Alvarez: "Haben trotz Lottes Tricks verdient gewonnen"

Großen Fußball boten die Mannschaften aus Osnabrück und Lotte am Sonntagnachmittag nicht. Der kurz vor Spielbeginn noch teilweise gefrorene Rasen musste sogar um fünf Meter in der Breite verkleinert werden und bot sichtbar schwierige Bedingungen zum Fußballspielen. Am Ende siegten die Gäste aus Osnabrück etwas glücklich, aber nicht unverdient mit 3:2 durch einen Last-Minute-Treffer von Tim Danneberg.

Alvarez trifft aus 30 Metern

Der VfL Osnabrück erwischte den besseren Start in das Nachbarschaftsduell und ging durch einen Foulelfmeter getreten von Marcos Alvarez schon nach sechs Minuten in Führung. Im Anschluss verloren die Niedersachsen aber den Bezug zum Spiel und waren häufig einen kleinen, entscheidenden Schritt zu spät. Beim Ausgleich durch den ehemaligen Osnabrücker Jugendspieler Moritz Heyer konnte dieser sich beispielsweise mit Ball im Strafraum völlig unbedrängt in die richtige Schussposition bringen. Die Sportfreunde aus Lotte übernahmen auch im Anschluss immer mehr die Spielkontrolle.

Sicherheit gewannen die Osnabrücker erst nach der erneuten Führung durch einen Geistesblitz von erneut Alvarez, der seinen ersten Doppelpack in dieser Saison schnüren konnte. Mit einer hohen Bogenlampe überwand er den zu weit rausgerückten Lotteraner Torhüter. "Der Trainer hat mich vor dem Spiel darauf hingewiesen, dass der Torhüter häufig etwas weit draußen steht", so Alvarez im Anschluss an das Spiel und fügt hinzu: "Dass der Ball so perfekt ins lange Eck fällt, da gehört natürlich auch ein bisschen Glück dazu. Es war aber auf jeden Fall gewollt". Im Anschluss stabilisierte sich das Spiel der Lila-Weißen, ohne aber große Torgefahr auszustrahlen.

Sieg der Mentalität nach verschlafenem Start

Den Beginn der zweiten Halbzeit verschlief die Mannschaft von Trainer Daniel Thioune vollkommen. "In der Halbzeitansprache haben wir versucht nach zu justieren, dass wir besser in die Zweikämpfe kommen und Lotte mehr unter Druck zu setzten – das ist uns überhaupt nicht gelungen“, bemängelt der Trainer auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Wiederholt schlechtes Stellungsspiel im eigenen Strafraum ermöglichte auch Kevin Pires-Rodriguez einen relativ unbedrängten Torabschluss, der noch leicht abgefälscht zum erneuten Ausgleich führte. "Mit Beginn der zweiten Hälfte haben wir in einer kurzen Phase den Zugriff zum Spiel nicht gefunden“, pflichtet Tim Danneberg seinem Trainer zu.

In der Folge entwickelte sich ein kampfbetontes Nachbarschaftsduell. Den größeren Willen letztendlich auch das Glück zu erzwingen zeigte der VfL Osnabrück. "Wir haben uns mit großem Willem belohnt. Was wir zum Schluss an Mentalität auf den Platz gelegt haben, war beeindrucken“, freute sich Marc Heider über den ersten Auswärtssieg seiner Mannschaft seit fünf Monaten. Alvarez sah den Last-Minute-Treffer als Bestätigung, dass "Charakter in der Truppe steckt. Wir sind immer zu 100 Prozent da“. Geschenkt sei der jüngste Erfolg aber auch nicht. "Es ist harte Arbeit, Fleiß und hartes Training“. Dieses scheint sich ausgezahlt zu haben.

Alvarez vermutete unterdessen, dass die Spielfeld-Verkleinerung bewusst provoziert worden war: "Wir wussten von Anfang an, dass hier mit kleinen Tricks, also ohne Rasenheizung, gearbeitet wird. Gegen diese haben wir aber voll dagegengehalten und auch verdient mit 3:2 gewonnen." Mit sieben Punkten aus den letzten drei Spielen, einem stark verbesserten Torverhältnis und einem weiteren machbaren Heimspiel vor der Tür, könnten diese Wochen zu den entscheidenden im Abstiegskampf werden. Am kommenden Samstag empfängt der VfL Osnabrück, die seit fünf Spieltagen sieglose SG Sonnenhof Großaspach.

   
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