"Aller Ehren wert": Was Ziehl beim Sieg gegen 1860 imponierte
Durch den 2:0-Erfolg gegen den TSV 1860 München bleibt der 1. FC Saarbrücken ganz oben dabei und liegt nur noch einen Zähler hinter Rang 4. Vor allem die Charakterstärke und den Kampfgeist seiner Mannschaft hob Trainer Rüdiger Ziehl nach dem Sieg gegen die Löwen lobend hervor.
"Das zeigt den Charakter der Mannschaft"
Es fiel sichtbar einiges von Rüdiger Ziehl ab, als Schiedsrichter Florian Exner die Partie am Sonntagnachmittag beendete. Und auch im anschließenden Interview mit "MagentaSport" gab sich der FCS-Coach ungewohnt entspannt: "In jedem Spiel ist Druck drin. Ich habe der Mannschaft gesagt, wir gehen in den letzten Monat rein, wir haben hier eine schöne Konstellation und wir können was erreichen. Da ist dann Anspannung da, aber das macht das Ganze schön." Das gilt jetzt auch wieder für die Ausgangslage im Aufstiegsrennen. Nachdem der FCS durch die 0:1-Pleite bei Schlusslicht Meppen vor einer Woche etwas ins Hintertreffen geraten war, fehlt jetzt nur noch ein Punkt zu Rang 4. Selbst ein direkter Aufstiegsplatz ist lediglich noch vier Zähler entfernt.
Dass am Ende der fünfte Heimsieg in Folge stand, dafür waren Julian Günther-Schmidt (24.) und Marcel Gaus (34.) mit ihren beiden Treffern verantwortlich. Hinten ließ der FCS derweil nicht viel anbrennen. "Ich habe auch Daniel Batz gefragt, der musste eigentlich keinen wirklich gefährlichen Ball halten. Das ist auch eine Qualität in Situationen, wenn man nicht so viel den Ball hat", so der FCS-Coach. Bis zum Ende sei seine Mannschaft marschiert, auch Adriano Grimaldi hielt bis zum Abpfiff durch und gewann ganz zum Schluss noch einen wichtigen Zweikampf, was Ziehl mit der Becker-Faust feierte. "Das ist aller Ehren wert, wie wir nach schweren 120 Minuten im Pokal am Mittwoch alles rausgehauen haben. Das zeigt den Charakter der Mannschaft."
Günther-Schmidt spielte mit Turban weiter
Auch Günther-Schmidt hob diesen lobend hervor: "Es gibt wenige Mannschaften, die mit dem, was wir hier haben, mithalten können. Wir haben Nehmerqualitäten und können auch einstecken." Das galt an diesem Nachmittag auch für ihn selbst, war er doch bereits in der 2. Minute mit Philipp Steinhart zusammengeprallt und musste fortan mit Turban spielen. "Der Schädel brummt sehr und ist ein bisschen schwummrig. Das Ergebnis und das Tor entschädigen aber."
Um weiter oben dran zu bleiben, wollen die Saarländer nächsten Sonntag in Oldenburg nachlegen – und dieses Mal nicht nach einem guten Heimspiel bei einem Abstiegskandidaten verlieren. Wie eine neuerliche Pleite verhindert werden kann? "Vielleicht muss ich die Mannschaft auf ganz vielen Positionen verändern", sagte Ziehl mit einem Augenzwinkern. Doch Spaß beiseite: "Wir werden uns was überlegen, dass wir eine gute Spannung und eine gute Leitung auf den Platz bringen." Ob Kasim Rabihic, der nach 53 Minuten angeschlagen vom Platz musste, dabei sein wird, ist noch offen. Ziehl zufolge erlitt er eine Verhärtung beziehungsweise eine Zerrung. Am Dienstag stehen genauere Untersuchungen an.