist, wenn ihr so wollt, Favoritenschreck (und Burghausen-Schreck). So alles in allem ist man wohl zufrieden, denn eines wurde deutlich: Der berühmte Wille und die noch berühmtere Leidenschaft ist erkennbar. Ich mache es einfach kurz: Willkommen in der Liga, SVE.

Donkov weg, Probleme da

Beim Verlierer der Spieltage brennt es mal so richtig. Ein Punkt aus acht Spielen und schon sechs Punkte Abstand zum rettenden Ufer. Trainer Donkov musste nach einer gelungenen Premieren-Saison das sinkende Schiff verlassen. Er wusste, dass es schwer wird, aber mit ganz viel Verlaub, so schwer!? Damit hat in Oberbayern niemand gerechnet. Junge Mannschaft. Klar. Neue Mannschaft. Klar. Qualitativer Aderlass. Klar. Aber so ein Fehlstart? Alles andere als klar. Der neue Besen im Übrigen war nicht, wie von mir berichtet Arsov, sondern U23-Coach Wimmer. Arsov erfuhr Samstag davon, dass er nun doch nicht „in charge“ ist. Wimmer erfuhr dann die Brutalität Trainer des SV Wacker Burghausen zu sein. 0:4 in Stuttgart. Wenn da der beurlaubte Donkov nicht mal kurz Genugtuung verspürte. Wichtig ist jetzt (und das funktioniert im Moment ganz gut): Ruhe bewahren und weiter arbeiten. Und einen Glücksgriff mit super Borsten ziehen.

Auf das Besentliche kommt es an

Machen wir die drei voll, allerdings ohne Dreier. Saarbrückens Interimsbesen Bernd Eichmann kehrte irgendwie auf der Stelle. Das Ergebnis (0:2) sauge ich aus Rücksicht gegenüber den Saarbrückern lieber gleich ein. Münster hingegen ist noch Staub von morgen. Ich denke, die Münsteraner hoffen darauf, dass ein ganz anderer Wind als bisher, die Probleme verweht. Dotchev (kurioserweise der zweite Bulgare) musst gehen und ich fragte mich kurz: Das ging ja schnell. Ich kann auch die Tabelle lesen und weiß, dass das nicht der Anspruch und eigentlich auch nicht die Wirklichkeit bei Preußen Münster sein darf, aber: Spätestens jetzt weiß ich, so etwas wie Dankbarkeit gibt es auch in der Dritten Liga nicht.

Bleibt abschließend die Frage: Würde ein neuer Besen besser kehren? Hab ich Dusel, dass „Am längeren Hebel“ nur noch halb so sinnvoll sein würde ohne „Hebel“. Gut, dass keiner meiner Leser gegen mich lesen kann. Außerdem hat mir die Redaktion klar das Vertrauen ausgesprochen. Eines steht sowieso fest: meine Redaktion erreiche ich noch. Außer es ist besetzt. Die Klicks geben dem Recht, der sie hat – solange er sie hat….

 

stay tuned und eine besenreine Woche

Uli Hebel

Folgt ihm auf Twitter: @ulihebel

 

   

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