Das sind die Gewinner und Verlierer des Saisonstarts

Nach vier Spieltagen legt die 3. Liga ihre erste Länderspielpause ein. Grund genug, auf die Gewinner und Verlierer des Saisonstarts zu blicken.

Gewinner

Vier Spiele, vier Siege und Tabellenführer! Der MSV Duisburg hat nach der Rückkehr in die 3. Liga einen absoluten Traumstart hingelegt – und direkt Drittliga-Geschichte geschrieben. Nie zuvor ist ein Aufsteiger mit zwölf Punkten aus den ersten vier Partien in eine Saison gestartet. Überhaupt war es vor den Zebras erst vier Teams gelungen, die volle Punktzahl aus den Spieltagen 1 bis 4 mitzunehmen. Beim MSV kommt zudem noch hinzu, dass sieben der elf Saisontore durch Joker zustande kamen und Ulm und Verl in der Nachspielzeit besiegt wurden. Der bärenstarke Saisonstart hat die ohnehin schon große Euphorie an der Wedau nochmal wachsen lassen.

 

Neben dem MSV ist mit der TSG Hoffenheim II noch ein weiterer Aufsteiger ganz oben in der Tabelle zu finden. Entgegen der Erwartungen sind die zum größten Teil drittliga-unerfahrenen Kraichgauer alles andere als Kanonenfutter. Das zeigte sich vor allem im Heimspiel gegen Energie Cottbus, das die TSG durchaus höher als "nur" mit 4:1 hätte gewinnen können. Auch gegen Aachen (4:2) und zuletzt in Rostock (1:0) kam die Spielstärke des noch ungeschlagenen Aufsteigers zum Vorschein. Selbst wenn die Mannschaft von Trainer Stefan Kleineheismann dieses hohe Niveau nicht durchgehend halten kann: Gemessen an den ersten vier Spieltagen muss sich die TSG keine Sorgen um den Klassenerhalt machen.

 

Angesichts der namhaften Transfers wie Kevin Volland, Florian Niederlechner und Thomas Dähne kommt es zwar nicht überraschend, dass die Löwen nach den ersten vier Spieltagen zu den Gewinnern zählen. Gleichwohl haben sie eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass sie die Favoritenrolle angenommen haben und den hohen Erwartungen gerecht werden. Trainer Patrick Glöckner und Sportchef Christian Werner sind zwar darum bemüht, bloß nicht öffentlich vom Aufstieg zu sprechen, doch dass dieser das Ziel sein muss, steht völlig außer Frage. Bisher sieht es gut aus, zumal auch Volland und Niederlechner von Beginn an abliefern.

 

Dass der Waldhof ein Gewinner des Saisonstarts ist, war nach den ersten beiden Spieltagen und dem Aus von Trainer Dominik Glawogger wahrlich nicht abzusehen. Eher drohten die Buwe mal wieder zum Verlierer zu werden, nachdem schon die Saisonstarts in den letzten beiden Jahren misslungen waren. Doch seit dem Trainerwechsel hin zu Luc Holtz sind die Buwe wie ausgewechselt und nicht mehr wiederzuerkennen. Plötzlich sprüht Mannheim nur so vor Spielwitz und Lust auf Tore. Das wurde besonders in der ersten Halbzeit beim Spiel in Ulm deutlich. Es ist zwar noch deutlich zu früh, über höhere Ziele nachzudenken. Doch zumindest eine ruhige Saison scheint realistisch. Nach zwei Spielzeiten, die nur knapp nicht mit dem Abstieg endeten, wäre das ein großer Fortschritt.

 

Verlierer

Dass es für 1. FC Schweinfurt keine einfache Spielzeit werden würde, war zwar erwartet worden. Doch nach vier Spieltagen mit null Punkten am Tabellenende zu stehen und dabei nicht mal ein Tor geschossen zu haben, ist dann doch enttäuschend. Mehrfach mussten die Schnüdel Lehrgeld bezahlen und hatten schlicht Pech. So wie am letzten Sonntag, als Wintzheimer in der Nachspielzeit einen Elfmeter verschoss. Trainer Viktor Kleinhenz bleibt dennoch positiv: "Wenn wir etwas Positives abgewinnen wollen, dann war das jetzt wahrscheinlich der Höhepunkt und die Spitze des Eisberges, was unser Pech angeht." Die nächsten Spiele werden das zeigen.

 

Gegen Hoffenheim II (0:0) hielt Havelse zu Saisonbeginn noch gut mit, auch gegen Essen nahm der Aufsteiger durch einen Last-Minute-Ausgleich einen Punkt mit. Doch die Partien gegen Aue, als der TSV eine Führung verspielte, und Osnabrück haben die Schwächen der Niedersachsen deutlich aufgezeigt: es fehlt schlicht an Qualität. Zur Einordnung: Mit gerade mal 2,56 Millionen Euro weist Havelse den mit Abstand niedrigsten Marktwert aller Klubs auf, der Durchschnittswert pro Spieler liegt lediglich bei 95.000 Euro. Ob es Havelse gelingen wird, die große Lücke zu den anderen Teams durch mannschaftliche Geschlossenheit zu schließen? Das Projekt Klassenerhalt wird in jedem Fall zur Mammutaufgabe.

 

Immerhin einmal konnte der SSV schon gewinnen, in den anderen Spielen setzte es jedoch jeweils eine Niederlage. Nur Schlusslicht Schweinfurt hat noch häufiger verloren. Zwar ist es nicht überraschend, dass nach dem großen Umbruch im Sommer noch nicht alles wie gewünscht ineinander läuft, doch gerade die Schwäche in der Offensive ist schon eklatant. Kein Stürmer hat bislang getroffen. Entsprechend haben die Spatzen am letzten Transfertag nochmal nachgelegt und Dominik Martinovic verpflichtet. Ob der 28-Jährige nun für die nötigen Tore sorgen kann? Schafft es Ulm nicht, schnell in die Erfolgsspur zu kommen, dürfte die ohnehin schon vorhandene Unruhe im Umfeld des Klubs noch größer werden.

 

Aufgrund von Sparzwängen war der FCI in der zurückliegenden Transferperiode dazu gezwungen, zahlreiche Stammspieler wie Deniz Zeitler, Felix Keidel und Mladen Cvjetinovic gegen Ablöse ziehen zu lassen. Stolze 1,75 Millionen Euro spülten die Abgänge in die Kassen. Auch Top-Torjäger Sebastian Grönning ist weg. Die neu verpflichteten Spieler müssen allerdings noch den Beweis antreten, ihre Vorgänger adäquat ersetzen zu können. Noch warten die Oberbayern auf den ersten Saisonsieg, wenngleich Ingolstadt schon häufig nah dran war und gleich dreimal 1:1 spielte. Zum Auftakt gegen Regensburg musste der FCI den Ausgleich erst in der Nachspielzeit hinnehmen.

   

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