"Einfach geil": Serientäter 1860 springt nach spätem Tor auf Platz 2

Die Last-Minute-Löwen haben wieder zugeschlagen! Bereits zum dritten Mal in Folge sicherte sich 1860 München durch Tore in der Nachspielzeit wichtige Punkte. Die Belohnung ist der Sprung auf den zweiten Tabellenplatz.
"Wir wissen, dass wir jederzeit noch ein Tor machen können"
"Geil, einfach nur geil. So ein verrücktes Spiel habe ich selten erlebt", frohlockte Löwen-Trainer Patrick Glöckner im "MagentaSport"-Interview. "Wenn man am Ende so zurückkommt, sagt das einiges über die Mannschaft aus", führte der 48-Jährige weiter aus. In buchstäblich letzter Sekunde traf Edeljoker Patrick Hobsch zum 3:2 für die Münchner Löwen und sorgte damit für kollektive Ekstase auf den Rängen. "Das Stadion ist wirklich explodiert, Wahnsinn", so der Siegtorschütze, der schon Ende August gegen Aachen den späten Führungstreffer und im letzten Heimspiel gegen Stuttgart II die entscheidende Vorlage für den späten Ausgleich besorgt hatte.
Die Löwen sind längst zum Serientäter avanciert. "Das hat was mit Mentalität und Glaube zu tun", erklärte Hobsch. "Du musst im Fußball einfach eine gewisse Selbstverständlichkeit entwickeln. Wir wissen, dass wir jederzeit noch ein Tor machen können." Trotzdem zeigte sich der Stürmer erstaunt, wie gut seine Mannschaft den Angriff in der letzten Minute der Nachspielzeit noch ausgespielt habe. Nach einem feinen Querpass von Innenverteidiger Sean Dulic musste der 30-Jährige den Ball schlussendlich nur noch ins leere Tor einschieben. Etwas Besonderes war dieser Treffer für Hobsch aber auch aus einem anderen Grund: "Meine Mama hat es heute das erste Mal seit Ewigkeiten ins Stadion geschafft. Das ist etwas Besonderes für mich."
"Dürfen uns nicht einbilden, dass das Spiel entschieden ist"
Dass die Löwen erneut auf einen Last-Minute-Treffer angewiesen sein würden, war lange Zeit nicht absehbar gewesen. Dank zweier Treffer von Kevin Volland und Sigurd Haugen führten die Münchner zur Pause komfortabel mit 2:0. Doch im zweiten Abschnitt agierte die Glöckner-Elf dann zu nachlässig. "Wir dürfen uns nicht einbilden, dass das Spiel entschieden ist, nur weil wir 2:0 führen", rügte der Coach seine Mannschaft und kündigte an, das intern aufarbeiten zu wollen. Nach einem Eigentor von Florian Niederlechner und einer gelb-roten Karte gegen Volland witterte Havelse Morgenluft – und kam tatsächlich in der 88. Minute durch John Posselt zum Ausgleich. "Havelse hat in der zweiten Halbzeit zurecht ausgeglichen", gestand auch Glöckner ein.
Hobsch gab wiederum zu, dass die Löwen "bitter enttäuscht" gewesen wären, wäre am Ende ein Unentschieden auf der Anzeigetafel gestanden. Doch es sollte anders kommen. "Am Ende zählen die Punkte, die haben wir eingefahren und das war wichtig", lautete das Schlusswort von Glöckner. Durch den dritten Saisonsieg grüßen die Sechzger nun vom zweiten Tabellenplatz. Allzu lange darauf ausruhen, kann sich der TSV allerdings nicht, denn schon am kommenden Mittwoch sind die Löwen in Rostock gefragt. Ob sie dann einmal mehr in der Nachspielzeit zuschlagen?