"Geht hier um alles": Verlässt Mannheim die Abstiegsplätze?

Eine zentnerschwere Last ist am Samstag durch den 3:0-Erfolg gegen Erzgebirge Aue von den Schultern des SV Waldhof Mannheim gefallen. Plötzlich ist ein Überwintern auf einem Nicht-Abstiegsplatz wieder möglich. Dazu soll am Mittwochabend ein Sieg gegen 1860 München her. Trainer Rüdiger Rehm setzt auf eine zusätzliche Motivationsspritze.
Rehm-Wunsch geht in Erfüllung
Nur noch ein Punkt trennt Mannheim vom rettenden Ufer. Die Ausgangslage vor dem finalen Spieltag 2023 ist damit klar: Sollte Halle am Dienstagabend nicht in Essen gewinnen, könnte Mannheim mit einem Sieg gegen 1860 tatsächlich noch vor Weihnachten über den Strich springen. Ein Szenario, das nach zwischenzeitlich zehn sieglosen Ligapartien utopisch erschien. Um im letzten Spiel des Jahres nochmal alle Kräfte zu mobilisieren, setzt Trainer Rüdiger Rehm auch auf die Fans: "Ich hoffe, dass das Stadion gegen 1860 noch einmal einen Tick voller wird. Dass die Leute wissen, es geht hier um alles", wird der 45-Jährige im "Mannheimer Morgen" zitiert.
Voller als gegen Aue, als 7.292 Fans vor Ort waren, wird es in jedem Fall. Schließlich waren bis Dienstagnachmittag bereits 7.300 Tickets abgesetzt. Gut möglich, dass am Ende 9.000 bis 10.000 Zuschauer im Stadion sein werden. Denn das Spiel sei "extrem wichtig", wie Rehm betonte. "Wenn wir 1860 schlagen, gehen wir mit einem positiven Erlebnis in die Pause und haben dann noch einmal gute Möglichkeiten, etwas zu verändern und zu optimieren." Gemeint ist der Kader, der im Winter verstärkt werden soll. "Vielleicht kriegen wir dann auch wieder mehr Zuspruch aus allen Richtungen, zum Beispiel von anderen Spielern." Es gebe daher nichts Besseres, als mit einem Sieg in die Winterpause zu gehen.
Zusätzliche Motivationsspritze
Die Vorzeichen für einen Heimsieg stehen nicht schlecht. Einerseits konnte Mannheim drei der letzten vier Partien zuhause gegen 1860 gewinnen, anderseits reisen die Löwen mit einer Serie von fünf Niederlagen aus den letzten sechs Partien an. "Sie sind ebenfalls in einer prekären Situation und haben sicherlich Wut im Bauch", sagte Rehm bei der Pressekonferenz am Dienstag. Aber auch der Waldhof sei nach der 0:2-Niederlage im Hinspiel "noch ein bisschen wütend", wie der 45-Jährige einblicken ließ. Gewinnen werde diejenige Mannschaft, "die mit heißem Herz, aber kühlem Kopf" agieren werde, so Rehm, der darauf hofft, dass seine Mannschaft dies besser umgesetzt bekommt.
Ob er dem siegreichen Team aus der Aue-Partie vertrauen wird, ließ er angesichts einiger angeschlagener Akteure noch offen. Grundsätzlich sei er aber ein Fan des Mottos "Never change a winning team". Vom Verlauf der Partie werde dann auch abhängen, ob der SVW am 2. oder erst am 3. Januar in die Vorbereitung auf die restliche Saison starten wird. "Mal schauen, ob sie sich ein kleines Geschenk machen werden", stellt Rehm einen zusätzlichen freien Tag in Aussicht. Ob die zusätzliche Motivationsspritze Wirkung zeigen wird? Nicht dazu beitragen können Keeper Jan-Christoph Bartels (Adukktorenprobleme), Berkan Taz und Jesaja Hermann (beide angeschlagen).