Alex Mendy: „Hansa kennt man sogar in Frankreich“

Alexandre Mendy gehörte in dieser Saison zu den wenigen Spielern, die trotz der punktearmen Serie konstant auf sehr ordentlichem Niveau für die Hansa-Kogge aufliefen. Als rechter Außenstürmer verpflichtet, ist er nun auf der rechten Verteidigerposition nicht mehr wegzudenken. Vor einiger Zeit baten wir unsere Leser von liga3-online.de uns Fragen an Alex Mendy zu schicken. Nun sprach der Franzose mit uns über den FC Hansa, die Unterschiede zwischen der 3. Liga und den Ligen in Tschechien und England sowie über seine Zukunft bei der Kogge. liga3-online.de-Redakteur Colin Mahnke hat das französische Orginal-Interview ins Deutsche übersetzt.

liga3-online.de:  Herr Mendy, Sie sind zum Saisonbeginn aus England nach Rostock gekommen. Konnten Sie sich zwischen Trainingseinheiten, Pflichtspielen und Trainingslagern schon in der „Hansestadt“ einleben? Wie gefällt es Ihnen in Rostock?

Alex Mendy: Ich hatte schon die Gelegenheit Rostock ein wenig zu erkunden. Als ich mit meiner Frau und meinem Sohn im Sommer hier ankam war es schön, wir waren am Strand und in der Innenstadt. Es ist eine schöne Stadt, gut, Anfang des Jahres war das Wetter nicht so berauschend, aber ansonsten gefällt es mir hier sehr gut.

Der FC Hansa, vor einigen Jahren noch das Aushängeschild des ostdeutschen Fußballs, musste zuletzt immer wieder erhebliche sportliche Rückschläge verkraften. Was reizte einen international erfahrenen Fußballprofi wie Sie an der Vorstellung, nach Rostock zu wechseln?

Ich habe schon vorher von Hansa Rostock gehört, es ist ein großer Club mit einer großen Historie, dessen Namen man auch in Frankreich kennt. Nach dem Abstieg in die dritte Liga wurde ich gefragt, ob ich mir vorstellen könne, hier zu spielen. Ich denke, Rostock ist noch immer ein großer Verein auch wenn die letzte Zeit schwierig war. Ich bin hier um zu helfen, den Status des Vereins wieder zu verbessern, sodass es wieder bergauf geht. Was mich gereizt hat, war die Herausforderung, weshalb ich auch für zwei Jahre unterschrieben habe.

Die Saison gestaltete sich für die gesamte Mannschaft eher schlecht, woran haperte es Ihrer Meinung nach, was muss in Zukunft möglichst verbessert werden?

Die Saison war ein wenig schwierig. In den letzten Monaten haben wir viele Tore kassiert, das war das Problem. In den letzten Spielen haben wir aber besser verteidigt, aber wir schießen leider nicht viele Tore.

Sie selbst spielten ja eine besondere Rolle nach dem Trainerwechsel von Wolfgang Wolf auf Marc Fascher. Als rechter Mittelfeldspieler und gelegentlicher Stürmer wurden Sie zum Stammspieler auf der Position des rechten Verteidigers. Wie zufrieden sind Sie mit dieser Position und welche Aufgaben teilt Marc Fascher einem Techniker wie Ihnen in der Verteidigung zu?

Meine Rolle in der Mannschaft hat sich in der Tat verändert, ich spiele jetzt rechts hinten. Prinzipiell spiele ich immer gerne und dort, wo mich der Trainer aufstellt. Ich versuche der Mannschaft so gut es geht zu helfen, in der Rolle des Verteidigers also in erster Linie gut verteidigen. Ich weiß nicht, ob ich ein Techniker bin, aber ich versuche etwas Schnelligkeit auf die Flügel zu bringen.

Lässt die robuste 3. Liga überhaupt  die Möglichkeit, ein „schönes Spiel“ aufzubauen, oder zählen in der Liga Robustheit und Kampf zu den spielentscheidenden Tugenden? Wie schätzen Sie das Niveau der 3. Liga im Vergleich zu den Ligen in Tschechien und England, in denen sie bisher aktiv waren, ein?

Die Spielweise in der dritten Liga ist sehr körperbetont und robust. Dennoch gibt es Mannschaften wie Karlsruhe oder Münster die einen schönen Fußball spielen. Ich denke also, dass die beiden Ausdrücke zusammen passen, es gibt gute Spieler und schöne Spiele. Der Unterschied zum tschechischen Fußball ist vielleicht jener, dass der Spielaufbau in Tschechien noch etwas geduldiger abläuft, wohingegen der englische Fußball noch mehr über die beiden Flügel läuft. Die erste tschechische Liga ist im Vergleich etwas stärker, eine erste Liga ist eben immer die erste Liga.  Im Unterschied zur dritten englischen Liga ist in Deutschland die Organisation etwas besser und auch die Stadien sind schöner.

Der Verein hat Fans ins ganz Deutschland, welche die Mannschaft meist zahlreich in der DKB-Arena und bei Auswärtsspielen unterstützen. Wie erleben Sie die Unterstützung auf dem Feld?

Wenn die Fans hinter dir stehen, peitscht dich das nach vorne. Trotz unseren unvorteilhaften Ergebnissen ist die Unterstützung sehr gut. Auch auswärts. Ich bin wirklich angenehm überrascht.

 Ihr Vertrag in Rostock läuft bis 2014, haben Sie Pläne für die Zukunft? Könnten Sie sich vorstellen langfristig beim FC Hansa zu spielen?

Mein Vertrag läuft bis 2014, ich bin zufrieden hier in Rostock, auch wenn die Saison schwierig ist. Ich habe den Großteil der Spiele absolviert, es ist mein erstes Jahr. Ich hoffe, dass es im nächsten noch besser läuft. Rostock gefällt mir.

Wir bedanken uns bei Alex Mendy für das Gespräch, sowie bei der Presseabteilung des F.C. Hansa Rostock für die herzliche Unterstützung.

 

FOTO:  Sebastian Ahrens / rostock-fotos.de

   
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