"Absteiger"-Rufe von den Fans: In Schweinfurt gehen die Lichter aus

Mit einem Sieg im Kellerduell gegen den TSV Havelse hätte der 1. FC Schweinfurt womöglich nochmal ein Fünkchen Hoffnung im Kampf um den Klassenerhalt schöpfen können, doch nach der erneuten Pleite – es war die 16. im 18. Spiel – gehen die Lichter beim Aufsteiger allmählich aus. Von den Rängen gab es bereits "Absteiger"-Rufe.

"Sind einfach zu instabil"

Es war bezeichnend für die bisherige Saison der Schnüdel, dass sie die frühe Führung (16.) gerade mal 18 Sekunden lang halten konnten und in der Schlussphase auch noch einen Elfmeter verschossen – zum bereits vierten Mal in dieser Saison. "Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen und führen auch wieder 1:0. Doch dann ist es jede Woche dieselbe Leier", haderte Joshua Endres bei "MagentaSport", nachdem er zuvor das 2:2 erzielt hatte (53.). Zuvor hatte Havelse die Partie binnen 20 Minuten komplett gedreht (17. / 34.) und war nach 77 Minuten erneut in Führung gegangen.

"Wir belohnen uns einfach nicht. Ich kann es mir nicht erklären. Wir sind da, spielen Fußball, haben Chancen, aber wir sind einfach zu instabil", war Endres bedient. Trainer Victor Kleinhenz bezeichnete die erneute Pleite als "sehr ernüchternd" und meinte: "Der Gegner war so diese vier, fünf Prozent reifer und abgezockter in den entscheidenden Momenten." Dabei hatten die Niedersachsen zuvor erst einmal gewonnen.

Nie war ein Team schlechter

Nun steht der TSV bei zwei Siegen. Genau wie auch Schweinfurt, allerdings haben die Schnüdel die anderen 16 Partien allesamt verloren und kommen daher vor dem letzten Spieltag der Hinrunde gerade mal auf sechs Zähler. Nie zuvor in der Historie der 3. Liga war eine Mannschaft schlechter. Angesichts der Tatsache, dass der Rückstand zum rettenden Ufer auf 14 Punkte angewachsen und selbst Havelse bereits sechs Zähler entfernt ist, gehen in Schweinfurt langsam die Lichter aus. Platz 20 zur Winterpause ist bereits sicher.

Es bräuchte schon eine überragende Rückrunde mit etwa 35 Punkten, um den Klassenerhalt noch schaffen zu können. Endres meinte zwar: "Vor der Rückrunde ist noch keiner abgestiegen. Einfach daran glauben und alles raushauen", doch realistisch ist der Liga-Verbleib spätestens seit Sonntagabend nicht mehr. Auch Kleinhenz musste einräumen, dass sich die Tabellensituation nicht verbessert habe. Gleichzeitig dürfe man der Tabelle aber nicht die Bedeutung geben, "die sie grundsätzlich aber hat".

Fans lassen Frust freien Lauf

Die Fans bedachten das Team beim Gang in die Kurve mit "Absteiger"-Rufen, nachdem sie zuvor in der Schlussphase mehrere Pyrofackeln auf den Rasen geworfen und damit eine kurze Spielunterbrechung provoziert hatten. Endres konnte den Frust der Fans verstehen: "Das muss man auch mal akzeptieren. Trotzdem müssen wir gestärkt da rausgehen." Auch Kleinhenz zeigte Verständnis: "Sie leben und lieben diesen Verein. Und von daher ist es natürlich auch für mich sehr enttäuschend zu sehen, dass die Fans genauso leiden wie wir. Das macht einen sehr traurig."

Trotz der eigentlich aussichtslosen Lage gelte es nun, den Fokus auf das letzte Spiel des Jahres gegen Aue zu lenken. "Ich gehe davon aus, dass in der neuen Woche wieder eine Mannschaft auf dem Trainingsplatz steht, die gewillt ist, nach Aue zu fahren und das Spiel zu gewinnen."

   

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