Alles, was ihr zum 25. Spieltag wissen müsst
Wir sind längst mitten in der Rückrunde – und gerade im Mittelfeld hat das Tempo mächtig angezogen. Wer kann in der 3. Liga nicht mehr mithalten und versinkt im Abstiegsstrudel, wer aber kann vielleicht sogar noch oben angreifen? Der 25. Spieltag wird weitere Hinweise geben, und er kommt mit zehn Einzelspielen, in denen viel Feuer drin ist. Mit unserer Vorschau seid ihr bestens vorbereitet.
Ausgangslage
Fangen wir unten an, so ist diese Woche für den VfR Aalen vorentscheidend über die Chance, noch einmal an den Nichtabstiegsplätzen anzuklopfen. Einen herberen moralischen Tiefschlag als die spät verspielte 1:0-Führung bei 1860 München hätte es für Trainer Rico Schmitt zum Einstand nicht geben können. Nun aber haben die Würrttemberger inklusive eines Nachholspiels zwei Heimspiele am Stück – gegen Großaspach und Haching. Auch die drei anderen Klubs, die unter dem Strich stehen, haben Heimspiele mit passablen bis guten Siegchancen vor sich. Da könnte Bewegung in den Abstiegskampf kommen! Im Mittelfeld haben sich acht Teams eng aneinander geschoben – wer jetzt die Serie startet, könnte sogar noch die aktuell schwächelnden Top-Teams auf Sicht herausfordern. Nur der SV Wehen Wiesbaden ist mit fünf Rückrunden-Siegen optimal gestartet, bereits auf den dritten Rang geklettert und will daheim gegen Würzburg die übrigen Spitzenmannschaften weiter fordern.
Und sonst so?
Die Woche bislang war recht ruhig – und daher ohne große Schlagzeilen. Preußen Münster freute sich über die Vertragsverlängerung seines Stammtorhüters Maximilian Schulze Niehues um zwei Jahre bis 2021, Robert Müller steht bei Energie Cottbus vor seinem 300. Spiel in der 3. Liga. Wir gratulieren vorab!
Vier Spiele im Fokus
Spitzenspiel mit Ladehemmung: VfL Osnabrück gegen den Halleschen FC
Fraglos ist das Duell des Tabellenführers aus Osnabrück und des Vierten aus Halle an der Saale das Spitzenspiel am Wochenende. Geht es nach den vergangenen Ergebnissen, darf allerdings kein Feuerwerk erwartet werden: Primus VfL hat weder gegen Großaspach (0:2) noch in Münster (0:0) ein Tor erzielt, war aber gerade beim Derby in Westfalen dem Torerfolg mehrfach sehr nah. Der Hallesche FC trennte sich gar in den vergangenen drei Spielen stets torlos von seinem Gegner und tritt deshalb ein wenig auf der Stelle. Allerdings hat er seit Mitte Dezember kein einziges Gegentor mehr kassiert – die Festung, die Torsten Ziegner und seine Spieler in Sachsen-Anhalt aufgezogen haben, ist durchaus imposant. Gerade Gastgeber Osnabrück wird aber vor eine personelle Aufgabe gestellt: Felix Agu fehlt mit Schulterverletzung, David Blacha und Manuel Farrona Pulido müssen gelbgesperrt zuschauen. Aber was wäre das für ein Schritt, sollte Lila-Weiß den Vorsprung auf Platz 4 auf neun Zähler ausbauen können – ein Sieg wäre dafür nötig…
Kleine gegen große Formstärke: Hansa Rostock gegen den SV Meppen
So schnell kann das gehen: Kriselte Hansa vor zwei Wochen noch erheblich, so ist unter Jens Härtel nach den Erfolgen über Unterhaching und in Würzburg – alles andere als Kanonenfutter in dieser Liga – erstmals Optimismus und sogar zarte Euphorie eingekehrt. Diese wird nun auf den Prüfstand gestellt, denn es wartet ein heißes Nordduell mit einem ziemlich unangenehm zu bespielenden Gegner: Der SV Meppen ist hinter Wiesbaden aktuell das zweitbeste Rückrundenteam, hat sich mit mittlerweile 31 Punkten einen guten Vorsprung auf die Abstiegsplätze erspielt und überzeugt neben seiner Last-Minute-Qualität auch spielerisch. Energie Cottbus etwa hatte beim 0:3 am vergangenen Wochenende keine Chance. Zugegeben: Zwischen dem Heim-SVM, Zweiter der 3. Liga in dieser Tabelle, und dem Auswärts-SVM mit nur neun Punkten aus elf Spielen liegen Welten. Aber der Sieg in Aalen hat Auftrieb gegeben. Das wird eine knackige Angelegenheit für die Kogge!
Schließt der BTSV auf? Eintracht Braunschweig gegen die SpVgg Unterhaching
Als Dritter der Rückrundentabelle steht Eintracht Braunschweig derzeit wohl voll im Saft – und das kurz vor der Winterpause noch völlig Undenkbare, der rasche Sprung aus der Abstiegszone, könnte schon in den kommenden Wochen Realität werden. Zu verdanken ist dies einerseits der Transferpolitik im Winter, mit der der BTSV ein hohes Risiko eingegangen ist. Bislang zahlt sich das auch durch das Quäntchen Spielglück aus, das den Niedersachsen im Jahr 2018 stets verwehrt wurde. Als bestes Beispiel diente das 3:1 bei Fortuna Köln nach 0:1-Rückstand – das hatte nur bedingt etwas mit Spielkunst und Dominanz zu tun, aber Braunschweig konterte mit Glück und Geschick das Gegentor schnell und hatte dann das Selbstvertrauen, die Punkte einzusacken. Nun kommt Unterhaching an die Hamburger Straße – eigentlich ein Aufstiegskandidat, allerdings gestartet mit zwei Spielausfällen und zwei Niederlagen. Auch hier scheint sich das Schicksal dem BTSV zuzuwenden; Haching wirkt schlagbar. Gelingt der Schubert-Elf der Sieg, ist der Anschluss ans rettende Ufer hergestellt.
KFC-Kampf gegen die Krise: KFC Uerdingen gegen Preußen Münster
Ein Punkt aus fünf Spielen – das ist für einen derart nach der 2. Bundesliga strebenden Klub wie den KFC Uerdingen eine handfeste Krise. Selbst Norbert Meier, neuer Coach bei den Krefeldern, hat mit bislang einem Zähler aus zwei Spielen und bereits fünf kassierten Gegentoren noch keine Wende herbeiführen können. Am Montagabend gibt es nun das pikante Duell mit Preußen Münster – dort dürfte Meier nämlich auf jenen Übungsleiter treffen, der ebenfalls beim KFC im Gespräch war: Marco Antwerpen, der aber das Angebot vom Niederrhein vor wenigen Wochen ablehnte. Während Münster die Saison wohl mit Mittelfeldkämpfen beenden wird, so muss Uerdingen nun endlich den berühmten Schalter finden. Dass der Rückstand auf den dritten Rang "nur" vier Punkte beträgt, liegt nämlich einzig und allein an der ebenso schwächelnden Konkurrenz.
Die potenzielle Überraschung:
Die Sportfreunde Lotte gegen den KSC
Das Ergebnis der Spielidee von Nils Drube und seinen Lotter Sportfreunden ist nicht spektakulär, aber dennoch beeindruckend. Seit seinem Amtsantritt im Hinspiel – ein 3:1-Auswärtssieg in Karlsruhe – gab es kein einziges Mal mehr drei Tore einer Mannschaft in SFL-Punktspielen zu bestaunen. In diesem Jahr steht die Defensive felsenfest: Seit rund 350 Minuten musste Steve Kroll keinen Ball mehr aus dem Tor holen. Beste Voraussetzungen, um den ohnehin etwas strauchelnden KSC auf dem eigenen Platz zu ärgern und den Klassenerhalt noch wahrscheinlicher zu machen.