DFB stockt Nachwuchsfördertopf auf drei Millionen Euro auf

Nachdem der DFB den Nachwuchsfördertopf der 3. Liga für die vergangene Spielzeit aufgrund eines strukturellen Defizits im DFB-Haushalt auf 2,36 Millionen Euro reduziert hatte, wird dieser zur neuen Saison nun wieder auf drei Millionen Euro aufgestockt – und liegt damit knapp über dem ursprünglichen Niveau von jährlich 2,96 Millionen Euro (2018-2024).
"Wichtiges Instrument zur Talentförderung"
Einen entsprechenden Beschluss hat die DFB GmbH & Co. KG im Rahmen einer gemeinsamen Sitzung von Gesellschafterversammlung und Aufsichtsrat am heutigen Freitag getroffen. Möglich wird die Aufstockung nach DFB-Angaben durch eine "positive wirtschaftliche Entwicklung der vergangenen Monate". Verwendet werden können die Gelder mittlerweile für den wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb, nachdem ihre Nutzung bis 2024 noch ausschließlich gemeinnützigen Zwecken vorbehalten gewesen war.
"Der Nachwuchsfördertopf 3. Liga ist ein wichtiges Instrument zur Talentförderung im Übergangsbereich vom Junioren- zum Seniorenfußball. Die Ausweitung der finanziellen Mittel soll helfen, die gewünschte Wirkung noch stärker zu entfalten", sagt Manuel Hartmann, Geschäftsführer Spielbetrieb der DFB GmbH & Co. KG. Hartmann spricht von einem "nächsten Schritt", dem in Zukunft noch weitere folgen sollen. "Wir wollen damit zusätzliche Anreize für die Drittligisten zur Förderung junger Spieler schaffen."
Bei der Berechnung der Ausschüttungen aus dem Nachwuchsfördertopf werden zwei Kriterien berücksichtigt: das Vorhandensein eines Leistungszentrums oder eines beantragten Leistungszentrums sowie die Einsatzzeiten von Spielern in der 3. Liga mit deutscher Staatsangehörigkeit im U21-Alter. Jeder Drittligist mit einem Leistungszentrum erhält einen Fixbetrag von 100.000 Euro aus dem Nachwuchsfördertopf. Vereine, deren Leistungszentrum im Laufe der Spielzeit anerkannt wird, werden jeweils mit 50.000 Euro gefördert. In der abgelaufenen Saison verfügten 14 von 17 Klubs (U23-Teams ausgenommen) über ein Leistungszentrum.
Anzahl der Einsätze von U23-Spielern gestiegen
Nach DFB-Angaben habe die Bedeutung der 3. Liga für die Entwicklung von Talenten in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Wurden in der Saison 2022/23 insgesamt 191 Spieler mit deutscher Staatsangehörigkeit im U23-Alter eingesetzt, waren es in der darauffolgenden Spielzeit schon 207 Akteure und in der letzten Serie schließlich 233. Entsprechend ist auch die Gesamtzahl ihrer Einsätze gestiegen – von 3303 auf 3826. Fast zwei Drittel davon (2459) waren Startelfeinsätze. Von den Gesamteinsatzminuten aller Drittliga-Profis entfielen 30 Prozent auf Spieler unter 23 Jahren mit deutscher Staatsangehörigkeit – ein Rekord.
Ein weiteres Zeichen für die Entwicklung: In der abgelaufenen Serie liefen insgesamt 21 Spieler aus der 3. Liga für U-Nationalmannschaften des DFB auf – ein neuer Höchstwert. Allein für die bevorstehende U19-EM vom 13. bis 26. Juni in Rumänien sind sieben Spieler aus der 3. Liga nominiert. Zuletzt hatte mit Nick Woltemade ein früherer Drittliga-Spieler zudem den Sprung in die A-Nationalmannschaft geschafft.