Alles, was ihr zum 4. Spieltag wissen müsst

Es geht Schlag auf Schlag in der 3. Liga. Am Mittwochabend freuten sich noch einige Mannschaften über ihre ersten Siege in der neuen Saison, heute geht es mit dem bayrischen Aufeinandertreffen von Ingolstadt und Würzburg bereits weiter. Wer jetzt strauchelt, ärgert sich darüber lange: Auf die Englische Woche folgt eine Pokal-Pause – um Punkte geht es dann erst wieder in zwei Wochen. Hier ist die Vorschau auf Spieltag 4!

Die Ausgangslage

Das vorab genannte Favoritenfeld ist überraschend gut in die Spielzeit gestartet, bis auf den 1. FC Magdeburg hat jeder der acht Aufstiegskandidaten mindestens eine Partie gewonnen – fünf von ihnen zieren aktuell sogar die Tabellenspitze. Erster ist Eintracht Braunschweig dank eines hochsouveränen Erfolgs in Jena, allerdings wartet mit dem Dritten MSV Duisburg – ebenfalls unter der Woche überzeugend – eine schwere Hürde. Die Zebras könnten die Löwen sogar vom ersten Platz stoßen!

Der Rest des Spieltags spielt sich zum Großteil im enorm breiten Mittelfeld ab. Richtig unter Druck stehen allerdings drei Ostvereine, die am Tabellenende stehen: Der 1. FC Magdeburg bekommt es mit allmählich nervöser werdenden Fans zu tun, runter vom Abstiegsplatz geht es nur mit einem Sieg in Meppen. Aufsteiger Chemnitz wackelte gegen verhältnismäßig schwächere Gegner zuletzt gehörig, sollte es beim Vorjahres-Vierten aus Halle anders sein? Und auch Carl Zeiss Jena, als einziger noch ohne jeden Punkt, reist zu einem Ostduell nach Zwickau, hat dort wohl minimal höhere Siegchancen.

 

Was ist noch passiert?

Aufruhr beim Chemnitzer FC: Offenbar sind die finanziellen Mittel des eingetragenen Vereins aufgebraucht, eine Auflösung ist möglich. Laut Aussage der Verantwortlichen habe dies keinerlei Auswirkung auf die ausgegliederte Profimannschaft – die aber benötigt laut "50+1"-Regel stets einen Verein als Mehrheitseigner, was den CFC vor eine Herausforderung stellen könnte.

Weniger große Probleme beim 1. FC Kaiserslautern, der aber einen Ausfall verkraften muss. Andri Rúnar Bjarnason, der sich bislang noch nicht in die Startelf spielen konnte, fällt mit einem Muskelbündelriss mehrere Wochen aus.

 

Vier Spiele im Fokus

Bayrisches Duell mit Würze: FC Ingolstadt gegen Würzburger Kickers

Ein Duell mit Brisanz wartet zum Auftakt des Spieltages. Man blicke allein auf den jüngsten Werdegang der Kickers: Sie wähnten sich kurz vor Schluss des Auswärtsspiels in Unterhaching noch auf der Sonnenseite, ein perfekter Sechs-Punkte-Start war ihnen kaum zu nehmen. Das Ende ist bekannt, eine 0:3-Packung gegen Underdog Großaspach gab es als Höchststrafe direkt hinterher. Plötzlich geht es, einen Erfolg und zwei Pleiten auf dem Konto, schon gegen den Fehlstart, und die Aufgabe könnte kaum schwieriger für Würzburg sein. Ingolstadt nämlich ist unter Jeff Saibene von Beginn an gut in Fahrt, der extrem kleine Kader zudem von größerem Verletzungspech noch verschont. Als Zweiter würde der FCI gerne zur Stelle sein, wenn sich Braunschweig und Duisburg im Spitzenspiel Punkte nehmen.

Tierisches Spitzenspiel: Eintracht Braunschweig gegen den MSV Duisburg

Löwen gegen Löwen, das funktionierte mit Glück und Geschick und mündete im Erfolg – jetzt will Eintracht Braunschweig im zweiten Heimspiel der jungen Spielzeit auch die Duisburger Zebras zurück in den rheinischen Zoo schicken. Dabei ist die Lage für den BTSV nach drei Siegen in Serie durchaus komfortabel, vorerst wird Blau-Gelb so oder so im Kampf um die Aufstiegsplätze mitmischen. Doch kann der Erfolg von Dauer sein? Dafür wird der MSV Duisburg eine exzellente Bewährungsprobe, denn dieser kommt nach dem überzeugenden 2:0-Erfolg über Münster mit ordentlichem Selbstvertrauen und zeigte gerade im Angriffsspiel eine kreative und schwer zu verteidigende Vorstellung. Durchaus möglich, dass vor prächtiger Kulisse an der Hamburger Straße am Sonntag das eine oder andere Tor fallen wird.

Himmelblau gegen alle Vorzeichen: Hallescher FC gegen den Chemnitzer FC

Die Farbe verspricht schönes Wetter, doch am Horizont sind für den CFC gleich in mehrfacher Hinsicht dunkle Wolken aufgezogen. Denn die Aufstiegseuphorie ist nach drei Spielen gänzlich verflogen – ein Punkt aus zwei Heimspielen sowie Duellen mit zwei Mitaufsteigern sowie dem SV Meppen sind dem Anhang zu wenig, der Teufel wird in sozialen Netzwerken bereits verdächtig früh an die Wand gemalt. Tatsächlich kommen nun nominell keine leichteren Gegner auf die Sachsen zu, ganz im Gegenteil: Der HFC kommt mehr und mehr ins Rollen, auch wenn beim 2:0 in Köln Keeper Kai Eisele einen nicht unbedeutenden Anteil am Sieg hatte. Klar favorisiert sind die Saalestädter dennoch, die zudem nicht ohne Schadenfreude auf die Tabelle schauen: So klar vor dem Erzrivalen aus Magdeburg zu stehen, ist für Torsten Ziegner und Co. mindestens eine grandiose Momentaufnahme.

Blaues Auge oder blaues Wunder? SV Meppen gegen den 1. FC Magdeburg

Blau auf Blau im Emsland: Der SV Meppen empfängt Magdeburg. Für die Gäste geht es darum, aus dem bislang enttäuschenden Auftakt mit einem blauen Auge davonzukommen – oder andernfalls vor der Ligapause tiefer in die Krise zu rutschen. Doch in Meppen wartet für die meisten Mannschaften eine unangenehme Aufgabe, auch wenn der SVM aus den bisherigen vier Aufeinandertreffen mit dem FCM noch nie als Sieger hervorgegangen ist. Das 4:2 in Chemnitz wirkte für Christian Neidhart und seine Spieler wie eine Erlösung, das Kellerduell wurde damit umgangen – Magdeburg dagegen hat das ungute Gefühl, noch gar nicht richtig in der Liga angekommen zu sein. Bislang war jede erste Halbzeit jedenfalls deutlich verbesserungswürdig, Meppen wird eine neuerliche Nichtleistung gewiss bestrafen.

 

Die mögliche Überraschung

1860 München bei Waldhof Mannheim

Bislang hatten wir in dieser Kategorie wenig Erfolg, noch dazu fehlt an diesem Spieltag die Auswahl: Fast alle Partien schätzen die Buchmacher auch recht ausgeglichen ein, für die klaren Außenseiter Jena und Chemnitz spricht nach den jüngsten Leistungen wenig. Doch auch die Münchner Löwen werden als Außenseiter im Mannheim gehandelt – das können wir nach den starken Leistungen der ersten Spiele kaum nachvollziehen. Womöglich straft die Liga dieses Mal nicht uns, sondern die Wettanbieter Lügen, wir jedenfalls trauen Sechzig den Sieg in Mannheim zu.

   

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