"Hat die Mannschaft nicht verdient": Fan-Disput nach Aue-Pleite

Im Elfmeterschießen musste sich Erzgebirge Aue im Landespokal-Finale gegen Viertligist Lok Leipzig geschlagen geben und hat damit die Qualifikation für den DFB-Pokal sowie wertvolle Zusatzeinnahmen in Höhe von 210.000 Euro verpasst. Nach der Partie kam es zu einem Disput zwischen den Fans und den Spielern, der auf Unverständnis traf.

Fans schicken Spieler weg

Mit deutlichen Worten schickten die 2.000 mitgereisten Fans die Spieler nach Abpfiff weg, nachdem diese gerade vor den Block gekommen war. Dabei fielen offenbar auch einige Beleidigungen in Richtung der Mannschaft. "Die Fans kann ich natürlich verstehen: Sie sind unzufrieden und haben andere Vorstellungen – das haben wir auch", zeigte Trainer Jens Härtel laut der "Freien Presse" durchaus Verständnis für den Ärger der Fans, meinte aber auch: "Ich habe es dann aber nicht verstanden, dass die Fans uns weggeschickt haben. Das hat die Mannschaft nicht verdient."

Denn die Veilchen seien nicht die schlechtere Mannschaft gewesen und auch nicht hergespielt worden. Stattdessen sei Aue sogar die etwas bessere Mannschaft gewesen und habe die etwas besseren Chancen gehabt", sagte Härtel beim "MDR". Entsprechend könne er dem Team überhaupt keinen Vorwurf machen.

"Das verstehe ich nicht"

Auch Erik Majetschak konnte den Frust durchaus nachvollziehen, "nichtsdestotrotz ist Tim Hoffmann ein 19-Jähriger, der vor 12.000 Zuschauer seinen Elfmeter verschießt. Das kann immer passieren. Den dann so zu beleidigen, das verstehe ich nicht."

Sport-Geschäftsführer Matthias Heidrich bezeichnete indes als "total normal", dass die Fans sauer waren und ihren Emotionen freien Lauf gelassen haben, wenngleich die unschönen Äußerungen in Richtung der Mannschaft damit ganz sicher nicht gemeint waren. "Wenn wir jetzt alle nach Hause fahren und nichts machen würden, würde es mich auch wundern. Insofern gilt es das jetzt auszuhalten. Aus Fan-Sicht fährst du hier zu einem unterklassigen Gegner. Selbst wenn der Meister geworden ist, erwartest du dann mehr, um hier das Spiel zu gewinnen."

"Der letzte Eindruck bleibt"

Das gelang nicht, sodass eine insgesamt enttäuschende Saison, in der Aue lange gegen den Abstieg kämpfen musste, mit einem Tiefschlag endet. "Der letzte Eindruck bleibt, den können wir erst in der Vorbereitung beziehungsweise am ersten Spieltag der neuen Saison geraderücken", weiß Heidrich.

"Solang bleibt dieses Spiel als Letztes stehen. Klar, der erste Eindruck ist entscheidend, aber der letzte bleibt – und der bleibt negativ." Zumal die Veilchen das Landespokal-Finale bereits im letzten Jahr – damals gegen Dynamo Dresden – verloren hatten.

   

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