Absturz in die 3. Liga vom Tisch: Hertha hält die Zweitliga-Lizenz

Hertha BSC wird nach dem Abstieg aus der Bundesliga in der kommenden Saison in der 2. Liga antreten. Am Montag erteilte die DFL den Berlinern – wie auch allen anderen Erst- und Zweitligisten – die Lizenz. Ein Absturz des Hauptstadtklubs in die 3. Liga ist damit vom Tisch.

Riesige Finanzlücke klaffte

60 Millionen Euro! Auf diese Summe hatte sich bei den Berlinern die Planungslücke für die kommende Spielzeit belaufen. Knackpunt war vor allem eine Anleihe in Höhe von 40 Millionen Euro, die im November fällig werden sollte. In der vergangenen Woche war jedoch bekanntgeworden, dass Hertha die fällige Rückzahlung auf 2025 verschieben will. Dies würde aufgrund höher Zinsen und zusätzlicher Prämien zwar mit einer Mehrbelastung von sieben Millionen Euro einhergehen, allerdings hätten die Berliner dann zwei Jahre länger Zeit, das Geld aufzutreiben.

Noch bis zum 19. Juni haben die Gläubiger Zeit, um der Verlängerung der Anleihe zuzustimmen. Es wird davon ausgegangen, dass die Berliner der DFL für die Summe der Anleihe vorab eine weitere Sicherheit vorweisen mussten. Gleichzeitig hat Investor "777 Partners" offenbar eine Bankbürgschaft hinterlegt, sodass der Bundesliga-Absteiger die von der DFL errechnete Finanzlücke vollständig schließen konnte. In der Mitteilung des Liga-Verbandes heißt es dazu: "Einige Klubs mussten bis Anfang Juni Bedingungen erfüllen, um die Spielberechtigung zu erhalten. Dies ist erfolgt."

Aufatmen bei Hertha

Wäre die DFL mit dem vorgelegten Finanzierungsplan der Hauptstädter nicht einverstanden gewesen, hätten die Berliner bis zum 21. Juni nochmal nachbessern können. Das ist nun nicht notwendig, sodass auch der drohende Absturz in die 3. Liga oder gar die Regionalliga vom Tisch ist. Entsprechend groß ist die Erleichterung beim Bundesliga-Absteiger: "Wir haben in den vergangenen Wochen und Monaten unsere Hausaufgaben gemacht, zum notwendigen Zeitpunkt am vergangenen Mittwoch alle geforderten Unterlagen bei der DFL eingereicht und alle gestellten Anforderungen erfüllt", so Geschäftsführer Thomas E. Herrich. Die Erteilung der Lizenz gebe nun Planungssicherheit.

Hätte Hertha – oder ein anderer Zweitligist – keine Lizenz erhalten, wäre Arminia Bielefeld als Verlierer der Relegation am grünen Tisch in der 2. Liga geblieben. Diese Hintertür ist durch die DFL-Entscheidung nun aber zu. Hertha wiederum hätte bei einer Lizenzverweigerung innerhalb einer Nachfrist von zwei Wochen beim DFB die Zulassung zur 3. Liga beantragen können. Hätte auch der DFB den Daumen gesenkt, wäre der SV Meppen als 17. der vergangenen Saison in der 3. Liga geblieben. Diese Hintertür besteht jetzt nur noch, falls ein sportlich qualifizierter Drittligist keine Lizenz erhalten sollte. Die Entscheidung darüber trifft der DFB aller Voraussicht nach am Mittwoch. Es deutet sich allerdings an, dass alle Klubs die Zulassung erhalten werden.

   

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