Alemannia Aachen zwischen Hoffen und Bangen
Hoffnung für die Fans des Traditionsvereins Alemannia Aachen. Am Freitag haben die Gläubiger einem Insolvenzplan des zahlungsunfähigen Clubs zugestimmt. Damit könnte der Verein im Falle der Zustimmung des Gerichts die laufende Saison auf jeden Fall zu Ende spielen. Im kommenden Jahr würde man dann wie geplant in der viertklassigen Regionalliga neu beginnen. Dieses Ziel will die Alemannia nicht zuletzt durch drastische Sparmaßnahmen erreichen. Mittlerweile hat auch Bundesligist FC Schalke 04 seine Unterstützung zugesichert und sich zu einem Benefizspiel angekündigt.
Hat Trikotsponsor bislang noch kein Geld gezahlt?
Ungeachtet der positiven Nachrichten kommen jedoch immer neue, schmutzigere Details in der Finanzaffäre auf den Tisch. So habe Aachens Trikotsponsor „Geller“ nach Informationen der Bild-Zeitung in dieser Saison bislang noch kein Geld an den maroden Drittligisten ausgezahlt. Geller-Sprecher Rolf Hoffmann sagte dem Blatt: „Das wäre mir absolut neu.“ Für die laufende Saison erwarten die Alemannen von ihrem Trikotsponsor rund 300.000 Euro. Dieser will nach Bild-Informationen den bis 2014 laufenden Vertrag trotz der Insolvenz erfüllen: „Wir haben eine Abmachung und daran halten wir uns auch“, sagte Hoffmann der Zeitung. Auch die Alemannia widersprach auf ihrer Internetpräsenz den Darstellungen. Die Konten zwischen der Alemannia und ihrem Hauptsponsor seien weitgehend ausgeglichen, hieß es. Dr. Meino Heyen, Aufsichtsratsvorsitzender der Alemannia: „Wir sind in ständigem Kontakt mit den Verantwortlichen der Geller Sicherheitstechnik GmbH. Beide Seiten sind überrascht über die Behauptungen in der Presse“.
Rechtliche Schritte gegen Frithjof Krämer eingeleitet
Unterdessen hat die Stadt Aachen rechtliche Schritte eingeleitet und Strafanzeige gegen den mittlerweile entlassenen Geschäftsführer Frithjof Krämer gestellt. Die Stadt fühlt sich von Krämer beim Verfahren zur Umschuldung der Stadionkredite im Frühjahr getäuscht. Auch gegen andere ehemals handelnde Verantwortliche könne es in absehbarer Zukunft zu Strafanzeigen kommen.