"Riesenerleichterung": Jahn bricht den Fluch, "den es gar nicht gab"

Er ist gebrochen, der Auswärtsfluch des SSV Jahn Regensburg. Beim 2:1 gegen den TSV Havelse konnten die Oberpfälzer erstmals seit April 2024 wieder ein Ligaspiel in der Fremde gewinnen. Die Freude darüber war riesengroß, zumal die Jahnelf die Abstiegsplätze verlassen hat.
Fluch "irgendwo in den Köpfen entstanden"
561 Tage! So lange musste Jahn Regensburg bis Sonntagabend warten, um mal wieder ein Auswärtsspiel in der Liga zu gewinnen. Zuletzt war das am 6. April 2024 in Münster der Fall, ehe der Jahn in 25 aufeinanderfolgen Spielen ohne Auswärtssieg blieb – darunter in der kompletten Vorsaison. "Es fühlt sich gut an, dass das Gerede darüber endlich mal aufhört", sagte Trainer Michael Wimmer nach der Partie am "MagentaSport"-Mikrofon. "Für mich und die neuen Spieler ist es noch gar nicht so lange, aber man wird immer konfrontiert und das setzt sich irgendwann in den Köpfen fest." Aus Wimmers Sicht habe es den Fluch gar nicht gegeben. "Der ist dann irgendwo in den Köpfen entstanden."
Durch den so wichtigen Auswärtssieg hat die Jahnelf auch prompt die Abstiegsplätze verlassen. Und das, nachdem der SSV zunächst in Rückstand geraten war (16.). Doch über Eichinger (29.) und Oliveira (66.) drehte Regensburg die Partie anschließend noch. Nicht mit der feinen spielerischen Klinge, sondern mit viel Kampf. "Es war klar, dass das Abstiegskampf pur wird und dass es um zweite Bälle geht", sagte Wimmer. Zumal der Boden tief gewesen sei. "Es ging darum, drei Punkte zu holen und über dem Strich zu stehen. Alle Zuschauer, die Tiki-Taka-Fußball wollten, sorry."
"Wir müssen weiter gewinnen"
Auch Oliveira zeigte sich erleichtert über den Sieg: "Das entscheidende Tor zu schießen, ist immer super, aber wir hatten auch generell eine schwierige Situation. Dann auswärts auch mal diesen Fluch wegzustecken und einen Sieg zu holen, ist wahnsinnig geil, fühlt sich super an. Wir wollten zeigen, dass wir das können. Das ist eine Riesenerleichterung."
Wimmer dürfte nun erstmal wieder etwas sicherer im Sattel sitzen, nachdem der Saisonstart bislang alles andere als erfolgreich war. "Dass man als Trainer in eine Diskussion kommt, ist legitim. Es geht aber nie um mich, sondern um den Verein. Zusammen mit meinem Trainerteam versuche, das Beste rauszuholen. Man sieht, dass die Mannschaft fightet, dass sie mit dem Trainerteam eins sind", sagte der Jahn-Coach und sprach von einem "großen Sieg". Weitere sollen folgen, weiß auch Wimmer: "Wir müssen weiter gewinnen." Die nächste Chance dazu bietet das Heimspiel gegen den VfB Stuttgart II am nächsten Samstag. Holt Regensburg dann den zweiten Sieg in Folge? Das gab es zuletzt ebenfalls vor 18 Monaten.