5:3! VfL gewinnt Acht-Tore-Spektakel in Ulm und ist Dritter
In einem mit acht Treffern sehr torreichen Spiel setzte sich im Ulmer Donaustadion am Freitagabend der Gast aus Osnabrück mit 5:3 durch und ist nach zuletzt zwei Pleiten in Serie zurück in der Spur. Zwar zeigten die Spatzen nach einem frühen Rückstand zunächst noch eine gute Moral, offenbarten in der Folge aber einfach zu viele Lücken in der eigenen Defensive und kassierten die achte Niederlage aus den letzten neun Partien.
Chessa kontert Osnabrücker Traumstart
Nach dem befreienden 1:0-Erfolg bei Viktoria Köln wollte Pavel Dotchev mit seinen Ulmern unbedingt direkt nachlegen und veränderte seine Startelf auf zwei Positionen. Meier rückte für Scholze auf die rechte Verteidigerposition, im Angriff startete Besong für Röser. Auch auf der Gegenseite waren zwei neue von Beginn an auf dem Feld. Mit Müller und Lesueur an Stelle von Janotta und Christensen sollte die jüngste 0:1-Pleite gegen den SV Wehen Wiesbaden vergessen gemacht werden.
Und dieser Plan von Timo Schultz schien direkt aufzugehen, nachdem die Partie mit Verzögerung gestartet war. Zunächst hebelten Kehl und Wagner mit einem Doppelpass die gegnerische Defensive aus, ehe Lesueur die folgende Flanke am zweiten Pfosten mit einer eingeflogenen Grätsche über die Torlinie drückte (2.). Ein Traumstart für die Gäste, die direkt weiter Druck ausübten und auf den zweiten Treffer gingen. Zunächst scheiterte Kopacz noch an einer Parade von Ortag (15.), bei der folgenden Ecke war dann aber Wiemann zur Stelle und köpfte zum 2:0 ein (16.).
Ulm offenbarte immer wieder defensive Probleme und durfte sich bei Ortag – der wenig später gegen Lesueur stark hielt (22.) – bedanken, dass die Begegnung nicht frühzeitig entschieden war. So blieb für die Gastgeber noch eine Chance, die Chessa nach etwas mehr als einer halben Stunde noch vergrößerte. Nach einem Traumpass von Dajaku in die Spitze war der Mittelfeldspieler da und spitzelte den Ball mit der Fußspitze vorbei an Jonsson zum Anschlusstreffer ins Netz (34.).
Kehls Doppelpack binnen 93 Sekunden macht alles klar
Der zweite Spielabschnitt begann ähnlich wie der erste mit einem schnellen Treffer, dieses Mal durfte aber das andere Team jubeln. Nach einem Ulmer Freistoß bekam Osnabrück den Ball nicht vernünftig geklärt, und so traf Besong schließlich aus wenigen Metern per Kopf zum 2:2 (48.), wobei die Spatzen Glück hatten, dass zuvor ein Handspiel von Brandt übersehen wurde. Der Treffer hätte somit nicht zählen dürfen. Es war nun aber wieder alles wieder offen – wenn auch nur für wenige Minuten.
Kaum hatten sie den Schock über den plötzlichen Ausgleich verdaut, schlugen die Lila-Weißen auch schon zurück. Kammerbauer spielte einen scharfen Querpass flach vor das Ulmer Tor und Kehl traf entschlossen und wuchtig ins rechte untere Eck (57.). Und als wäre das noch nicht genug, folgte nur 93 Sekunden später gleich der nächste Streich, nun unter starker Mithilfe der Hausherren. Seegert traf den Ball bei einem versuchten Rückpass auf seinen Keeper nicht richtig, Kehl spritzte dazwischen, umkurvte Ortag und schob zum 4:2 ein (58.) – es waren die Saisontore drei und vier des Mittelfeldspielers, erzielt innerhalb von nur etwas mehr als einer Minute!
Der SSV lag nun wieder zwei Tore im Rückstand und kassierte kurz darauf den K.O durch Meißner, der eine Flanke von Lesueur mit der Brust annahm und dann per Dropkick rechts unten ins Tor der Spatzen beförderte (74.). Zwar traf auf der anderen Seite noch der eingewechselte Löder per Kopf aus kurzer Distanz zum 3:5 aus Sicht der Hausherren (87.), es blieb aber lediglich Ergebniskosmetik. Die Niedersachsen sind nach zuletzt zwei Niederlagen in Serie wieder in der Spur und springen zumindest für eine Nacht auf Rang drei, Ulm hingegen verbleibt nach der achten Niederlage in den letzten neun Spielen auf dem drittletzten Rang im Tabellenkeller – bei weiterhin vier Punkten Rückstand auf das rettende Ufer. Am letzten Spieltag der Hinrunde trifft Osnabrück nächsten Samstag auf Stuttgart II, während Ulm nach Essen muss.