Alles, was ihr zum 5. Spieltag wissen müsst

Die Länderspielpause ist vorbei und das Transferfenster ist geschlossen. Die 3. Liga ist nun bereit, um so richtig Fahrt aufzunehmen. Allein im September stehen noch fünf Spieltage an. Den Auftakt für diesen Marathon macht der 5. Spieltag, an dem sowohl ein positiver als auch ein negativer Startrekord geknackt werden kann. Und auch sonst ist einiges geboten. Unsere Vorschau verschafft euch wie gewohnt einen Überblick über das Programm.

Die Ausgangslage

Die 3. Liga hat in ihrer Geschichte schon den einen oder anderen Durchmarsch aus der Regionalliga in die 2. Bundesliga erlebt. Einen Aufsteiger, der mit vier Siegen in die Saison startet, den gab es bisher aber noch nie. Die vier Startsiege des MSV Duisburg stellen dementsprechend ein Novum dar. Nun winkt den Zebras bei einem Sieg gegen den SV Wehen Wiesbaden ein weiter Eintrag in die Geschichtsbücher: Fünf Siege zum Auftakt gelangen bisher nämlich nur den Kickers Offenbach und dem TSV 1860 München.

Die Münchner Löwen sind bislang ebenfalls am oberen Ende der Tabelle zu finden – mit acht Punkten aus vier Partien rangieren sie aktuell auf Platz drei. Eine Position, die die Löwen mit einem Heimsieg gegen den TSV Havelse weiter festigen möchte. Für den Tabellenzweiten 1899 Hoffenheim geht es nach zuletzt drei Siegen in Folge am Samstag gegen den SC Verl, der zuletzt äußerst unglücklich gegen Duisburg verlor. Gelingt der TSG der vierte Sieg in Folge? Verfolger Saarbrücken (Platz 4) gastiert am Samstag beim VfB Stuttgart II, während Waldhof Mannheim gegen Energie Cottbus an den Aufschwung unter Neu-Trainer Luc Holtz anknüpfen möchte.

Und im Tabellenkeller? Dort winkt ebenfalls die Einstellung eines Startrekordes, allerdings in negativer Hinsicht. Aufsteiger 1. FC Schweinfurt 05 könnte das erste Team der Drittliga-Historie werden, das nach fünf Spieltagen noch immer tor- und punktlos ist. Die Schnüdel werden im bayerischen Duell gegen den ebenfalls noch sieglosen FC Ingolstadt alles daran setzen, diesen unrühmlichen Eintrag in die Geschichtsbücher zu verhindern.

 

Fünf Spiele im Fokus

Regensburg vs. Essen: Zwei Vereine unter Druck  

Los geht der fünfte Spieltag mit einem Duell im Jahnstadion: Der mehr schlecht als recht in die Saison gekommene Zweitliga-Absteiger steht ebenso unter Druck wie Aufstiegsaspirant Rot-Weiss Essen, das vor der Länderspielpause eine empfindliche Heimpleite gegen Alemannia Aachen kassierte. Im direkten Duell hoffen nun beide auf eine Initialzündung für einen erfolgreichen September.

Wenn es was mit dem zweiten Heimsieg der Saison werden soll, dann muss Regensburg aber definitiv anders auftreten als noch im Landespokal, wo sich der Jahn in der Länderspielpause gegen die SpVgg Ansbach mit Ach und Krach ins Elfmeterschießen rettete und dort die Oberhand behielt. Und auch bei RWE ist nach der Heimpleite gegen Aachen ein anderes Gesicht gefragt. Stellt Uwe Koschinat gegen den Jahn vielleicht sogar auf eine Viererkette um? Und darf Startransfer Jannik Mause von Beginn an ran? Der Freitagabend wird Aufschluss auf diese Fragen liefern.

Duisburg vs. Wiesbaden: Spitzenspiel zwischen Last-Minute-Spezialisten

Es ist das Spitzenspiel des 5. Spieltags: Der glanzvolle Tabellenführer MSV Duisburg empfängt den SV Wehen Wiesbaden, der bisher ebenfalls eine starke Saison spielt und mit sieben Punkten auf dem geteilten vierten Platz liegt. Im DFB-Pokal bot die Elf von Nils Döring gar den Bayern Paroli. Es kommt also wahrlich keine leichte Aufgabe auf den MSV zu, der mit einem Heimsieg gegen die Hessen den Startrekord der 3. Liga einstellen könnte.

Der Blick auf die bisherigen Saisonspiele lässt vermuten, dass diese Partie bis zum Ende hin spannend sein könnte. Während die Zebras zuletzt sowohl gegen Ulm als auch gegen Verl Last-Minute-Siege feierten, kassierte Wiesbaden sowohl gegen Essen als auch gegen die Bayern in der Nachspielzeit den Knock-out. Dafür gelang dem SVWW am letzten Spieltag gegen Schweinfurt in der Nachspielzeit der Siegtreffer durch Joker Nikolas Agrafiotis – bereits das dritte Jokertor des Niederländers. Die absoluten Jokertor-Experten sind bislang allerdings die Duisburger, die bereits beeindruckende sieben Tore durch Einwechselspieler erzielen konnten. Welcher der beiden Last-Minute-Spezialisten setzt sich am Samstag durch?

Aachen vs. Ulm: Schafft Ulm den Befreiungsschlag?

Was war das für eine Leistungsexplosion! Auch dank der späten Transfers von Lars Gindorf und Mika Schroers legte die Alemannia vor der Länderspielpause an der Essener Hafenstraße eine beeindruckende Performance hin und sicherte sich somit den ersten Saisonsieg. Ein Erfolgserlebnis zum richtigen Zeitpunkt, denn so konnten die Schwarz-Gelben während der Länderspielpause in Ruhe arbeiten und an den Mechanismen in der neu zusammengestellten Mannschaft feilen.

Ein ähnlicher Befreiungsschlag wäre auch beim SSV Ulm 1846 dringend nötig. Der Zweitliga-Absteiger steht nach vier Spieltagen schon bei drei Niederlagen, langsam droht die Stimmung bei den Schwaben zu kippen. Abhilfe schaffen soll die Nachverpflichtung von Leon Dajaku, der einst Bayern II zur Drittliga-Meisterschaft schoss und zuletzt in den Vereinigten Arabischen Emiraten aktiv war. Das letzte Duell zwischen Aachen und Ulm datiert im Übrigen in den April 2001 zurück. Damals behielt Aachen in der 2. Bundesliga am alten Tivoli mit 1:0 die Oberhand.

Osnabrück vs. Rostock: Steigert Holten die Rostocker Torausbeute?

Sieben Punkte aus vier Spielen – damit ist man an der Bremer Brücke durchaus zufrieden. Einziger nennenswerter Makel in der noch jungen Saison bleibt das Aus im Landespokal gegen Jeddeloh II (4:5 nach Elfmeterschießen). Hinzu kommen die unschönen Schlagzeilen rund um die Vorfälle in Havelse, die der VfL Osnabrück am liebsten schnell hinter sich lassen würde. Am Sonntag bietet sich gegen Hansa Rostock die Gelegenheit, mit einem Heimsieg wieder für positive Schlagzeilen zu sorgen.

Die Gäste von der Ostsee stehen dagegen bereits etwas unter Zugzwang. Nach der Niederlage gegen Hoffenheim II steckt Hansa mit fünf Punkten auf Rang 11 fest. Vor allem die Offensive macht Sorgen: Erst zwei Treffer stehen bislang zu Buche. Abhilfe schaffen soll Neuzugang Emil Holten, dessen Wechsel nach tagelangem Warten mittlerweile perfekt ist. Der großgewachsene Däne soll die Torausbeute steigern – und Hansa im Idealfall den ersten Auswärtssieg bescheren, um den Blick wieder in Richtung Aufstiegsränge richten zu können.

Mannheim vs. Cottbus: Hält die Holtz-Serie?

Seit Luc Holtz beim Waldhof das Sagen hat, laufen die Buwe heiß! Nach zwei überzeugenden Siegen gegen Köln und in Ulm ist Mannheim plötzlich nicht mehr in der Abstiegsregion, sondern auf Platz sechs zu finden. Ein positiver Aufschwung, den der SVW im Heimspiel gegen Energie Cottbus unbedingt bestätigen möchte. Gegen die Lausitzer könnte auch Neuzugang Francisco Fumaça Mascarenhas Costa Pessoa, genannt Masca, sein Debüt feiern. Der portugiesische Stürmer wechselte kurz vor Transferschluss in die Kurzpfalz und soll sich in die zuletzt so spielfreudige Offensive zusätzlich beleben.

Auf Last-Minute Neuzugänge kann auch Cottbus zurückgreifen. So dürfte Keeper-Nachverpflichtung Marius Funk, den Claus-Dieter Wollitz als "tollen Typen und tollen Fußballer" vorstellte, zwischen die Pfosten rücken. Außerdem kamen in der Abwehr Anderson Lucoqui und King Manu neu dazu, sodass Wollitz nun auf einen 28-Mann-starken Kader zurückgreifen kann, was wiederum in den Augen des Übungsleiters "viel zu viel" sei. Der 60-Jährige steht nun vor der Qual der Wahl, welche elf Spieler er mit der Aufgabe betraut, den zweiten Auswärtssieg der Saison einzufahren.

   

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