Markenstreit um "FCH": Hansa wehrt sich gegen Heidenheim

Der F.C. Hansa Rostock sieht sich mit einem ungewöhnlichen Rechtsstreit konfrontiert: Wie die "Ostsee-Zeitung" berichtet, beansprucht Bundesligist 1. FC Heidenheim beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) die Rechte an der Abkürzung "FCH" – und will dem Drittligisten damit weitreichende Nutzungen untersagen. 

Heidenheim ließ "FCH Fanshop" eintragen

Auslöser der aktuellen Auseinandersetzung ist eine Markenanmeldung des 1. FC Heidenheim aus dem Jahr 2024. Der Bundesligist ließ damals die Bezeichnung "FCH Fanshop" eintragen. Hansa legte dagegen Widerspruch ein. Aus Heidenheim heißt es hingegen, man habe die Marke nur im Zusammenhang mit dem eigenen Vereinsnamen oder Logo nutzen wollen.

Nach Hansas Widerspruch leitete wiederum Heidenheim eigene Verfahren beim Markenamt ein – und beansprucht nun die Rechte am "FCH" nahezu vollständig für sich. Zudem geht der Klub nach Angaben aus dem Markenregister auch gegen bestehende Marken vor, die bislang Hansa Rostock gehören. Als Begründung führt Heidenheim der Zeitung zufolge an, aufgrund seines Gründungsjahres 1846 "ältere Rechte" zu besitzen. Eine Entscheidung des DPMA steht noch aus.

Klubs schlossen "Abgrenzungsvereinbarung"

Für Hansa kommt dieser Vorstoß überraschend, denn beide Vereine hatten bereits 2008 eine "Abgrenzungsvereinbarung" geschlossen. Unter anderem verpflichtete sich Heidenheim darin, das Kürzel ausschließlich in Verbindung mit "Heidenheim 1846" zu verwenden und im TV etwa auf die Abkürzung "FCH" zu verzichten. Aus Sicht der Rostocker ist diese Vereinbarung weiterhin gültig – und werde von Heidenheim seit geraumer Zeit verletzt. "Zuletzt in einem Ausmaß, das von uns nicht mehr hinnehmbar war", erklärt Hansa-Sprecherin Marit Scholz.

Zwischen beiden Klubs habe es immer wieder Gespräche gegeben, etwa im Zusammenhang mit Fan-Artikeln, die aus Rostocker Sicht nicht den vereinbarten Regelungen entsprachen. Hansa habe Vorschläge unterbreitet, die Heidenheim auch vor Produktpiraterie geschützt hätten. Da diese aber nicht angenommen worden seien, habe der Verein den rechtlichen Weg eingeschlagen.

Außeramtliche Lösung?

Heidenheim wiederum betont der Zeitung gegenüber, man könne das Vorgehen Hansas "nicht hinnehmen", zeigt sich aber grundsätzlich kompromissbereit – sofern eine außeramtliche Lösung möglich werde. Ob diese zustande kommt, bleibt offen. Hansa hofft weiter darauf, dass selbst bei einem negativen Bescheid des Markenamts eine gemeinsame Lösung gefunden wird, die die Nutzung des traditionsreichen "FCH" ermöglicht.

   

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