Alemannia beschenkt Fans zum Abschied mit Heimsieg
Am 14.Todestag der Aachener Trainer-Legende Werner Fuchs, der 1999 die Mannschaft aus der Regionalliga in die zweite Bundesliga führte und tragischer Weise vor dem letzten Saisonspiel bei einem Waldlauf mit der Mannschaft an einem Herzinfarkt verstarb, verabschiedet sich die Alemannia erneut aus dem deutschen Profifussball. Das Team beschenkte ihren Trainer René van Eck, der zum Saisonende den Verein verlassen wird. In einem tollen Drittligaspiel gewann die Alemannia das letzte Saisonheimspiel 4:2 gegen die Zweitvertretung vom VfB Stuttgart.
Ein ansehnliches Drittligaspiel
Nach sieben Minuten war es Aachens Japaner Norikazu Murakami mit der ersten Gelegenheit, dessen Abschluss allerdings von Stuttgarts Mwene noch von der Linie gekratzt werden konnte. Nur zwei Minuten später sorgte erneut Murakami für Torgefahr, als er nach einer Freistossflanke von Timmy Thiele den Ball nur Zentimeter über das Tor der Schwaben köpfte. Die Begegnung entwickelte sich zu einem ansehnlichen Drittligaspiel. In der 15. Spielminute tauchte dann auch die beste Nachwuchsmannschaft im deutschen Profifussball erstmals gefährlich vor dem Tor der Alemannia auf. Nach einer Flanke von Gümüs köpfte Manuel Janzer aus drei Metern auf das Aachener Gehäuse. Aachens Ersatzkeeper Kevin Rauhut reagierte jedoch mit einem unglaublichen Reflex und lenkte den Ball noch zur Rettung an die Latte. Den aufkommenden Abpraller verzog Janzer im Nachschuss. Eine Viertelstunde später fiel der erste Treffer der Partie. Nach einer Flanke von Kefkir auf den kurzen Pfosten, war Robert Leipertz schneller als sein Gegenspieler und spitzelte den Ball aus zwei Metern unhaltbar in die Maschen. Nach dem Seitenwechsel machte die Schwarz-Gelben weiter Druck. Timmy Thiele prüfte Vlachodimis nach drei gespielten Minuten in Halbzeit zwei mit einem frechen Lupfer von der Strafraumkante. In der 56. Spielminute zielte Marquet nach einem Alleingang aus der eigenen Hälfte über 50 Meter knapp am Stuttgarter Kasten vorbei. Nur eine Minute später schickte an diesem Tag Aachens bester Akteur Timmy Thiele Murakami auf die Reise. Der agierte abgezockt, ließ die halbe Stuttgarter Abwehr inklusive Torwart vor dem eigenen Kasten aussteigen und schob sicher zur 2:0 Führung ein.
Fans feiern die Mannschaft
Die Alemannia ließ die Zügel ein wenig lockerer, sodass zehn Minuten später Stuttgarts Pascal Breier Aachens Kapitän Sascha Herröder vor dem Strafraum tunnelte und der Ball zu Maletic kam, der zum 2:1 Anschlusstreffer einschieben konnte. Stuttgart hatte nun Morgenluft gewittert. Nur sechs Minuten später kam Aachens eingewechselter Schlussmann Marc Flekken zu spät gegen Janzer, der ließ auf Breier abtropfen, der locker zum 2:2 Ausgleich einnetzte. Die Tore fielen jetzt im Minutentakt. Zwei Minuten nach dem Ausgleich erkämpfte sich Oguzahn Kefkir im Stuttgarter Strafraum den Ball und knallte das Spielgerät aus acht Metern durch die Hosenträger Vlachodimos‘ ins Tor. Wenige Sekunden vor Schluss erhöhte Robert Leipertz zum 4:2 Endstand. Nach dem Spiel feierten die Aachener Fans trotz des Abstieges die Mannschaft und ihren Trainer. Nächste Woche muss das Team vom Tivoli zum Saisonabschluss beim VfL Osnabrück anreisen. Im Duell der zweiten Mannschaften untereinander spielt Stuttgart II gegen die Nachwuchsmannschaft des BVB.
Alemannia Aachen: Rauhut (68.Flekken) – Wilschrey, Ajani, Herröder, Strujic – Andersen, Leipertz, Kefkir, Murakami (58.Heller) – Marquet, Thiele (90.Pozder)
VfB Stuttgart II: Vlachodimos – Mwene, Vier, Geyer, Lang (46.Rathgeb) – Kiefer, Vitzthum – Gümüs (69.Kiesewetter), Cecen (46.Maletic), Janzer – Breier
8.892 Zuschauer, davon ca. 30 Gästefans aus Stuttgart
Die Pressekonferenz nach dem Spiel:
FOTO: Lennart Ebersbach