"Ärger überwiegt": FCK scheitert dreimal vor dem leeren Tor
Trotz bester Chancen kam der 1. FC Kaiserslautern am Samstag nicht über ein 0:0 bei der U23 von Borussia Dortmund hinaus und hat es dadurch verpasst, auf den dritten Tabellenplatz vorzurücken. Trainer Marco Antwerpen haderte im Anschluss mit den vergebenen Chancen.
Chancenwucher deluxe
Was für eine unfassbare Szene: Es lief bereits die zweite Minute der Nachspielzeit, als der FCK nochmal die Riesenchance hatte. Nach einem Fehlpass von Niklas Dams war Marlon Ritter frei durch, ließ BVB-Keeper Stefan Drljaca weit außerhalb seines Tores stehen und hatte nun das leere Tor vor sich. Doch anstatt einfach abzuschließen, ging er nochmal in ein Dribbling mit Lennard Maloney, vertändelte den Ball dabei allerdings und ließ die Riesenchance auf den Sieg liegen. "Ich hatte etwas Angst, dass der Ball auftitscht, weil der Platz eine wirkliche Katastrophe war. Ich hatte die Wahl, ob ich am Spieler vorbeigehe oder direkt schieße, und ich habe die falsche Entscheidung getroffen. Am Ende musst du hier gewinnen. Das ist einfach scheiße", so Ritter gegenüber "Der Betze brennt".
Doch der 27-Jährige, der auch lange nach Abpfiff noch ungläubig den Kopf schüttelte, war nicht der einzige Lautrer Spieler an diesem Nachmittag, der eine 100-prozentige Chance nicht nutzte: Erst traf Mike Wunderlich nach 35 Minuten nur die Latte, dann brachte es Daniel Hanslik fertig, den Ball aus drei Metern nicht im leeren Kasten unterzubringen (59.), ehe auch Philipp Hercher vor dem leeren Tor scheiterte (71.). Drei eigentlich sichere Tore, doch am Ende stand vorne die Null. Einmal mehr zeigte sich, dass der FCK über keinen echten Knipser verfügt – und auch deshalb den schwächsten Angriff der ersten zwölf Mannschaften stellt (erst 21 Tore). Der Punkt ist zwar kein Weltuntergang, allerdings musste Antwerpen zugeben: "Der Ärger überwiegt, weil wir das Spiel am Ende komplett unter Kontrolle hatten. Leider haben wir es verpasst, den Deckel darauf zu machen. Marlon ist selbst todtraurig über seine vergebene Chance, aber so etwas passiert."
Zum zehnten Mal ohne Gegentor
Maximilian Hippe war mit dem Remis gegen seinen Ex-Verein dagegen "zufrieden", wie er am "Magenta"-Mikrofon sagte: "Doch, auf jeden Fall." Zumal der FCK schleppend in die Partie gekommen und das Spiel insgesamt zäh gewesen sei. Und was ebenfalls zur Wahrheit gehört: Auch der BVB hatte zwei gute Gelegenheiten, darunter in der Nachspielzeit, als Ted Tattermusch mit einem Kopfball scheiterte. "Da war Avdo (Spahic, d. Red.) auf dem Posten", lobte Lauterns Coach seinen Keeper, der auch im zweiten Einsatz ohne Gegentreffer blieb. Insgesamt war es bereits das zehnte Zu-Null-Spiel des 1. FC Kaiserslautern in dieser Saison – Liga-Spitzenwert. "Wir standen hinten sehr sicher und haben es gut verteidigt." Allerdings hatte der FCK auch Glück, das Boris Tomiak Mitte der zweiten Halbzeit für ein Foul an Immanuël Pherai nicht mit Gelb-Rot vom Platz flog (62.). Weil die gelbe Karte nach sieben Minuten aber seine fünfte war, muss er nun einmal aussetzen.
Mit 26 Punkten aus 17 Spielen bleibt der FCK in Tuchfühlung zu den Aufstiegsplätzen, die nur vier Zähler entfernt sind. Zumindest Antwerpen schaut aber nicht nach oben: "Es ist noch zu früh, um darüber zu sprechen. Wir wollen oben dabei bleiben, in den letzten Spielen noch Anschluss haben und dann durchziehen." Die nächste Chance, den Rückstand zu verkürzen, gibt es am kommenden Samstag im Heimspiel gegen Viktoria Köln. Ob sich die Roten Teufel dann treffsicherer zeigen?