"Völlig Harakiri": Löwen nach erster Pleite bedient – Sorgen um Verlaat

Bei einem Sieg gegen Hansa Rostock hätte der TSV 1860 München die Hanseaten auf acht Punkte distanzieren können. Doch ein rabenschwarzer erster Durchgang machte dieses Vorhaben schnell zu Nichte. Ein Umstand, der den Protagonisten mächtig sauer aufstieß. Sorgen gibt es um Kapitän Jesper Verlaat, der verletzt vom Platz musste.

"Waren nicht da"

"In der ersten Halbzeit war gar nichts los bei uns", schimpfte Trainer Patrick Glöckner nach dem Spiel im "MagentaSport"-Interview, "wir waren nicht da". Weiter monierte der Löwencoach, dass seiner Mannschaft "absolut alles an Mentalität" gefehlt habe. Seine Schützlinge seien "nicht in die Zweikämpfe gekommen" und "viel zu weit weg von den Gegenspielern" gewesen. "Wir hatten offenbar zu viel Respekt vor dem Gegner", mutmaßte Glöckner. Auch Florian Niederlechner schlug in dieselbe Kerbe und merkte an, dass die Löwen "gegen den Ball völlig Harakiri" gespielt hätten. "Gefühlt wusste keiner, wie wir anlaufen."

Die logische Konsequenz: Hansa Rostock, bis dato erst mit zwei Toren in fünf Spielen, kam im ersten Durchgang gleich doppelt zum Torerfolg. Entsprechend "turbulent" fiel die Halbzeitansprache von Glöckner aus, der seiner Spieler "an der Ehre gepackt" habe und zudem einen Dreifachwechsel vornahm. "Denn so eine Leistung wollen wir nicht sehen." Und tatsächlich kamen die Gäste stark verbessert aus der Kabine. Eine Reaktion, die Glöckner lobend hervorhob. Auch Niederlechner befand, dass die Mannschaft im zweiten Durchgang "ein ganz anderes Gesicht gezeigt" habe.

Fällt Verlaat länger aus?

Doch da es die Löwen verpassten, in ihrer besten Phase in der Viertelstunde nach dem Seitenwechsel den Anschlusstreffer zu erzielen, sondern erst in der 89. Minute durch Sean Dulic auf 1:2 verkürzten, fehlte am Ende die Zeit, um noch zum Ausgleich zu kommen. Anders als in den Vorwochen blieb der erlösende Treffer in der Nachspielzeit diesmal aus. "Es war klar, dass wir irgendwann mal ein Spiel verlieren. Wir sind nicht das Leverkusen von vor zwei Jahren", versuchte Niederlechner die erste Saisonniederlage einzuordnen.

"Wir müssen jetzt Klartext reden und am Samstag an die zweite Halbzeit anknüpfen", so der Routinier, der seine Kollegen nach dem Spiel zudem mit einer Ansprache im Spielerkreis einschwor. "Gegen Hoffenheim wollen wir unbedingt wieder gewinnen", kündigte Niederlechner an. Im Spiel gegen die Kraichgauer muss Sechzig allerdings aller Voraussicht nach ohne Kapitän Jesper Verlaat auskommen, der noch im ersten Durchgang mit Oberschenkelbeschwerden ausgewechselt werden musste und möglicherweise länger auszufallen droht. Eine genaue Diagnose konnte Glöckner direkt nach Spielende noch nicht stellen. "Wenn er runtergeht, könnte es schwerwiegender sein. Ich hoffe es natürlich nicht."

   

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