Waldhof-Boss Beetz: "Werden nicht in Aktionismus verfallen"

Jahrelang ging es beim SV Waldhof Mannheim bergauf, nun befinden sich die Kurpfälzer erstmals seit dem Drittliga-Aufstieg 2019 in einer größeren Krise. Von Aktionismus hält Präsident Bernd Beetz aber nichts, sondern zeigt sich stattdessen überzeugt davon, dass Mannheim nicht absteigen wird.
"Schnell in die Spur kommen"
Von einer "dramatischen Situation" hatte Beetz angesichts von nur einem Punkt aus den letzten fünf Spielen zu Wochenbeginn gesprochen, den Verantwortlichen um Sportchef Tim Schork und Trainer Rüdiger Rehm aber dennoch den Rücken gestärkt. "Wir dürfen nicht vergessen, dass wir im Sommer einen großen Umbruch im Kader hatten", erklärt der 73-Jährige in einem Interview mit der "Rhein-Neckar-Zeitung" und führt aus: "Wir wollten einige Leistungsträger halten, aber sie haben sich zum Teil anders entschieden. Damit muss man leben und neue kreative Lösungen in der Kaderplanung finden. Ich finde, wir haben das perspektivisch ganz gut gelöst, und viele Spieler haben noch Entwicklungspotenzial und Luft nach oben."
Auch Rehm nimmt Beetz in Schutz: Er sei neu im Verein, "und das alles muss sich natürlich noch besser finden". Klar sei aber auch, "dass wir jetzt schnell in die Spur kommen und Punkte holen müssen". Möglichst am Sonntag im Kellerduell gegen den MSV Duisburg.
Mannschaft ist gefordert
Doch was passiert, wenn es auch gegen Tabellenletzten eine Niederlage gibt? Eine Prognose will Beetz noch nicht stellen: "Jetzt warten wir die Leistung im nächsten Spiel doch einfach mal ab." Es gehe nicht darum, irgendwelche hektischen Szenarien und Handlungen vorzuempfinden. "Wir werden nicht in irgendeine Form von Aktionismus verfallen", stellt der 73-Jährige klar. Stattdessen gelte es, am Sonntag alles abzurufen, "was in uns steckt. Die Mannschaft kann mehr als sie zuletzt gezeigt hat, und das gilt es jetzt auf den Platz zu bringen".
Die klare Vorgabe des Präsidenten: "Hinten kompakt stehen und nach vorne mehr Torgefahr erzeugen." Beetz sieht die Mannschaft "absolut in der Lage, Duisburg zu Hause zu schlagen und wieder auf einen besseren Weg zu kommen. Wir müssen uns jetzt mit Einsatz, Kampf und vollem Engagement da raus arbeiten. Mit einem Schulterschluss – alle zusammen! Mannschaft, Trainer, Fans und Vereinsführung! Nur so kann es gemeinsam wieder nach oben gehen."
Beetz steht zum Waldhof
Auch Beetz selbst stellt sich der Verantwortung: "Ich bin keiner, der in schwierigen Situationen davonläuft. Das habe ich in meinem Leben noch nie getan. Ich will und werde den SV Waldhof nicht im Stich lassen. Dazu liegt mir viel zu viel an dem Verein." Und im Abstiegsfall? "Die Frage stellt sich so für mich nicht, weil wir nicht absteigen werden. Davon bin ich überzeugt." Trotz der "schwierigen Situation" verliere niemand die Nerven. "Wir arbeiten alle gemeinsam fokussiert, konzentriert und akribisch weiter, damit es mit unserem SV Waldhof auch bald wieder bergauf geht."