Alles, was ihr zum 36. Spieltag wissen müsst

Sektflaschen kaltstellen! Schon an diesem Wochenende könnte es soweit sein: Sowohl Arminia Bielefeld als auch Dynamo Dresden könnten als Aufsteiger feststehen. Dahinter herrscht ein Hauen und Stechen zwischen Cottbus, Saarbrücken und Rostock. Im Abstiegskampf könnten dagegen bei zwei Teams die Lichter endgültig ausgehen. Die Details zum 36. Spieltag erfahrt ihr wie immer in unserer Vorschau.

Die Ausgangslage

Da haben die Spieltagsplaner ein besonderes Geschick bewiesen! Tabellenführer Dynamo Dresden und der erste Verfolger Arminia Bielefeld treffen am 36. Spieltag im direkten Duell aufeinander – und beide können nach diesem Spieltag als Aufsteiger feststehen. Dynamo wäre bereits mit einem Sieg endgültig durch. Hinter dem Spitzenduo geht es zwischen Cottbus und Saarbrücken brutal eng zu. Nur das um ein Tor bessere Torverhältnis hält Energie auf dem Relegationsrang. Während Saarbrücken am Samstag gegen den SC Verl ranmuss, empfängt Cottbus Waldhof Mannheim. Verfolger Rostock reist nach Sandhausen.

Und damit wären wir im Abstiegskampf angekommen: Der Waldhof liegt ebenfalls nur aufgrund des besseren Torverhältnisses auf Platz 16 und damit auf dem ersten Nichtabstiegsplatz. Stuttgart II folgt mit einer um acht Tore schlechteren Tordifferenz – und möchte nach Möglichkeit am Samstag im Heimspiel gegen Alemannia Aachen im Abstiegskampf vorlegen. Hinter dem Duo lauern Hannover II (sieben Punkte Rückstand) und Sandhausen (acht Punkte Rückstand), die beide wohl nur noch theoretische Chancen auf den Klassenerhalt haben und schon am Wochenende absteigen könnten.

 

Fünf Spiele im Fokus

Saarbrücken vs. Verl: Gelingt Schwartz auch das Heimdebüt?

Ein Trainerwechsel vier Spiele vor Saisonende ist ein riskanter Schritt. Ein Wagnis, das sich in Saarbrücken bisher auszuzahlen scheint. Schließlich gelang dem FCS beim Debüt von Alois Schwartz ein beachtlicher 3:0-Auswärtssieg bei Rot-Weiss Essen. Ein Ausrufezeichen zur richtigen Zeit, das die Saarländer wieder hoffen lässt, da sie nun nur noch das um ein Tor schlechtere Torverhältnis gegenüber Rivale Energie Cottbus vom Relegationsplatz trennt. Um das erfolgreiche Debüt zu vergolden, würde Schwartz nun beim Heimdebüt gerne einen weiteren Sieg nachlegen.

Im heimischen Ludwigspark geht es am Samstag gegen den SC Verl – eine undankbare Aufgabe, schließlich spielen die Ostwestfalen, die sich auf Tabellenplatz sieben befinden, eine hervorragende Saison. Zu was die Truppe von Alexander Ende fähig ist, stellte sie erst letzte Woche mit einem berauschenden 5:1-Heimsieg gegen Erzgebirge Aue unter Beweis. Zwei Punkte fehlen dem SCV noch, um die beste Saison der Vereinsgeschichte zu erreichen. Auch der Blick in die Historie verrät, dass uns eine offene Partie erwarten könnte: In neun Drittligaduellen ging der FCS viermal als Sieger vom Platz, der SC Verl immerhin dreimal.

1860 München vs. Essen: Traditionsduell im Grünwalderstadion

Die ganz große sportliche Brisanz steht in diesem Traditionsduell nicht mehr auf dem Spiel, dafür haben sowohl 1860 München als auch Rot-Weiss Essen im neuen Jahr zu gut performt. Der Klassenerhalt ist im Falle der Löwen bereits sicher – und auch RWE, das in der Rückrundentabelle auf Platz zwei zu finden ist, ist so gut wie gerettet. Ein eigener Punktgewinn oder ausbleibende Siege von Mannheim oder Stuttgart II würden reichen, um den Klassenerhalt auch rechnerisch dingfest zu machen.

Sportlich steht also nicht mehr allzu viel auf dem Spiel, dennoch dürfen wir Drittligafans uns auf eines der klangvollsten Duelle der Liga freuen. Der Deutsche Meister von 1966 empfängt den Meister von 1955 im charmanten Grünwalderstadion. Angesichts der Tabellenkonstellation darf gehofft werden, dass beide Kontrahenten befreit aufspielen. Für zusätzliche Motivation auf Seiten der Sechzger dürfte die Möglichkeit sorgen, den sechsten (!) Heimsieg in Folge einzufahren. RWE dürfte wiederum von der katastrophalen Bilanz gegen die Münchner angespornt werden. In 17 Duellen gegen 1860 gelang Essen erst ein einziger Sieg – im Jahr 1969. Bleibt die sieglos-Serie auch am Wochenende bestehen?

Sandhausen vs. Rostock: Schießt Hansa Sandhausen in den Abgrund?

Sie sind nur noch theoretischer Natur, die Sandhäuser Chancen auf den Klassenerhalt. Acht Punkte und 10 Tore trennen den SVS vom rettenden Ufer – ein nicht mehr aufzuholender Rückstand. Erst recht nicht, wenn man berücksichtigt, dass die Kurzpfälzer in den letzten zwölf Partien nur einen einzigen Zähler (!) einfahren konnten. Nun droht gar ein unrühmlicher Negativrekord: Holt Sandhausen, das 17 der letzten 20 Partien verloren hat, in den verbleibenden drei Partien nicht mindestens noch drei Zähler, wäre der SVS das historisch schlechteste Rückrundenteam der Drittliga-Geschichte.

Während der SVS derzeit für Negativrekorde sorgt, will Hansa Rostock positive Schlagzeilen schreiben. Nach dem 1:0 Heimsieg gegen 1860 München ist die Kogge wieder mittendrin in der Aufstiegsverlosung. Fünf Punkte trennen Hansa aktuell vom Relegationsplatz. Zwei Siege gegen die Kellerkinder Sandhausen (am Samstag) und Unterhaching (am Mittwoch) – und der FCH wäre ganz dicht dran am begehrten dritten Platz, ehe dann am 37. Spieltag das Heimspiel gegen den aktuellen Dritten Energie Cottbus auf dem Programm steht.

Bielefeld vs. Dresden: Macht Dynamo alles klar?

Es ist eine ganz besondere Konstellation: Die beiden vermutlich besten Drittligisten der laufenden Saison treffen im Topspiel am späten Samstagnachmittag direkt aufeinander. Auf Dresdner Seiten wäre mit einem Dreier alles dingfest, während sich die Arminia (aktuell +26) im Falle eines Sieges auf das deutlich bessere Torverhältnis gegenüber Cottbus (+13) und Saarbrücken (+12) oder Patzer beider Klubs verlassen müsste, um schon an diesem Wochenende feiern zu können.

Die aktuelle Form spricht leicht für die Gastgeber aus Bielefeld, die zehn der letzten zwölf Ligaspiele gewinnen konnten. Zuletzt gab es gar fünf Siege in Folge. Dresden reist immerhin mit zwei Siegen im Gepäck nach Ostwestfalen – und mit der guten Erinnerung an die letzten Aufeinandertreffen. Dreimal in Folge konnten die Sachsen zuletzt gegen den DSC gewinnen – darunter auch das Hinspiel, in dem Dynamo dank Oehmichen, Daferner und Meißner einen überzeugenden 3:0 Erfolg feierte.

Cottbus vs. Mannheim: Aufstiegshoffnung gegen Abstiegsangst

Am Sonntagmittag werden viele Augen gebannt in die Lausitz blicken. Während Gastgeber Energie Cottbus im Kampf um den Relegationsplatz auf Punkte hofft, ist der Waldhof aus Mannheim im Abstiegskampf auf jeden Zähler angewiesen. Die Gemengelage ist dabei bei beiden Kontrahenten aktuell eher ausbaufähig. Die lange Zeit so überzeugenden Cottbusser versuchen sich derzeit mit letzter Kraft über die Ziellinie zu schleppen. So gab es in der Vorwoche nur ein mühsames 1:1 gegen Schlusslicht Unterhaching. Insgesamt gab es in den letzten fünf Spielen nur vier Zähler.

Der SV Waldhof wartet sogar schon seit sechs Spielen auf einen Sieg. Auch in den Duellen gegen die Abstiegskonkurrenz Hannover II und Stuttgart II kamen die Buwe nicht über Punkteteilungen hinaus, weswegen der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz gerade einmal acht Tore beträgt. Entsprechend kritisch ist Stimmung rund um den Traditionsverein aus der Quadratestadt. Insbesondere das Restprogramm, das neben Cottbus auch noch das Spitzenduo aus Dresden und Bielefeld bereithält, macht Angst. Umso wichtiger wäre es, dass Neu-Trainer Dominik Glawogger nun gegen Cottbus der erste Sieg gelingt.

   

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