Alf Mintzel im Interview: "Haben aus der letzten Saison gelernt"

Mit 31 Jahren gehört Alf Mintzel beim SV Wehen Wiesbaden zu den erfahrenen Spielern. Der Mittelfeldspieler steht bei den Hessen seit 2010 unter Vertrag und absolvierte in diesem Zeitraum insgesamt 94 Drittliga-Spiele. Zudem gehört Mintzel zu den Dauerbrennern in der 3. Liga: Mit dem SV Sandhausen spielte er bereits im Gründungsjahr der 3. Liga in selbiger Spielklasse und ist dieser seitdem treu geblieben. Im Interview mit liga3-online.de spricht der 31-Jährige über die vergangene Saison, seine Rolle in der Mannschaft und über die Ziele für die diese Spielzeit.

liga3-online.de: Herr Mintzel, mit 31 Jahren gehören Sie zu den gestandenen Spielern beim SV Wehen Wiesbaden. Zudem haben Sie bereits 147 Spiele in der 3. Liga absolviert. Profitieren Sie von dieser großen Erfahrung?

Alf Mintzel: Natürlich ist es von Vorteil, wenn man in einer Liga viele Spiele absolviert hat und die Bedingungen bestens kennt. Es gibt viele Zweitliga-Absteiger, die sich in der 3.Liga unheimlich schwer tun. Daher ist es klar, dass man von seiner Erfahrung profitiert – wie überall im Leben…

Nach einem durchwachsenen Saisonstart in der vergangenen Spielzeit kam der Verein erst in der Endphase auf Touren. Was waren die Gründe dafür?

Weil wir in der Hinrunde zu oft unentschieden gespielt und dadurch klare Führungen hergegeben hatten. Das war in der Rückrunde schon viel besser.

Warum wird es in dieser Saison besser laufen?

Ich bin davon überzeugt, dass wir aus den Erfahrungen der letzten Saison gelernt haben, was zurück zur Antwort von Frage 1 führt. Wir haben jetzt eine willige Truppe, die bereit ist Gas zu geben und sich eine Führung nicht mehr so leicht aus der Hand nehmen lassen wird.

Sechs Spiele haben Sie in der vergangenen Saison aufgrund einer Verletzung verpasst. Aus diesen Partien holten Ihre Mannschaftskollegen nur einen Sieg. Nach Ihrer Rückkehr blieben Sie fast zwei Monate ohne Niederlage. Sie scheinen sehr wichtig für das Team zu sein …

Solche Statistiken spielen für mich keine Rolle, denn man kann sie drehen und wenden, wie man sie gerade braucht. Wenn ein Stürmer „nur“ sechs Tore geschossen hat, könnte man sagen, dass war zu wenig – aber in dieser Statistik steht nicht, dass er auf dem Platz geackert hatte wie ein Gaul und so noch 10 weitere Tore eingeleitet hatte. Daher sind solche Zahlenspiele nichts für mich. Ich bin froh, wenn ich auf dem Platz stehen kann, um der Mannschaft zu helfen.

Elf neue Spieler wurden verpflichtet: Wie ist Ihr Eindruck der Neuzugänge? Werden sie Qualität beim SVWW anheben?

Ja, das werden sie. Wir haben viele sehr junge Spieler verpflichtet, die dementsprechend hungrig und willig sind. Sie geben ordentlich Gas, laufen und arbeiten – und hören zu, wenn wir älteren Spieler etwas sagen. Daher habe ich bisher einen sehr positiven Eindruck.

Gehört der SV Wehen Wiesbaden in dieser Saison zu den Top-Favoriten auf den Aufstieg in die 2. Liga? Bitte begründen Sie.

Es ist völliger Quatsch, dazu jetzt eine Prognose rauszugeben. Seit Einführung der 3.Liga war sie eine Wundertüte, bei der immer am Ende rauskam, was vorher keiner vermutet hatte. Das eine Jahr marschierten Braunschweig und Rostock vorne weg wie die Verrückten, das Jahr später stiegen mit Sandhausen, Aalen und Regensburg drei Mannschaften mit so wenig Punkten auf, dass sie in der letzten Saison nicht einmal unter die Top 5 gekommen wären.

Welche Teams werden um den Aufstieg mitspielen?

Es werden die Mannschaft den Aufstieg schaffen, denen es am schnellsten gelingt, Konstanz in ihre Leistung zu bringen. Dazu gehört die richtige Mischung aus offensiver und defensiver Arbeit. Daher gilt es abzuwarten, wer das tatsächlich schafft.

Wo sehen Sie den SV Wehen Wiesbaden in fünf Jahren? Muss die Etablierung in der 2. Bundesliga das Ziel sein?

Ich hoffe, dass der SVWW in fünf Jahren so hoch wie möglich attraktiven Fußball spielt. Die Voraussetzungen sind im sportlichen Bereich ebenso vorhanden wie im Umfeld.

 

FOTO: SV Wehen Wiesbaden

   
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