Im Spitzenspiel: Dynamo kann Drittliga-Geschichte schreiben

Mehr Spitzenspiel geht nicht! Tabellenführer Dynamo Dresden empfängt am Sonntag (16:30 Uhr) den Zweiten SSV Jahn Regensburg – und kann dabei Drittliga-Geschichte schreiben. Allerdings bangen die Sachsen um den Einsatz von Dauerbrenner Paul Will.
Zwölfter Heimsieg in Folge?
Sie ist schlicht beeindruckend, die aktuelle Heimserie von Dynamo Dresden. Saisonübergreifend konnten die Sachsen die letzten elf Partien vor heimischer Kulisse allesamt gewinnen, was in der Drittliga-Historie bislang nur Eintracht Braunschweig in der Saison 2010/11 gelungen war. Bedeutet: Gewinnt die SGD am Sonntag auch das Spitzenspiel, würde sie mit dem insgesamt zwölften Heimsieg in Folge eine neue Bestmarke in der Historie der 3. Liga aufstellen.
Für Trainer Markus Anfang spielt diese Tatsache allerdings nur eine untergeordnete Rolle: "Am meisten interessiert mich, wie wir es am besten hinbekommen, das Spiel zu gewinnen", betonte er bei der Spieltags-Pressekonferenz am Freitag. Ziel sei es, "wieder das Publikum mitzunehmen, was uns zuletzt gelungen ist. Ich würde mir wünschen, dass wir das fortsetzen". Erneut werden rund 30.000 Zuschauer erwartet. Ob mit einem Sieg dann Rekorde einhergehen, sei nicht entscheidend. "Wenn wir es nicht schaffen, Rekorde aufzustellen, am Ende der Saison aber dennoch da stehen, wo wir uns das vorgestellt habe, ist auch alles in Ordnung", hielt der 49-Jährige fest.
Keine Änderungen am Spielsystem
Die Aufgabe gegen den Jahn wird dabei maximal herausfordernd, konnte der Zweitliga-Absteiger die letzten acht Partien doch allesamt gewinnen und hat ebenso wie Dynamo bereits 34 Punkte geholt. "Es treffen zwei Mannschaften aufeinander, die zuletzt viele Erfolge erzielt haben", formulierte der Dynamo-Coach es recht nüchtern – und wollte die Serien beider Teams auch nicht überbewerten: "Das sind Spielereien. Tatsächlich zeigt es nur eine gewisse Konstanz und Reife."
Interessant ist aber, dass Regensburg mit einem komplett anderen Spielsystem, das nicht auf Ballbesitz ausgelegt ist, Erfolg hat. "Sie erzielen viele Tore aus Flanken und Umschaltmomenten", weiß Anfang. Doch etwas am eigenen System ändern will der 49-Jährige deswegen nicht: "Wir wollen unseren Aufritt durchbringen, frühzeitig Druck ausüben und sie weit vom eigenen Tor fernhalten."
Bangen um Will
Ob Paul Will dabei mithelfen kann, ist noch offen. Der defensive Mittelfeldspieler, der bisher keine Sekunde verpasste, laborierte unter der Woche an Magen-Darm-Problemen und konnte zwischenzeitlich nicht trainieren. Am Freitag war er zwar dabei, sei Anfang zufolge aber noch geschwächt. "Wir müssen abwarten, wie er es übersteht." Sollte der 24-Järhige ausfallen, hätte Dynamo keinen "klaren 1:1-Ersatz" parat, wie Anfang einräumen musste, gleichwohl stünden mit Lars Bünning, Jakob Lewald und Tom Berger mehrere Alternativen zur Verfügung.
Ebenfalls ausfallen werden Paul Lehmann (Knie-OP), Kyrylo Melichenko (Knieverletzung) sowie erneut Lucas Cueto, der im Training einen Schlag auf die Kniekehle bekam und sich zu weiteren Untersuchungen in ein Krankenhaus begab. Ob der Offensivspieler, der gerade erst nach längerer Verletzungspause sein Comeback gegeben hatte, erneut ausfällt, ist noch offen. Den Blick auf die Tabelle scheut Anfang unterdessen – und betonte: "Wenn wir gewinnen, brauchen wir auch nicht auf die Tabelle schauen." Denn dann wäre Dynamo noch immer Erster – und hätte Drittliga-Geschichte geschrieben.