Platz 6! Warum es bei Waldhof Mannheim derzeit so gut läuft

Vier Siege aus den letzten fünf Spielen: Es läuft derzeit beim SV Waldhof Mannheim. liga3-online.de nennt die Gründe dafür.

Stabilität über 90 Minuten

Gut ins Spiel kam der Waldhof unter Trainer Luc Holtz fast immer. Das Problem: zur 2. Halbzeit brachen die Buwe regelmäßig ein. Und gaben so unter anderem die Spiele gegen Aachen und Osnabrück noch aus der Hand. Bezeichnend dafür: In der Tabelle der ersten Halbzeit belegt Mannheim zusammen mit Hoffenheim II den ersten Platz, in der Rangliste des zweiten Durchgangs sind die Kurpfälzer allerdings nur auf Platz 14 zu finden. "Mit dem Wiederanpfiff haben wir Probleme. Wir sind da zu sorglos", hatte Sportchef Gerhard Zuber nach der 1:4-Niederlage gegen Osnabrück gesagt.

Die anschließende Länderspielpause nutzten die Buwe, um daran zu arbeiten. Und siehe da: Beim Auswärtsspiel in Aue waren die Mannheimer anschließend über 90 Minuten konzentriert, gingen im ersten Durchgang früh in Führung, bauten diese nach der Pause aus und hätten sogar noch höher als 2:0 gewinnen können. Im jüngsten Duell gegen die Löwen geriet der SVW zunächst in Rückstand, kam aber noch vor der Pause zum Ausgleich und drehte die Partie schließlich im zweiten Durchgang.

Flexibilität

Was den Waldhof unter Holtz besonders auszeichnet, ist die große Flexibilität. So ließ der Luxemburger in seinen bisherigen zehn Liga-Partien mit sechs verschiedenen Systemen spielen. Mal mit Viererkette, dann wieder mit Dreierkette. Mal mit einer Doppelsechs im Mittelfeld – wie zuletzt gegen Aue und 1860 -, mal mit einer Raute. Diese Flexibilität ist für einen Drittligisten eher ungewöhnlich. Die meisten Teams variieren höchstens zwischen zwei oder drei Systemen.“

Die Flexibilität zeigt sich auch an der Anzahl der Torschützen. Schon neun verschiedene Spieler waren in dieser Saison erfolgreich. Den einen Torjäger gibt es nicht, stattdessen sind Felix Lohkemper (sechs Treffer), Kennedy Okpala (fünf) und Niclas Shipnoski (vier) nahezu gleich auf. Aber auch die anderen drei Stürmer haben allesamt schon getroffen, genau wie Innenverteidiger Niklas Hoffmann.

Starke Offensive

Generell ist die Offensive das Prunkstück der Buwe in dieser Saison. Schon 23 Mal brachte Mannheim den Ball über die Linie – nur vier Teams waren noch besser. Zwar hat der SVW bislang nur 210 Torschüsse abgegeben, was im Liga-Vergleich den fünftschwächsten Wert bedeutet, dafür haben nur drei Teams eine noch bessere Chancenverwertung. Der Waldhof kommt hier auf eine Quote von 11 Prozent und liegt damit deutlich über dem Ligaschnitt von 8,3 Prozent.

Besonders Kennedy Okpala blüht derzeit auf, war er in dieser Saison in zwölf Einsätzen doch bereits an acht Toren direkt beteiligt (fünf Tore, drei Vorlagen). In Interviews gibt sich der 20-Jährige dennoch stets bescheiden. Keine Frage: Kann der Stürmer an die bisherige Quote im weiteren Verlauf der Saison anknüpfen, steht ihm eine große Zukunft bevor.

Fan-Unterstützung

Dass die Fans treu hinter ihrem Verein stehen, zeigte sich bereits in den letzten Jahren – besonders in schlechten Phasen. In der laufenden Spielzeit, so scheint es bislang zumindest, haben die Fans aber nochmal einen draufgelegt. Das zeigte sich vor allem bei der 0:3-Niederlage gegen Energie Cottbus, als die Anhänger während der Schlussphase, als die Partie längst entschieden war, minutenlang sangen: "Marmor, Stein und Eisen bricht, aber unser Waldhof nicht. Alles, alles geht vorbei – doch wir sind dir treu."

Janne Sietan sprach im Nachgang das aus, was wohl alle Spieler gedacht haben dürften: "Was die abreißen, sucht seinesgleichen. Nach einem 0:3 zu Hause uns so zu feiern, das habe ich noch nie erlebt." Selbst Gästetrainer Claus-Dieter Wollitz zollte Respekt. Im Schnitt strömten bislang 11.537 Fans zu den Heimspielen. Nur in der letzten Saison waren es über die letzten Jahrzehnte gesehen noch etwas mehr (12.979). Doch hält der Aufwärtstrend bei den Buwe in den nächsten Wochen und Monaten weiter an, dürfte der Vorjahreswert sicherlich übertroffen werden.

 

   

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